Überblick der Bakterien

VonBrian J. Werth, PharmD, University of Washington School of Pharmacy
Überprüft/überarbeitet Mai 2024
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    Bakterien sind Mikroorganismen, die eine ringförmige doppelsträngige DNA (außer bei Streptomyces-Spezies) und Zellwände (außer bei Mykoplasma-Arten) aufweisen. Die meisten Bakterien leben extrazellulär, aber einige leben und vermehren sich bevorzugt intrazellulär.

    Obligate intrazelluläre Pathogene können nur innerhalb der Zellen des Wirts wachsen, sich vermehren und Krankheiten verursachen. Beispiele für diese Pathogene sind Chlamydiae, und Rickettsien.

    Fakultative intrazelluläre Pathogene können sowohl innerhalb als auch außerhalb von Wirtszellen leben und sich vermehren. Beispiele für diese Pathogene sind Salmonella typhi, Brucella Spezies, Francisella tularensis, Neisseria gonorrhoeae, N. meningitidis, Legionella und Listeria Spezies und Mycobacterium tuberculosis.

    Viele Bakterien sind im Menschen als normale Mikrobiota vorhanden, oft in großer Zahl und in vielen Bereichen (z. B. im Magen-Darm-Trakt und auf der Haut). Nur wenige Bakterienspezies sind humanpathogen.

    Die Bakterien werden nach den folgenden Kriterien eingestuft (siehe auch Tabelle Klassifikation der häufigen pathogenen Bakterien):

    • Morphologie

    • Färbung

    • Verkapselung

    • Sauerstoffbedarf

    Morphologie

    Bakterien können sein

    • Zylindrisch (Bacilli)

    • Sphärisch (Kokken)

    • Spiralförmig (Spirochäten)

    Wenige kokkoide, viele stäbchenförmige und die meisten spirochätalen Arten sind beweglich.

    Färbung

    Gram-Färbungist die gängigste Färbung zur allgemeinen Identifizierung von Bakterien. Grampositive Bakterien färben sich nach Jodfixation, Entfärbung mit Alkohol und Gegenfärbung mit Safranin kristallviolett (erscheint als dunkelblau); gramnegative Bakterien, die keine kristallviolette Farbe behalten, erscheinen rot. Gram-negative Bakterien haben eine zusätzliche äußere Membran, die Lipopolysaccharid (Endotoxin) enthält, wodurch die Virulenz und Antibiotikaresistenz dieser Bakterien erhöht wird. (Für andere Virulenzfaktoren, die die bakterielle Pathogenität verstärken, siehe Faktoren, die die mikrobielle Invasion erleichtern.)

    Die Ziehl-Neelsen und die Kinyoun-Färbung sind säurefeste Färbungen, die vor allem verwendet werden, um Mykobakterien zu identifizieren, insbesondere M. tuberculosis. Sie können auch die grampositiven Bakterien Nocardia und die Protozoen Cryptosporidia, Cyclospora und Cystoisospora identifizieren. Karbolfuchsin wird aufgetragen und anschließend mit Salzsäure und Ethanol entfärbt. Es folgt eine Gegenfärbung mit Methylenblau.

    Fluorochromfärbungen (z. B. Auramin-Rhodamin) identifizieren ebenfalls säurefeste Organismen, aber ein spezielles Fluoreszenzmikroskop ist erforderlich.

    (Siehe auch Mikroskopie.)

    Verkapselung

    Manche Bakterien sind in Kapseln eingeschlossen; für einige verkapselten Bakterien (z. B. Streptococcus pneumoniae, Haemophilus influenzae) ist die Kapsel hilfreich, um sie vor der Aufnahme durch Fresszellen zu schützen. Die Verkapselung erhöht die bakterielle Virulenz.

    Sauerstoffbedarf

    Aerobe Bakterien (obligat aerobe) brauchen O2 um Energie zu erzeugen und in Kultur zu wachsen. Sie produzieren Energie durch aerobe Zellatmung

    Anaerobe Bakterien (obligat anaerobe) brauchen kein O2 und wachsen nicht in Kultur, wenn Luft vorhanden ist. Sie produzieren Energie mittels Gärung oder anaerobee Atmung. Anaerobe Bakterien sind im Magen-Darm-Trakt verbreitet, in der Vagina, in Zahnhälsen und in chronischen Wunden, sofern diese schlecht durchblutet sind.

    Fakultative Bakterien können mit oder ohne O2 wachsen. Sie produzieren Energie durch Fermentierung oder anaerobe Atmung, wenn O2 fehlt und durch aerobe Zellatmung, wenn O2 vorhanden ist. Microaerophile Bakterien bevorzugen eine reduzierte O2-Spannung (z. B. 2–10%).

    Mikroaerophile Bakterien können in Umgebungen wachsen, in denen nur wenig Sauerstoff vorhanden ist. Beispiele sind Campylobacter-Arten und Helicobacter pylori.

    Obligate intrazelluläre Parasiten, wie Chlamydien, beziehen ihre Energie aus der Wirtszelle und produzieren sie nicht selbst.

    Tabelle
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