Schmerzen in mehreren Gelenken

VonAlexandra Villa-Forte, MD, MPH, Cleveland Clinic
Überprüft/überarbeitet Feb. 2023
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Gelenke können einfach schmerzhaft (Arthralgie) oder auch entzündet (Arthritis) sein. Bei Gelenkentzündung kommt es in der Regel zu Überwärmung, Schwellung (aufgrund intraartikulärer Flüssigkeit oder Erguss) und seltener zu Rötung. Die Schmerzen können nur bei Belastung oder auch im Ruhezustand auftreten. Das was manchmal von Patienten als Gelenkschmerzen beschrieben wird, kann eine extraartikuläre Ursache (z. B. eine periartikuläre Struktur oder Knochen) haben.

Polyartikuläre Schmerzen (Polyarthralgie) betreffen mehrere Gelenke (siehe auch Schmerzen in einem einzelnen Gelenk). Polyartikuläre Gelenkerkrankungen können verschiedene Gelenke zu verschiedenen Zeitpunkten betreffen. Wenn mehrere Gelenke betroffen sind, kann die folgende Unterteilung zur Unterscheidung der verschiedenen Erkrankungen, insbesondere der Arthritiden, sinnvoll sein:

  • Oligoartikulär: betroffene Gelenke ≤ 4

  • Polyartikulär: betroffene Gelenke > 4

Pathophysiologie des Schmerzes in mehreren Gelenken

Artikuläre Quellen des Schmerzes liegen im Gelenk. Periartikuläre Quellen des Schmerzes liegen in den Strukturen um das Gelenk (z. B. Sehnen, Bänder, Schleimbeutel, Muskeln).

Polyartikulärer Schmerz mit artikulärer Quelle kann die Folge sein von:

Synovialis und Gelenkkapsel sind wichtige Schmerzquellen in einem Gelenk. Die Synovialis ist die Stelle, die meist von einer Entzündung (Synovitis) betroffen ist. Schmerzen in mehreren Gelenke bei fehlender Entzündung können auf eine erhöhte Gelenkschwäche mit starkem Trauma, wie beim benignen Hypermobilitätssyndrom, zurückzuführen sein.

Eine Polyarthritis kann sowohl periphere Gelenke als auch axiale Gelenke (z. B. iliosakral, apophyseal, diskovertebral, kostovertebral) betreffen.

Ätiologie der Schmerzen in mehreren Gelenken

Periphere oligoartikuläre Arthritis und polyartikuläre Arthritis sind häufiger mit einer systemischen Infektion (z. B. viral) oder einer systemisch-entzündlichen Erkrankung (z. B. rheumatoide Arthritis) als die monoartikuläre Arthritis assoziiert. Eine spezifische Ursache kann in der Regel identifiziert werden (siehe Tabellen Ursachen von Schmerzen in ≥ 5 Gelenken und Ursachen von Schmerzen in ≤ 4 Gelenken); manchmal ist die Arthritis jedoch vorübergehend und verschwindet, bevor eine eindeutige Diagnose gestellt werden kann. Eine axiale Beteiligung weist auf eine seronegative Spondyloarthropathie (auch Spondyloarthritis genannt) hin, kann aber auch bei rheumatoider Arthritis auftreten (die die Halswirbelsäule, aber nicht die Lendenwirbelsäule befällt).

Die akute polyartikuläre Arthritis geht meist auf folgende Ursachen zurück:

Die chronische polyartikuläre Arthritis bei Erwachsenen geht meist auf folgende Ursachen zurück:

Nichtentzündlicher polyartikulärer Schmerz bei Erwachsenen geht meist auf folgende Ursachen zurück:

Eine chronische Polyarthralgie bei Erwachsenen wird meist durch rheumatoide Arthritis und Arthrose hervorgerufen.

Die chronische polyartikuläre Arthralgie bei Kindern geht meist auf folgende Ursache zurück:

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Bewertung der Schmerzen in mehreren Gelenken

Die Untersuchung sollte erfassen, ob die Symptome vom Gelenk und/oder von periartikulären Strukturen ausgehen und ob sich Hinweise auf eine Entzündung finden. Nach extraartikulären Symptome und Befunden, die auf spezifische systemische entzündliche Erkrankungen hinweisen können, sollte auch gesucht und bewertet werden, insbesonder bei vorliegender Gelenkentzündung.

Anamnese

Die Anamnese der vorliegenden Krankheit sollten die Charakteristika des Gelenkschmerzes, begleitende Gelenksymptome und systemische Symptome identifizieren. Zu den wichtigen Charakteristika der Gelenksymptome gehören die Schärfe des Auftretens (z. B. abrupt, schrittweise), zeitliche Muster (z. B. Tageszeit, persistent vs intermittierend), Dauer (z. B. akut vs chronisch) sowie exazerbierende und bessernde Umstände (z. B. Ruhe, Aktivität). Patienten sollten speziell nach ungeschütztem sexuellem Kontakt (Hinweis auf Risiko für infektiöse bakterielle Arthritis mit disseminierter Gonokokken-Infektion) und Zeckenbissen oder einem Wohnsitz oder Reisen in einem Lyme-endemischen Gebiet befragt werden.

Die Überprüfung der Organsysteme sollte vollständig sein, um extraartikuläre Symptome zu identifizieren, die auf spezifische Erkrankungen hinweisen können (siehe Tabelle Ursachen von Schmerzen in ≥ 5 Gelenken, Ursachen von Schmerzen in ≤ 4 Gelenken und Verdächtige Befunde bei polyartikulären Gelenkschmerzen).

Die Anamnese und Familienanamnese sollte bekannte systemische entzündliche Erkrankungen und andere Bedingungen, die Gelenkbeschwerden verursachen können, identifizieren (siehe Tabelle Ursachen von Schmerzen in ≥ 5 Gelenken und Ursachen von Schmerzen in ≤ 4 Gelenken). Einige systemische entzündliche Erkrankungen treten gehäuft bei Familien mit spezifischen genetischen Profilen auf.

Körperliche Untersuchung

Die körperliche Untersuchung sollte verhältnismäßig vollständig durchgeführt werden, indem alle wichtigen Organsysteme (z. B. Haut und Nägel, Augen, Genitalien, Schleimhäute, Herz, Lunge, Abdomen, Nase, Hals, Lymphknoten und neurologisches System) sowie der Bewegungsapparat untersucht werden. Die Vitalparameter sind auf Fieber zu überprüfen.

Bei der Untersuchung des Kopfes sollte auf jegliche Zeichen einer Augenentzündung (z. B. Uveitis, Konjunktivitis) und nasale oder orale Läsionen geachtet werden. Die Haut sollte auf Ausschläge und Läsionen (z. B. Ekchymosen, Hautulzera, Psoriasis-Plaques, Purpura, Schmetterlingserythem) untersucht werden. Auch wird der Patient auf Lamphadenpathie sowie Splenomegalie hin untersucht.

Die kardiopulmonale Untersuchung sollte alle Anzeichen registrieren, die auf eine Pleuritis, Perikarditis oder Klappenanomalien hinweisen (z. B. Geräusch, Perikardreiben, gedämpfte Herztöne, beidseitige basale Dämpfung in Verbindung mit einem Pleuraerguss).

Die Prüfung des Genitale sollte jede Form von Ausfluss, Ulzera oder andere Befunde, die mit sexuell übertragbaren Infektionen zusammen bestehen, bemerken.

Bei der Untersuchung des Bewegungsapparates sollte zunächst die Unterscheidung zwischen artikulärer und periartikulärer oder anderer Bindegewebs- oder muskulärer Schmerzhaftigkeit erfolgen. Die Untersuchung des Gelenks beginnt mit der Inspektion auf Deformitäten, Erythem, Schwellung oder Erguss und fährt dann fort mit der Palpation auf Gelenkerguss, Erwärmung und Punktempfindlichkeit. Passiver und aktiver Bewegungsradius sollten untersucht werden. Eine Krepitation kann während der Gelenkbeugung und/oder -streckung gefühlt werden. Ein Vergleich mit dem nicht betroffenen Gelenk der Gegenseite hilft oft, mehr subtile Veränderungen zu erkennen. Bei der Untersuchung sollte darauf geachtet weden, ob die Verteilung der betroffenen Gelenke symmetrisch oder asymmetrisch ist. Schmerzhafte Gelenke können auch ohne Beugung oder Streckung belastet werden.

Die periartikulären Strukturen sollten ebenfalls auf die Beteiligung von Sehnen, Schleimbeuteln oder Bänder wie eine diskrete, weiche Schwellung an der Stelle einer Bursa (Bursitis) oder auf Punktschmerzhaftigkeit am Sehnenansatz (Tendinitis) untersucht werden.

Warnzeichen

Die folgenden Befunde sind von besonderer Bedeutung:

  • Gelenkerwärmung, Schwellung, Druckschmerzhaftigkeit und Rötung

  • Alle extraartikulären Symptome (z. B. Fieber, Rigor, Hautausschlag, Schüttelfrost, Hautplaques oder Tüpfelnägel, Schleimhautulzera, Bindehautentzündung, Uveitis, Herzgeräusch, Purpura, Gewichtsverlust)

Interpretation der Befunde

Auf Basis einer gründlichen körperlichen Untersuchung ist es wichtig zu klären, ob Schmerzen ihren Ausgang vom Gelenk, anderen angrenzenden Strukturen (z. B. Knochen, Sehnen, Schleimbeuteln, Muskeln), beiden Strukturen (z. B. bei Gicht) oder anderen Strukturen nehmen. Druckschmerz und Schwellung nur an einer Stelle des Gelenks oder vom Gelenkspalt entfernt weisen auf eine extraartikuläre Ursache (z. B. ausgehend von Sehnen oder Schleimbeuteln) hin; lokale Schmerzhaftigkeit am Gelenkspalt oder diffuse Beteiligung des Gelenks ist ein Hinweis auf eine intraartikuläre Genese. Eine Belastung des Gelenks ohne Beugung oder Streckung ist bei Tendinitis oder Bursitis nicht übermäßig schmerzhaft, ist aber sehr schmerzhaft bei Arthritis. Schmerzen, die bei aktiver, aber nicht passiver Bewegung stärker verspürt werden, weisen auf eine Tendinitis oder Bursitis (extraartikulär) hin; eine intraartikuläre Entzündung reduziert sowohl die aktive als auch die passive Beweglichkeit signifikant.

Wichtig ist auch die Prüfung der Gelenke auf eine Entzündung. Ruheschmerz oder Anlaufschmerz legen eine Gelenkentzündung nahe, während Schmerzen, die bei Belastung stärker werden und in Ruhe nachlassen, eine mechanische oder nichtentzündliche degenerative Genese (z. B. Arthrose) vermuten lassen. Überwärmung und Rötung sind auch Zeichen einer Entzündung, jedoch sind diese Befunde häufig nichtsensitiv, sodass ihr Fehlen eine Entzündung nicht ausschließt.

Klinische Befunde wie verlängerte Morgensteifigkeit, Steifigkeit nach längerer Inaktivität (Gelphänomen), nichttraumatische Gelenkschwellungen und Fieber oder ungewollter Gewichtsverlust legen eine systemische entzündliche Erkrankung mit Gelenkbeteiligung nahe. Diffuse, ungenau umschriebene Schmerzen mit Beteiligung von myofaszialen Strukturen ohne Entzündungszeichen deuten auf eine Fibromyalgie hin.

Das Muster der Gelenkbeteiligung hilft bei der Diagnosestellung. Auch die Symmetrie der Gelenkbeteiligung kann hinweisend sein. Die Beteiligung ist bei rheumatoider Arthritis meist symmetrisch, wohingegen eine asymmetrische Beteiligung eher auf Psoriasisarthritis, Gicht und reaktive Arthritis oder enteropathische Arthritis hinweist.

Die Untersuchung der Handgelenke kann weitere Hinweise (siehe Tabelle Einige auffällige Befunde bei polyartikulären Gelenkschmerzen) liefern, die helfen, Osteoarthritis von rheumatoider Arthritis zu unterscheiden (siehe Tabelle Unterschiedliche Merkmale der Hand bei rheumatoider Arthritis und Osteoarthritis) oder die auf andere Erkrankungen hinweisen können.

Rückenschmerzen bei peripherer Arthritis legt eine seronegative Spondylarthropathie (ankylosierende Spondylitis, reaktive Arthritis, Psoriasisarthritis oder enteropathische Arthritis) nahe, kann aber auch bei Rheumatoider Arthritis (in der Regel mit zervikalen Rückenschmerzen) auftreten. Eine neu einsetzende Oligoarthritis mit Rückenschmerzen legt insbesondere den Verdacht auf eine seronegative Spondylarthropathie bei einer auf diese Erkrankung positiven Familienanamnese. Augenrötung und -schmerzen sowie Schmerzen im unteren Rücken weisen auf eine ankylosierende Spondylitis hin. Eine vorausgehende Plaque-Psoriasis bei einem Patienten mit neu aufgetretener Oligoarthritis weist stark auf eine Psoriasisarthritis hin.

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Tests

Die folgenden Tests sind besonders wichtig:

  • Arthrozentese

  • In der Regel Erythrozytensedimentationsrate (ESR) und C-reaktives Protein

  • Serologische Tests

  • Bei chronischer Arthritis, Röntgenaufnahmen und/oder Ultraschall

Eine Arthrozentese ist obligatorisch bei den meisten Patienten mit einem neuen Erguss, um eine Infektion auszuschließen und Kristalle nachzuweisen (siehe Durchführung einer Arthrozentese). Sie kann auch zur Unterscheidung zwischen einem entzündlichen und nichtentzündlichen Prozess von Nutzen sein. Die Untersuchung der Synovialflüssigkeit beinhaltet die Zahl der weißen Blutkörperchen mit Differenzialverteilung, Gram-Färbung und Kulturen sowie die mikroskopische Untersuchung auf Kristalle im polarisierten Licht. Der Nachweis von Kristallen im Gelenkpunktat bestätigt eine ablagerungsinduzierte Arthritis, schließt allerdings eine gleichzeitige Infektion nicht aus. Eine nichtentzündliche Gelenkflüssigkeit (z. B. Leukozytenzahl < 1000/mcl [< 1 × 109/l]) weist eher auf eine Osteoarthritis oder ein Trauma hin. Eine hämorrhagische Flüssigkeit passt zu einer Hämarthrose. Die Leukozytenzahl im Gelenkpunktat kann sowohl bei infektiöser als auch ablagerungsinduzierte Arthritis sehr hoch (z. B. > 50.000/mcl [> 50 × 109/l]) sein. Die Leukozytenzahl in der Synovialflüssigkeit bei systemischen entzündlichen Erkrankungen, die eine Polyarthritis hervorrufen, liegt meist zwischen etwa 1000 und 50.000mcl (1 und 50 × 109/l).

Wenn keine exakte Diagnose auf Basis der Anamnese und der Untersuchung gestellt werden kann, können weitere Tests erforderlich sein. BSG und CRP können dazu bestimmt werden, ob eine entzündliche Arthritis vorliegt. Erhöhte Erythrozytensedimentationsrate- und CRP-Werte weisen auf eine Entzündung hin, sind aber unspezifisch – v. a. im höheren Lebensalter. Die Befunde sind spezifischer, wenn die Werte während eines Entzündungsschubes hoch und zwischen den Schüben normal sind.

Falls die Diagnose einer systemischen entzündlichen Erkrankung klinisch vermutet wird, können ergänzende serologische Tests auf antinukleäre Antikörper, doppelsträngige DNA, Rheumafaktor, antizyklisches citrulliniertes Peptid-Antikörper und antineutrophile zytoplasmatische Antikörper (ANCA) bei der Diagnosestellung unterstützen. Spezifische Tests sollten nur zur Unterstützung einer spezifischen Diagnose angeordnet werden, wie z. B. systemischer Lupus erythematodes, ANCA-assoziierte Vaskulitis oder rheumatoide Arthritis.

Bei chronischer Arthritis werden in der Regel Röntgenaufnahmen und/oder Ultraschalluntersuchungen durchgeführt, um nach Anzeichen für Gelenkschäden zu suchen. Der Gelenk-Ultraschall hat viele Vorteile gegenüber Röntgenbildern: Er ermöglicht eine bessere Identifizierung von Flüssigkeit um die Gelenke herum, die Visualisierung von Sehnen und anderen periartikulären Strukturen während der körperlichen Untersuchung sowie die Anleitung zur Arthrozentese und zu Gelenkinjektionen.

Andere Tests sind erforderlich, um bestimmte Erkrankungen zu identifizieren (siehe Tabelle Ursachen von Schmerzen in ≥ 5 Gelenken und Ursachen von Schmerzen in ≤ 4 Gelenken).

Behandlung von Schmerzen in mehreren Gelenken

Bei Patienten mit Gelenkschmerzen wird, wenn möglich, die zugrunde liegende Erkrankung behandelt.

Systemische entzündliche Erkrankungen verlangen entweder Immunsuppression oder Antibiotika, wie durch die Diagnose bestimmt.

Gelenkentzündungen werden in der Regel symptomatisch mit nichtsteroidalen Antiphlogistika (NSAR) behandelt. Bei Schmerzen ohne Entzündung ist Paracetamol die weniger toxische Alternative, aber nicht immer ausreichend.

Auch eine Immobilisierung des Gelenks mittels Schiene oder Schlinge kann zur Schmerzlinderung beitragen. Anwendung von Wärme oder Kälte trägt zur Schmerzbekämpfung im entzündeten Gelenk bei. Da chronische Polyarthritis zu Inaktivität und sekundärer Muskelatrophie führen kann, wird eine kontinuierliche körperliche Aktivität empfohlen.

Grundlagen der Geriatrie: Gelenkschmerzen

Osteoarthritis ist bei weitem die häufigste Ursache von Arthritis bei älteren Menschen.

Eine rheumatoide Arthritis beginnt am häufigsten im Alter zwischen 30 und 40 Jahren, aber bei bis zu einem Drittel der Patienten entwickelt sich die Krankheit erst im Alter von 60 Jahren.

Da Krebserkrankungen eine paraneoplastische Polyarthritis verursachen können, sollte Krebs bei älteren Erwachsenen in Betracht gezogen werden, bei denen eine neu aufgetretene RA vermutet wird, insbesondere bei akutem Beginn, bei überwiegender Beteiligung der unteren Extremitäten oder bei Druckdolenz der Knochen.

Eine Polymyalgia rheumatica sollte auch bei Patienten > 50 Jahren in Betracht gezogen werden, die eine Steifigkeit und Schmerzen in Hüfte und Schultergürtel haben, auch wenn eine Arthritis der peripheren Gelenke (meist der Hände) vorliegt.

Gicht bei älteren Frauen betrifft bevorzugt die distalen Interphalangealgelenke (DIP) der Hände.

Wichtige Punkte

  • Die Differenzialdiagnose polyartikulärer Gelenkschmerzen kann dadurch eingegrenzt werden, indem man bedenkt, welche und wie viele Gelenke betroffen sind und ob eine Entzündung vorliegt, die Gelenkbeteiligung symmetisch ist oder extraartikuläre Symptome oder Befunde vorhanden sind.

  • Chronische Polyarthritis wird am häufigsten durch juvenile idiopathische Arthritis bei Kindern und chronische Polyarthralgie wird am häufigsten durch Arthrose und rheumatoide Arthritis bei Erwachsenen verursacht.

  • Eine akute polyartikuläre Arthritis wird meist durch eine Infektion, Gicht oder den Schub einer systemischen entzündlichen Erkrankung hervorgerufen.

  • Die Arthrozentese ist bei einem neuen Erguss in den meisten Fällen obligatorisch, um eine Infektion auszuschließen, eine kristallinduzierte Arthropathie zu diagnostizieren und bei der Unterscheidung zwischen einem entzündlichen und einem nichtentzündlichen Prozess zu helfen.