Passive Immunisierung

VonMargot L. Savoy, MD, MPH, Lewis Katz School of Medicine at Temple University
Überprüft/überarbeitet Apr. 2024
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    Bei der passiven Immunisierung werden Antikörper gegen einen Organismus oder gegen ein von einem Organismus produziertes Toxin verabreicht.

    Passive Immunisierung ist in den folgenden Fällen vorgesehen:

    • Wenn Personen keine Antikörper synthetisieren können

    • Wenn Personen einer Krankheit ausgesetzt sind, gegen die sie nicht immun sind oder die wahrscheinlich zu Komplikationen führen wird

    • Wenn Personen an einer Krankheit leiden und die Effekte des Toxins abgeschwächt werden müssen

    Passive Immunisierung induziert keine natürliche Immunität.

    (Siehe Tabelle In den Vereinigten Staaten erhältliche Immunglobuline und Antitoxine.)

    Tabelle
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    Humanes Immunglobulin (Ig)

    Ig ist eine konzentrierte Antikörperlösung, die aus Plasma normaler Blutspender gewonnen wird. Sie besteht vor allem aus IgG, obwohl auch Spuren von IgA, IgM und anderen Serumproteinen vorhanden sein können. Ig kann sehr selten übertragbare Viren (z. B. Hepatitis B oder C, HIV) enthalten und ist monatelang stabil, wenn es bei 4° C gelagert wird. IG wird intramuskulär (i.m.) verabreicht.

    Da maximale Serumantikörperspiegel erst frühestens 48 Stunden nach i.m. Applikation erreicht werden, müssen Ig möglichst rasch nach Exposition verabreicht werden. Die Halbwertszeit von Ig im Blutkreislauf beträgt ca. 3 Wochen.

    IG kann zur Prophylaxe bei Personen eingesetzt werden, die exponiert sind oder bei denen ein Risiko besteht für:

    Ig verleiht nur einen temporären Schutz, der Gehalt an Antikörpern gegen spezifische Erreger kann je nach Präparat um den Faktor 10 schwanken. Die Gabe ist schmerzhaft, und eine Anaphylaxie kann auftreten.

    iIV Immunglobulin (IVig) wurde entwickelt, um höhere und wiederholte Dosen humanen Immunglobulins verabreichen zu können. IVIg wird zur Behandlung oder Vorbeugung schweren bakterieller und viraler Infektionen, Autoimmunerkrankungen und Immundefizienz-Erkrankungen benutzt, insbesondere bei folgenden:

    Nebenwirkungen bei IVIG treten selten auf, Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Mattigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Hypersensitivität, anaphylaktische Reaktionen, Husten und Hyperhydratation können jedoch vorkommen.

    Subkutanes Immunglobulin (SCIG) wird auch aus gepooltem menschlichen Plasma hergestellt; SCIg ist für den Heimgebrauch bei Patienten mit einem primären Immundefekt gedacht.

    Reaktionen an der Injektionsstelle sind häufig, aber systemische Nebenwirkungen (z. B. Fieber, Schüttelfrost) sind viel seltener bei SCIG als bei IVIg.

    Hyperimmunglobulin

    Hyperimmunglobulin wird aus Plasma von Personen mit hohem Antikörperspiegel gegen einen spezifischen Erreger oder ein Antigen hergestellt. Es wird von Personen gewonnen, die eine natürliche Infektion durchgemacht haben oder von künstlich immunisierten Spendern.

    Hyperimmune Globuline sind verfügbar für:

    Die Gabe ist schmerzhaft, und eine Anaphylaxie kann auftreten.