Der Chikungunya-Impfstoff ist ein abgeschwächter Lebendimpfstoff, der von der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) zur Prävention der Chikungunya-Krankheit bei Personen ≥ 18 Jahre, die einem erhöhten Risiko der Exposition gegenüber dem Chikungunya-Virus ausgesetzt sind, zugelassen wurde.
Die Chikungunya-Krankheit wird durch die Aedes-Mücke übertragen. Der Chikungunya-Impfstoff schützt nicht vor dem Dengue- und Zika-Virus, die von der derselben Aedes-Mücke übertragen werden.
Für weitere Informationen siehe die Impfempfehlungen des Advisory Committee on Immunization Practices (ACIP) Vaccine Recommendations und die von der FDA zugelassenen Verschreibungsinformationen für den Chikungunya-Impfstoff.
(Siehe auch Übersicht zur Immunisierung.)
Zubereitungen des Chikungunya-Impfstoffs
Der Chikungunya-Impfstoff ist ein abgeschwächter, lebender rekombinanter viraler Impfstoff. Er bietet Schutz vor dem Chikungunya-Virus, einem Alphavirus aus der Familie der Togaviren.
Indikationen für die Chikungunya-Impfung
Der Chikungunya-Impfstoff ist zur Vorbeugung einer durch das Chikungunya-Virus verursachten Erkrankung bei Personen ≥ 18 Jahren indiziert, die einem erhöhten Expositionsrisiko ausgesetzt sind. Im Februar 2024 genehmigte das Advisory Committee on Immunization Practices (ACIP) Empfehlungen für die Verwendung des Impfstoffs bei bestimmten Personen, die ins Ausland reisen, und für Laborpersonal in den Vereinigten Staaten.
ACIP empfiehlt die Chikungunya-Impfung für Erwachsene im Alter von ≥ 18 Jahren, die in ein Land oder Gebiet reisen, in dem ein Chikungunya-Ausbruch aufgetreten ist. Darüber hinaus kann eine Chikungunya-Impfung für die folgenden Personen in Betracht gezogen werden, die in ein Land oder Gebiet reisen, in dem es keinen Ausbruch gibt, in dem aber innerhalb der letzten 5 Jahre eine Übertragung des Chikungunya-Virus auf den Menschen nachgewiesen wurde:
Personen im Alter von > 65 Jahren, insbesondere Personen mit Grunderkrankungen, die wahrscheinlich zumindest mäßig mit Stechmücken in Kontakt kommen (eine mäßige Exposition könnte Reisende einschließen, die mindestens 2 Wochen lang kumulativ mit Stechmücken in Innenräumen oder im Freien in Kontakt kommen) ODER
Personen, die sich mindestens 6 Monate lang in einem solchen Gebiet aufhalten
Das ACIP empfiehlt außerdem eine Chikungunya-Impfung für Labormitarbeiter, die möglicherweise dem Chikungunya-Virus ausgesetzt sind.
Kontraindikationen und Vorsichtsmaßnahmen für den Chikungunya-Impfstoff
Die Hauptkontraindikationen für den Chikungunya-Impfstoff sind
Immundefizienz oder Immunsuppression aufgrund von Krankheiten oder medizinischer Therapie (z. B. bei hämatologischen und soliden Tumoren, Chemotherapie, angeborener Immundefizienz, langfristiger immunsuppressiver Therapie oder Patienten mit HIV-Infektion, die schwer immunsupprimiert sind).
Schwere allergische Reaktion (z. B. Anaphylaxie) auf einen Bestandteil des Impfstoffs in der Anamnese
Vorsichtsmaßnahmen für den Chikungunya-Impfstoff sind
Für den Fall, dass eine Anaphylaxie auftritt, muss eine angemessene medizinische Behandlung und Überwachung zur Verfügung stehen.
Der Impfstoff kann schwere oder lang anhaltende Chikungunya-ähnliche Nebenwirkungen verursachen.
Eine Impfvirämie tritt in der ersten Woche nach der Verabreichung des Impfstoffs auf. Es ist nicht bekannt, ob das Impfvirus von einer schwangeren Person auf den Fetus oder das Neugeborene übertragen werden und fetale oder neonatale Nebenwirkungen verursachen kann. Die vertikale Übertragung des Wildtyp-Chikungunya-Virus auf Neugeborene durch schwangere Personen mit Virämie bei der Geburt ist jedoch häufig und kann bei Neugeborenen eine schwere, potenziell tödliche Chikungunya-Erkrankung auslösen.
Synkopen (Ohnmachtsanfälle) können im Zusammenhang mit der Verabreichung von injizierbaren Impfstoffen, einschließlich des Chikungunya-Impfstoffs, auftreten. Es sollten Vorkehrungen getroffen werden, um Verletzungen durch Ohnmacht zu vermeiden.
Die Impfung mit dem Chikungunya-Impfstoff schützt möglicherweise nicht alle Personen.
Dosierung und Verabreichung des Chikungunya-Impfstoffs
Die Dosis des Chikungunya-Impfstoffs beträgt 0,5 ml i.m. Die lebende lyophilisierte Antigenkomponente wird zum Zeitpunkt der Verwendung mit dem beigefügten sterilen Wasser rekonstituiert.
Unerwünschte Wirkungen des Chikungunya-Impfstoffs
Die häufigsten in klinischen Studien berichteten unerwünschten Wirkungen waren
Reaktion an der Injektionsstelle und Schmerzempfindlichkeit
Kopfschmerzen
Müdigkeit
Myalgie
Arthralgie
Fieber
Übelkeit
Weitere Informationen
Die folgenden englischsprachigen Quellen können nützlich sein. Bitte beachten Sie, dass das MSD-Manual nicht für den Inhalt dieser Quellen verantwortlich ist.
Advisory Committee on Immunization Practices (ACIP): ACIP Recommendations
U.S. Food and Drug Administration (FDA): Chikungunya Vaccine, Live approved prescribing information