Eine bazilläre Angiomatose ist eine durch gram-negative Bakterien Bartonella henselae oder B. quintana hervorgerufene Hautinfektion. Die Diagnose basiert auf der Histopathologie der Hautläsionen, Kulturen und der Analyse der Polymerase-Kettenreaktion (PCR). Die Therapie erfolgt mit Antibiotika.
(Siehe auch Übersicht zu Infektionen durch Bartonella.)
Die bazilläre Angiomatose ist eine Infektion, die nur bei immungeschwächten Menschen auftritt (z. B. bei Patienten mit fortgeschrittener HIV-Erkrankung, mit einer Transplantation eines Organs oder bei Patienten, die eine Chemotherapie erhalten).
Die Infektion mit Bartonella quintana wird durch Läuse übertragen; die Infektion mit Bartonella henselae wird möglicherweise durch Flöhe von Hauskatzen übertragen.
Symptome und Anzeichen der bazillären Angiomatose
Die bazilläre Angiomatose ist durch hervorstehende, violette bis hellrote, beerenartige Läsionen auf der Haut gekennzeichnet, die oft von einem Schuppenkragen umgeben sind. Die Läsionen bluten bei Verletzung reichlich. Sie können an ein Kaposi-Sarkom oder pyogene Granulome erinnern.
Die Krankheit kann sich im gesamten retikuloendothelialen System ausbreiten und eine bazilläre Peliosis (Peliosis hepatis durch Bartonella-Bakterien) verursachen, insbesondere bei Patienten mit AIDS/fortgeschrittener HIV-Erkrankung. Andere innere Organe (z. B. Lunge, Gehirn, Knochen, Milz) können ebenfalls betroffen sein.
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Diagnose der bacillären Angiomatose
Histopathologie von Hautläsionen, Kulturen und PCR-Analyse
Die Diagnosestellung von bazillärer Angiomatose beruht auf histopathologischen Befunden der Hautläsionen, der Erregerkultur und der Polymerase-Kettenreaktion-Analyse. Das Labor sollte über den Verdacht auf Bartonella informiert werden, da Spezialfärbungen und eine verlängerte Inkubation erforderlich sind.
Behandlung der bazillären Angiomatose
Antibiotika
Die Behandlung der bazillären Angiomatose erfolgt mit Erythromycin oder Doxycyclin und wird für mindestens 3 Monate fortgesetzt (1).
Bei schweren Infektionen kann Rifampicin mit Doxycyclin kombiniert werden. Azithromycin, Clarithromycin und Fluorchinolone sind Alternativen.
Literatur zur Therapie
1. Rolain JM, Brouqui P, Koehler JE, Maguina C, Dolan MJ, Raoult D. Recommendations for treatment of human infections caused by Bartonella species. Antimicrob Agents Chemother. 2004;48(6):1921-1933. doi:10.1128/AAC.48.6.1921-1933.2004