Proteusverwandte Infektionen

VonLarry M. Bush, MD, FACP, Charles E. Schmidt College of Medicine, Florida Atlantic University;
Maria T. Vazquez-Pertejo, MD, FACP, Wellington Regional Medical Center
Überprüft/überarbeitet Juni 2024
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Proteusverwandte Erreger sind Angehörige der normalen Darmflora, die bei Patienten mit gestörter Darmflora (z. B. durch eine Antibiotikatherapie) oft zu Infektionen führen können.

    Die proteusverwandten Erreger bilden mindestens 3 Genera gramnegative Organismen:

    • Proteus: P. mirabilis, P. vulgaris, und P. myxofaciens

    • Morganella: M. morganii

    • Providencia: P. rettgeri, P. alcalifaciens, und P. stuartii

    Die meisten Infektionen werden jedoch von P. mirabilis hervorgerufen. Diese Erreger gehören zur physiologischen Darmflora und sind auch im Erdreich und Wasser vorhanden. Sie treten häufig bei oberflächlichen Wunden, bei Ohrentropfen (unabhängig davon, ob sie aus dem Außen-, Mittel- oder Innenohr stammen) und bei Auswurf auf, insbesondere bei Patienten, deren normale Flora durch eine Antibiotikatherapie zerstört wurde. Sie können eine Bakteriämie sowie tiefe Infektionen hervorrufen, insbesondere in den Ohren, Sinuszellen des Mastoids, der Peritonealhöhle und den Harnwegen bei Patienten mit chronischen Harnwegsinfektionen oder mit Nieren- oder Blasensteinen; Proteus-Organismen produzieren Urease, die Urea hydrolysiert, was zur Bildung von alkalischem Urin und Struvit-Steinen (Ammoniummagnesiumphosphat) führt.

    P. mirabilis ist häufig sensitiv gegenüber Ampicillin, Carbenicillin, Ticarcillin, Piperacillin, Cephalosporinen, Fluorchinolonen und Aminoglykosiden, aber resistent gegenüber Tetracyclinen und Nitrofurantoin. Multiresistente P. mirabilis ist ein aufstrebendes Problem.

    Indolpositive Arten (P. vulgaris, M. morganii, P. rettgeri) sind tendenziell resistenter, aber meist noch auf Fluorochinolone, Carbapeneme, Piperacillin/Tazobactam, Cephalosporine der 3. Generation und Cefixim sensibel.