Plötzlicher Herztod bei Sportlern

VonRobert S. McKelvie, MD, PhD, Western University
Überprüft/überarbeitet Aug. 2024
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Schätzungsweise 1 bis 3/100.000 scheinbar gesunde junge Sportler sterben plötzlich während des Trainings. Männer sind bis zu 10-mal häufiger betroffen als Frauen. Basketball- und Footballspieler in den USA und Fußballspieler in Europa scheinen das höchste Risiko zu haben (1).

Bei jungen Sportlern kann der plötzliche Herztod verschiedene Ursachen haben (siehe Tabelle Einige Ursachen des plötzlichen Herz-Kreislauf-Todes bei jungen Athleten). Als häufigste Ursache für den plötzlichen Herztod wurde die hypertrophe Kardiomyopathie angesehen. Neuere Studien deuten darauf hin, dass die hypertrophe Kardiomyopathie einen geringeren Anteil am plötzlichen Herztod ausmacht und dass die Mehrzahl der plötzlichen Herztode bei Patienten auftritt, deren Herzen bei der Autopsie als strukturell normal befunden werden (2, 3).

Commotio cordis (plötzliche ventrikuläre Tachykardie oder Kammerflimmern nach einem Schlag gegen das Präkordium) ist ein Risiko bei Sportlern mit dünnen, nachgiebigen Brustwänden, auch wenn keine kardiovaskuläre Erkrankung vorliegt. Der Schlag gegen den Bruskorb kann durch Projektiel mit mittlerer Krafteinwirkung (z. B. durch einen Baseball, Hockey-Puck oder Lacrosse-Ball) oder durch einen Zusammenstoß mit einem anderen Spieler in der vulnerablen Phase der myokardialen Repolarisation verursacht werden.

Andere Ursachen sind angeborene Arrhythmie-Syndrome (z. B. Long-QT-Syndrom, Brugada-Syndrom). Einige junge Sportler sterben an der Ruptur eines Aortenaneurysmas (bei einem Marfan Syndrom).

Bei älteren Sportlern wird der plötzliche Herztod typischer Weise durch

Gelegentlich ist eine hypertrophe Kardiomyopathie oder eine Herzklappenerkrankung beteiligt.

Bei anderen Erkrankungen, die dem plötzlichen Tod bei Sportlern zugrunde liegen (z. B. Asthma, Hitzschlag, Komplikationen im Zusammenhang mit der Einnahme illegaler oder leistungssteigernder Drogen), ist die ventrikuläre Tachykardie oder das Kammerflimmern ein terminales und nicht ein primäres Ereignis.

Symptome und Zeichen der entsprechen denen eines kardiovaskulären Kollapses; die Diagnose ist eindeutig.

Der unmittelbare kardiopulmonalen Reanimation ist in < 20% der Fälle erfolgreich; möglicherweise steigt die Erfolgsrate mit der Verbreitung von allgemein zugänglichen automatischen externen Defibrillatoren. Studien haben gezeigt, dass das Vorhandensein von automatisierten externen Defibrillatoren (AED) die neurologisch intakten Überlebensraten auf über 80% erhöhen kann (4). Die Überlebenden besteht die Therapie in der Behandlung der zugrunde liegenden Krankheit. In einigen Fällen kann letztendlich ein implantierter Defibrillator erforderlich sein.

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Allgemeine Literatur

  1. 1. Maron BJ, Haas TJ, Ahluwalia A, et al: Demographics and epidemiology of sudden deaths in young competitive athletes: From the United States National Registry. Am J Med 129:1170–1177, 2016. doi: 10.1016/j.amjmed.2016.02.031

  2. 2. Finocchiaro G, Papadakis M, Robertus JL, et al: Etiology of sudden death in sports: insights from a United Kingdom regional registry. J Am Coll Cardiol 67:2108–2115, 2016. doi: 10.1016/j.jacc.2016.02.062

  3. 3. Harmon KG, Asif IM, Klossner D, Drezner JA: Incidence of sudden cardiac death in National Collegiate Athletic Association athletes. Circulation 123:1594–1600, 2011. doi: 10.1161/CIRCULATIONAHA.110.004622

  4. 4. Johri AM, Poirier P, Dorian P, et al: Canadian Cardiovascular Society/Canadian Heart Rhythm Society joint position statement on the cardiovascular screening of competitive athletes. Can J Cardiol 35:1-11, 2019. doi: 10.1016/j.cjca.2018.10.016

Wichtige Punkte

  • Ein plötzlicher Herztod während des Trainings ist selten und kann auf eine hypertrophe Kardiomyopathie zurückzuführen sein. Bei vielen Patienten wird jedoch bei der Autopsie ein strukturell normales Herz festgestellt (in der Regel bei jüngeren Sportlern) oder eine koronare Herzkrankheit (bei älteren Sportlern).

Weitere Informationen

Die folgenden englischsprachigen Quellen können nützlich sein. Bitte beachten Sie, dass das MSD-Manual nicht für den Inhalt dieser Quellen verantwortlich ist.

  1. Baggish AL, Battle RW, Beaver TA, et al: Recommendations on the use of multimodality cardiovascular imaging in young adult competitive athletes: A report from the American Society of Echocardiography in collaboration with the Society of Cardiovascular Computed Tomography and the Society for Cardiovascular Magnetic Resonance. J Am Soc Echocardiogr 33 (5): 523–549, 2020. doi: 10.1016/j.echo.2020.02.009

  2. Johri AM, Poirier P, Dorian P, et al: Canadian Cardiovascular Society/Canadian Heart Rhythm Society joint position statement on the cardiovascular screening of competitive athletes. Can J Cardiol 35:1–11, 2019. doi: 10.1016/j.cjca.2018.10.016

  3. Martinez MW, Kim JH, Shah, AB, et al: Exercise-induced cardiovascular adaptations and approach to exercise and cardiovascular disease. JACC State-Of-The-Art Review, J Am Col Cardiol 78 (14):1454-1470, 2021.