Auslandsreisen

VonChristopher Sanford, MD, MPH, DTM&H, University of Washington;
Alexa Lindley, MD, MPH, University of Washington School of Medicine
Überprüft/überarbeitet Aug. 2022
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Eine angemessene Planung verringert die Risiken, die mit Reisen, auch Auslandsreisen, verbunden sind. Vor der Reise sollten die Patienten und ihre medizinischen Betreuer die geplante Reiseroute und die entsprechende Krankengeschichte, die empfohlenen Impfungen, prophylaktische Maßnahmen gegen Infektionen wie COVID-19, Malaria und Reisedurchfall sowie Ratschläge zu persönlichen Schutzmaßnahmen, auch in Bezug auf nichtinfektiöse Gefahren wie Verkehrsunfälle, besprechen. Bei älteren Reisenden sind Herzinfarkt und Schlaganfall die häufigsten Todesursachen, bei anderen Reisenden sind Verkehrsunfälle die häufigste Todesursache.

Etwa 1 von 30 der Reisenden benötigen bei Auslandsreisen Notfallhilfe. Eine Krankheit im Ausland kann erhebliche Schwierigkeiten mit sich bringen. Viele amerikanische Krankenversicherungen gelten nicht im Ausland. Krankenhäuser in anderen Ländern verlangen von Ausländern oft eine erhebliche Anzahlung in bar, ungeachtet der Versicherungen. Reiseversicherungen inkl. Krankentransport werden von Reisebüros und einigen Kreditkartenunternehmen vermittelt. Es gibt Listen mit deutsch- oder englischsprachigen Ärzten im Ausland.

Die Botschaften können bei medizinischen Notfällen helfen und haben darüber hinaus Informationen über die Reiserisiken in den jeweiligen Ländern (siehe Tabelle Nützliche Kontakte für Menschen auf Reisen im Ausland). Patienten mit schweren Erkrankungen sollten vor der Reise Vereinbarungen mit dem Reiseveranstalter treffen, sodass im Notfall eine medizinisch überwachte Evakuierung aus dem Ausland gewährleistet ist.

Bestimmte Infektionen sind bei Reisen in bestimmte Gebiete häufig. Die Impfungen sollten auf die geplanten Reiseziele zugeschnitten sein, und es sollten Ratschläge zu spezifischen Maßnahmen zur Verhinderung endemischer und episodischer Infektionen gegeben werden. Die Mitnahme von Medikamenten zur Behandlung häufiger Infektionen (z. B. Infektionen der oberen Atemwege, Reisedurchfall) kann hilfreich sein.

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Impfungen

Reisende sollten über alle routinemäßigen Impfungen verfügen, einschließlich COVID-19. Einige Länder verlangen spezielle Impfungen (siehe Tabelle Impfstoffe für internationale Reisen). The Centers for Disease Control and Prevention (CDC) website provides general travel and up-to-date immunization information, travel information related to COVID-19, and malaria chemoprophylaxis requirements (also available from the CDC's malaria hotline: 855-856-4713).

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COVID-19

Die COVID-19-Pandemie hat dazu geführt, dass Reisen in und aus verschiedenen Ländern eingeschränkt werden mussten. Die Einreisebestimmungen (z. B. Tests, Impfungen, Quarantäne) ändern sich häufig, und den Patienten sollte geraten werden, sich auf der Website der Gesundheitsbehörde ihres Landes (z. B. CDC in den Vereinigten Staaten) sowie in den Zielländern über aktuelle Empfehlungen zu informieren.

Dengue

Das Dengue-Fieber ist eine durch Mücken übertragene Virusinfektion, die in den tropischen Regionen der Welt in Breitengraden von etwa 35° Nord bis 35° Süd endemisch ist. In letzter Zeit ist die Inzidenz auch in Mittel- und Südamerika angestiegen. Am häufigsten kommt es in Südostasien zu Ausbrüchen, diese können jedoch auch in der Karibik, inkl. Puerto Rico und den amerikanischen Jungferninseln, in Australien/Ozeanien und dem indischen Subkontinent vorkommen.

Ein Impfstoff für Dengue-Fieber ist in mehreren Ländern außerhalb der USA zugelassen, aber die Wirksamkeit ist nur moderat und variiert je nach Dengue-Immunstatus Serotyp und Alter des Patienten; Studien sind im Gange.

Menschen, die in endemische Gebiete reisen, sollten versuchen, Mückenstiche zu vermeiden. Zu den wirksamen persönlichen Schutzmaßnahmen gehören das Auftragen von DEET oder Picaridin auf die ungeschützte Haut, das Auftragen von Permethrin auf die Kleidung und das Schlafen unter einem mit Permethrin behandelten Moskitonetz, wenn der Schlafplatz nicht klimatisiert ist (siehe CDC: Moskitostiche verhindern). Diese Maßnahmen bieten auch Schutz vor anderen durch Insekten übertragenen Krankheiten wie Zika- und Chikungunya-Fieber.

Influenza

Influenza tritt bei internationalen Reisenden häufig auf; daher sind jährliche Influenza-Impfungen für alle Reisenden angezeigt.

Malaria

Malaria ist in weiten Teilen Afrikas, Asiens, Lateinamerikas und anderen Regionen endemisch. Die Centers for Disease Control and Prevention bieten Informationen über bestimmte Länder, in denen Malaria übertragen wird (vgl. Yellow Fever and Malaria Information, by Country) und Arten von Malaria, Resistenzmuster.

Reisende in endemische Regionen sollten präventive Maßnahmen für malaria ergreifen, einschließlich Chemoprophylaxe. Obwohl der RTS,S/AS01 (RTS,S)-Malariaimpfstoff für Kinder empfohlen wird, die in Regionen mit mäßiger bis hoher Malariaübertragung durch Plasmodium falciparum leben, wird dieser Impfstoff nicht für Reisende in diese Regionen empfohlen.

Schistosomiasis (Bilharziose)

Schistosomiasis ist in Afrika, Südostasien, China und im Osten Südamerikas verbreitet und wird durch den Kontakt mit kontaminiertem Süßwasser verursacht. Das Risiko einer Schistosomiasis kann durch die Vermeidung von Süßwasseraktivitäten in Gebieten, in denen Schistosomiasis verbreitet ist, verringert werden. Asymptomatische Reisende, die in endemischen Regionen Süßwasser ausgesetzt waren, sollten 6 bis 8 Wochen nach ihrer letzten Exposition durch einen serologischen Test auf Antikörper gegen den adulten Wurm untersucht werden. Alternativ können Reisende eine mögliche Exposition mit Praziquantel behandeln, und zwar 6 bis 8 Wochen nach der letzten möglichen Exposition: 20 mg/kg oral 2-mal täglich für einen Tag (Schistosoma mansoni, S. haematobium, S. intercalatum) oder 20 mg/kg 3-mal täglich für einen Tag (S. japonicum, S. mekongi).

Reisediarrhö

Die Reisediarrhö ist die häufigste Krankheit bei Auslandsreisen. Obwohl es sich um eine selbstlimitierende Krankheit handelt, die typischerweise nach 5 Tagen abklingt, haben 3–10% der Reisenden > 2 Wochen lang Beschwerden und bis zu 3% > Monat lang. Bei einem Reisedurchfall, der kürzer als 1 Woche dauert, ist keine weitergehende Untersuchung erforderlich. Bei anhaltendem Durchfall sind Laboruntersuchungen angezeigt.

Eine Selbstbehandlung ist bei mittleren bis schweren Symptome angezeigt, vor allem, wenn Erbrechen, Fieber, Bauchkrämpfe oder Blut im Stuhl vorhanden sind. Die Behandlung von Reisediarrhöe erfolgt mit einem geeigneten Antibiotikum (z. B. Azithromycin, 500 mg oder ein Gramm einmalig, oder 500 mg einmal täglich für 1 bis 3 Tage). Weitere Maßnahmen umfassen Loperamid (außer bei Patienten mit Fieber, Blut im Stuhl oder Bauchschmerzen und bei Kindern < 2 Jahre); Ersatz von Flüssigkeit, und bei älteren und Kleinkindern, Elektrolyte (z. B. eine orale Rehydratationslösung).

Maßnahmen, die das Risiko Einer Reisediarrhö verringern können sind:

  • Trinken und Zähneputzen mit Mineralwasser, gefiltertem, gekochtem, oder chloriertem Wasser

  • Vermeiden von Eiswürfeln oder Eis in Getränken

  • Frisch zubereitete Lebensmittel sollten nur dann gegessen werden, wenn sie stark erhitzt wurden

  • Es sollte nur Obst und Gemüse mit Schalen gegessen werden, die von den Reisenden selbst geschält wurden

  • Vermeiden von Lebensmitteln von Straßenhändlern

  • Häufiges Händewaschen

  • Vermeiden aller Nahrungsmittel, die Fliegen ausgesetzt worden sein können

Prophylaktische Antibiotika sind bei der Verhinderung einer Diarrhö wirkungsvoll, sollten aber unter Berücksichtigung möglicher Nebenwirkungen und der Entwicklung von Resistenzen hauptsächlich immunkomprimittierten Patienten vorbehalten bleiben. Eine Option ist Rifaximin 200 mg 1- oder 2-mal täglich

Verletzung und Tod

Verkehrsunfälle sind die häufigste Todesursache bei internationalen Reisenden, mit Ausnahme von älteren Erwachsenen. Reisende sollten jederzeit den Sicherheitsgurt anlegen und beim Radfahren einen Helm tragen. Motorrad- und Mopedfahrten sollten ebenso vermieden werden wie das Fahren auf einem Busdach oder einer offenen LKW-Ladefläche.

Ertrinken ist eine weitere häufige Todesursache im Ausland. Reisende sollten Strände mit starker Brandung meiden und nach dem Genuss alkoholischer Getränke nicht schwimmen gehen.

Probleme nach der Rückkehr

Das häufigste medizinische Problem nach der Rückkehr von Reisen ist

Die am häufigsten potenziell schweren Krankheiten sind

Man kann auch Läuse und Krätze mit nach Hause nehmen, wenn man in beengten Wohnverhältnissen oder an Orten war, wo die Hygieneverhältnisse schlecht waren.

Manche Krankheiten zeigen sich erst Monate nach der Rückkehr von der Reise. Die International Society of Travel Medicine (www.istm.org) verfügt über Listen von Reisekliniken. Viele dieser Kliniken sind auf die Unterstützung von Reisenden spezialisiert, die nach ihrer Rückkehr in die Heimat krank sind. Für Angehörige der Gesundheitsberufe bieten die Centers for Disease Control Unterstützung und Informationen für Patienten, die von einer Auslandsreise zurückkehren.

Weitere Informationen

Die folgenden englischsprachigen Quellen können nützlich sein. Bitte beachten Sie, dass das MSD-Manual nicht für den Inhalt dieser Quellen verantwortlich ist.

  1. Centers for Disease Control and Prevention: Travelers' Health

  2. Centers for Disease Control and Prevention: Assistance and information to help patients returning from travel abroad

  3. International Society of Travel Medicine's Global Clinic Directory: A database of travel clinics around the world