Thoracic-outlet-Syndrome bezeichnen eine Gruppe von schlecht definierten Störungen, die durch Schmerz und Parästhesien in einer Hand, im Nacken, einer Schulter oder einem Arm charakterisiert sind. Sie scheinen eine Kompression des Plexus brachialis (und vielleicht auch der subklavikulären Gefäße) zu beinhalten, da diese Strukturen die Thoraxapertur durchqueren. Diagnostische Methoden sind nicht etabliert. Die Behandlung umfasst physikalische Therapie, Analgetika, und, in schweren Fällen, chirurgische Maßnahmen.
Die Pathogenese ist oft unklar, schließt aber manchmal eine Kompression des unteren Stamms des Plexus brachialis (und vielleicht der subklavikulären Gefäße) ein, da diese Strukturen die Thoraxapertur unterhalb der Mm. scaleni und oberhalb der 1. Rippe durchqueren, bevor sie in die Axilla eintreten; jedoch ist diese Beteiligung unklar. Die Kompression kann verursacht sein durch
Eine Halsrippe
Eine abnormale 1. Brustrippe
Abnorme Insertion oder Position der ungleichseitigen Musculi scaleni
Eine schlecht verheilte Klavikulafraktur
Thoracic-outlet-Syndrome sind bei Frauen häufiger und entwickeln sich meist zwischen dem 25. und 55. Lebensjahr (1).
Allgemeine Literatur
1. Serra R, Grande R, Perri P: Epidemiology, diagnosis and treatment of thoracic outlet syndrome: A systematic review. Acta Phlebologica 16 (2), 2015.
Symptome und Anzeichen von Thoracic Outlet Compression Syndromen
Schmerzen und Parästhesien beginnen meist im Nacken oder der Schulter und breiten sich in den medialen Bereich des Arms und der Hand und manchmal bis in den angrenzenden seitlichen Thoraxbereich aus. Viele Patienten haben leichte bis mäßige sensorische Störungen im Innervationsgebiet der Wurzeln C8–T1 auf der schmerzenden Seite; wenige weisen deutliche vegetative Gefäßveränderungen in der Hand (z. B. Zyanose, Schwellung) auf. Bei noch weniger Patienten ist die ganze betroffene Hand paretisch.
Zu den seltenen Komplikationen von Thoracic-Outlet-Kompressionssyndromen gehören das Raynaud-Syndrom, das sich auf den betroffenen Arm beschränkt, und distale Gangrän.
Diagnose von Thoracic Outlet Compression Syndromen
Klinische Beurteilung
Elektrodiagnostische Testung und üblicherweise MRT von Plexus brachialis und/oder Halswirbelsäule
Die Diagnose des Thoracic-outletcompression- syndrome wird aufgrund der Verbreitung der Symptome vermutet. Es wird behauptet, dass verschiedene Manöver eine Kompression der Gefäßstrukturen nachweisen können (z. B. durch Dehnung des Plexus brachialis, etwa durch Abduktion der Extremität, um sie über den Kopf zu bringen), aber Sensitivität und Spezifität sind gering. Geräusche bei der Auskultation im Bereich der Klavikula oder des Apex der Axilla oder der Befund einer Halsrippe im Röntgenbild können diagnostische Hinweise liefern.
Wenn auch eine Angiographie ein Kinking oder eine teilweise Obstruktion von Arterien oder Venen in der Axilla nachweisen kann, ist kein Untersuchungsergebnis als unumstrittener Beweis für das Vorliegen der Krankheit anzusehen.
Eine elektrodiagnostische Testung muss bei allen Patienten mit hinweisenden Symptomen gewährleistet sein, und es ist eine MRT des Plexus brachialis und/oder der Halswirbelsäule erforderlich.
Behandlung von Thoracic Outlet Compression Syndromen
Physikalische Therapie, Analgetika und trizyklische Antidepressiva
In schweren Fällen: chirurgische Maßnahmen
Die meisten Patienten mit einem Thoracic-Outlet-Kompressionssyndrom ohne objektive neurologische Defizite sprechen auf physikalische Therapie, nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente und niedrig dosierte trizyklische Antidepressiva an.
Wenn eine Kompression durch eine Halsrippe oder eine A. subclavia nachgewiesen ist, sollte ein erfahrener Spezialist entscheiden, ob ein operativer Eingriff notwendig ist. Mit wenigen Ausnahmen sollte eine chirurgische Intervention den Patienten vorbehalten sein, die signifikante oder progressive neurovaskuläre Defizite haben und die nicht auf eine konservative Behandlung ansprechen.
Wichtige Punkte
Ziehen Sie thorakale Auslass-Syndrome in Erwägung bei Patienten mit unerklärten Schmerzen und Parästhesien, die im Nacken oder der Schulter beginnen und sich auf den medialen Arm ausbreiten.
Führen Sie eine elektrodiagnostische Testung und in der Regel ein MRT des Plexus brachialis und/oder der Halswirbelsäule durch.
Behandeln Sie die meisten Patienten mit Analgetika und physikalischer Therapie.
Ziehen Sie einen operativen Eingriff in Betracht, wenn die Patienten eine Kompression durch eine Halsrippe oder eine A. subclavia und neurovaskuläre Defizite aufweisen, die trotz konservativer Behandlung fortschreiten.