Symptome und Behandlung von spezifischen Giften

Gift*

Symptome

Behandlung

ACE-Hemmer

Angioödeme, Hypotonie

Aktivkohle, unterstützende Behandlung, ein Bradykinin-Hemmer (Icatibant)

Bei Angioödemen: Epinephrin, Antihistaminika oder Kortikosteroide, auch wenn sie möglicherweise nicht wirksam sind. In Betracht zu ziehen ist auch die Gabe von Tranexamsäure.

Bei Hypotonie: Gabe von Flüsssigkeit

Acephat

Paracetamol

Siehe Tabelle Stadien der akuten Paracetamol-Vergiftung

N-Acetylcystein, siehe akute Acetaminophen-Vergiftung: Behandlung

Acetanilid

Anilinfarbstoffe und Öl

Chloroanilin

Phenacetin (Acetophenetidin, Phenylacetamid)

Zyanose durch Bildung von Methämoglobin und Sulfhämoglobin, Dyspnoe, Schwäche, Schwindel, Angina, Ausschlag und Urtikaria, Erbrechen, Delirium, Depressionen, Atem- und Kreislaufversagen.

Inhalation Sauerstoff, Atmungsunterstützung, Bluttransfusionn

Bei schwerer Zyanose, Methylenblau 1–2 mg/kg IV

Essigsäure

Niedrige Konzentration: Leichte Schleimhautreizungen

Hohe Konzentration: Siehe Ingestion von ätzenden Substanzen

Unterstützende Pflege mit Spülung und Verdünnung

Aceton

Ketone

  • Zahlreiche Leime und Klebstoffe

  • Nagellackentferner

Verschlucken: Wie bei der Inhalation, außer die direkte pulmonale Wirkung

Inhalation: Bronchiale Reizung, Pneumonie (Lungenstauung und Ödeme, verminderte Atmung, Atemnot), Trunkenheit, Benommenheit, Ketose, Herzrhythmusstörungen

Entfernung von der Quelle

Atemunterstützjng, Sauerstoff und Flüssigkeiten, Korrektur der metabolischen Azidose

Acetonitril

Kosmetische Nagelkleber

Umgewandelt zu Zyanid, mit charakteristischen Symptomen und Beschwerden

Siehe Zyanid

Acetophenetidin

Acetanilid

Acetylsalicylsäure

Siehe Vergiftungen mit Acetylsalicylsäure und anderen Salicylaten

Säuren und Laugen

Siehe spezielle Säuren und Laugen (z. B. Borsäure, Fluoride) und Ingestion von ätzenden Substanzen

Augenkontakt: Siehe Augenverletzungen im Überblick

Hautkontakt: Siehe Verbrennungen

Behandlung von Verätzungen und Behandlung von Verbrennungen

Klebstoffe (z. B. Flugzeugklebstoffe oder Zemente (Modellbau)

Siehe Aceton, Benzol (Toluol) und Petroleumdestillate

Alkohol, Ethylalkohol (Ethanol)

  • Bier

  • Whisky und andere Spirituosen

  • Wein

Emotionale Labilität, Koordinationsstörungen, Hitzegefühl, Übelkeit, Erbrechen, Benommenheit bis hin zum Koma, Atemdepression

Unterstützende Maßnahmen, IV-Glukose zur Vermeidung einer Hypoglykämie

Alkohol, Isopropyl

  • Franzbranntwein

Schwindel, Koordinationsstörungen, Benommenheit bis hin zum Koma, Gastroenteritis, hämorrhagische Gastritis, Hypotonie

Ketose ohne Azidose

Keine Netzhautverletzung oder Azidose

supportive Überwachung, IV Glukose, Korrektur von Dehydratation und Elektrolytanomalien

Bei Gastritis: IV H2-Blocker oder Protonenpumpeninhibitoren

Alkohol, Methyl (Methanol, Holzalkohol)

  • Pinselreiniger

  • Hartspiritus

  • Lackfarbe

  • Scheibenwaschflüssigkeit

Schwere Toxizität mit ca. 60–250 ml (2–8 Unzen) bei Erwachsenen oder 8–10 ml (2 Teelöffel) bei Kindern

Latenzzeit 12–18 h

Kopfschmerzen, Schwäche, Wadenkrämpfe, Schwindel, Krampfanfälle, Netzhautverletzung, Sehstörungen, metabolische Azidose, respiratorische Probleme

Fomepizol (15 mg/kg, dann 10 mg/kg all 12 Stunden); alternativ 10% Ethanol/5% D/W IV mit einer Anfangsladedosis von 10 ml/kg über 1 h, dann 1-2 ml/kg/h, um einen Blutethanolgehalt von 100 mg/dl (22 mmol/l) aufrechtzuerhalten.

Hämodialyse (die endgültige Behandlung)

Aldrin

Siehe chlorierte und halogenierte Kohlenwasserstoffe

Laugen

Siehe Säuren und Laugen

Aminophyllin

Koffein

Guarana

Theophyllin

Wachheit, Unruhe, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Austrocknung, Krampfanfälle, Tachykardie

Bei Erwachsenen: höhere Toxizität nach einer akuten Überdosis bei einer chronischen Einnahme

Aktivkohle (bei oraler Aufnahme), Absetzen des Arzneimittels, Messung von der Theophyllinkonzentration im Blut, Diazepam, Lorazepam oder Phenytoin für Krampfanfälle, parenterale Flüssigkeiten, Blutdruckkontrolle

Bei Theophyllin, Serumkonzentration > 50–100 mg/l (> 278–555 Mikromol/l): Azidose, Krampfanfälle oder Koma, evtl. Dialyse

Für Patienten ohne Asthma, möglicherweise ein Beta-Blocker (z. B. Esmolol)

Ammoniakgas (wasserfreies Ammoniak [NH3])

Reizung der Augen und der Atemwege, Husten, Atemnot, Bauchschmerzen

Spülen der Augen mind. für 15 Minuten mit Leitungswasser oder Kochsalzlösung

Bei schwerer Toxizität: Sauerstoff-Überdruck zur Behandlung eines Lungenödems, Atemunterstützung

Ammoniakwasser (Ammoniumhydroxid [NH4OH])

Siehe Ingestion von ätzenden Substanzen

Ammonisiertes Quecksilber (NH2HgCl)

Siehe Ingestion von ätzenden Substanzen

Ammoniumcarbonat ([NH4]2CO3)

Siehe Ingestion von ätzenden Substanzen

Ammonium-Fluorid (NH4F)

Siehe Fluoride

Amphetamine

Erhöhte Erregung, Heiterkeit, Geschwätzigkeit, Schlaflosigkeit, Reizbarkeit, übertriebene Reflexe, Appetitlosigkeit, Schwitzen, Tachyarrhythmie, Angina-Pektoris-Schmerzen in der Brust, psychotische Zustände, Unfähigkeit sich zu konzentrieren oder still zu sitzen, Paranoia

Aktivkohle ist möglicherweise noch lange nach der Einnahme wegen der Wiederverwertung über den enterohepatischen Kreislauf wirksam. Benzodiazepine werden zur Sedierung und gegen Krämpfe angewendet, ferner Verringerung externer Stimuli, externe Kühlung, Prävention von Hirnödemen

Für Patienten ohne Asthma können Beta-Blocker möglicherweise hilfreich sein, sind aber selten notwendig

Anilin

Siehe Acetanilid

Antikoagulanzien, direkte Thrombin-Inhibitoren

  • Argatroban

  • Bivalirudin

  • Dabigatranetexilat

  • Desirudin

Blutung als Folge einer Thrombinhemmung

Unterstützende Maßnahmen (z. B. komplette Bluttransfusion, Gabe von Prothrombinkomplexkonzentraten oder Hämodialyse in Betracht ziehen)

Die Dosis von Idarucizumab (zur Umkehrung von Dabigatran) beträgt insgesamt 5 g, die als 2 Ampullen zu je 2,5 g kurz hintereinander intravenös verabreicht werden.

Antikoagulanzien, Faktor Xa-Inhibitoren

  • Fondaparinux

  • Apixaban

  • Rivaroxaban

Blutende sekundäre Xa-Faktor-Hemmung

Für die Kontrolle von Blutungskomplikationen: unterstützende Behandlung (z. B. komplette Bluttransfusion) und/oder Gabe von Prothrombinkomplexkonzentrat

Orale Aktivkohle und unterstützende Behandlung

Andexanet alfa bindet kompetitiv an den Xa-Inhibitor:

Niedrig dosiertes Andexanet alpha: initialer i.v. Bolus von 400 mg bei 30 mg/min, gefolgt von 4 mg/min für bis zu 120 Minuten

Hochdosiertes Andexanet alpha: initialer i.v. Bolus von 800 mg mit einer Rate von 30 mg/min, gefolgt von 8 mg/min für bis zu 120 Minuten

Hohe vs. niedrige Andexanet-Alpha-Dosis, bestimmt durch den Zeitpunkt (mehr oder weniger als 8 Stunden) und die Stärke (mehr oder weniger als 10 mg für Rivaroxaban und mehr oder weniger als 5 mg für Apixaban) der letzten Dosis des Xa-Inhibitors

Antikoagulanzien, Heparin und niedermolekulare Heparine

Blutung als Folge des verminderten Thrombins und einer Fibringerinnselbildung

Unterstützende Maßnahmen (z. B. Bluttransfusion)

Protaminsulfat (zur Umkehrung von unfraktioniertem Heparin, neutralisiert aber nur teilweise Niedermolekulargewicht Heparine)

Antikoagulanzien, Phenprocoumon, Warfarin

Einmalige Einnahme: in der Regel nicht schwerwiegend

Bei mehreren Einnahmen: Gerinnungsstörung mit erhöhter PTT und INR

Höheres Risiko einer Koagulopathie bei einmaliger Gabe von Superwarfarinen

Bei einmaliger Einnahme: Beobachtung

Bei hämorrhagischen Manifestationen: Vitamin K1 (Phytonadion, siehe Vitamin-K-Intoxikation) bis die INR normal ist, ggf. Transfusion von fresh frozen plasma

Um eine schnelle Umkehrung zu erreichen, Prothrombinkomplexkonzentrat verabreichen

Antidepressiva

Siehe Bupropion, Mirtazapin, SSRI, Trazodon, Trizyklische Antidepressiva, Venlafaxin

Frostschutzmittel

Siehe Ethylenglykol

Antihistaminika

Anticholinergische Symptome (z. B. Tachykardie, Hyperthermie, Mydriasis, warme und trockene Haut, Harnverhalt, Darmverschluss, Delirium)

Für diagnostische oder therapeutische Versuche oder zur Behandlung von schweren unbehandelbaren Symptomen und zur Sedierung (CAVE: Krampfanfälle – s. Physostigmin), Berücksichtigung von Physostigmin 0,5–2,0 mg bei Erwachsenen oder 0,02 mg/kg bei Kindern IV (langsam)

Antihyperglykämische Drogen, oral

Siehe blutzuckersenkende Medikamente, oral

Antimon

  • Stibophen

  • Brechweinstein

Rachenverengung, Dysphagie, brennende Magendarmschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Magendarmblutung, Austrocknung, Lungenödem, Nierenversagen, Laktatazidose, Leberversagen, Schock

Chelatbildung mit Dimercaptopropansulfonsäure (DMPS) IV für Patienten, die keine Medikamente oral einnehmen können, Flüssigkeitszufuhr, Behandlung von Schock und Schmerz

Antipsychotika (1. Generation)

Eine breite Palette von Auswirkungen (z. B. Sedierung, Krämpfe, Erregung, Koma, Dystonie, Hypotonie, Tachykardie, ventrikuläre Arrhythmien oder Torsade de pointes, anticholinerge Effekte, Hyperthermie, Agranulozytose oder Hypothermie)

Bei Dystonie: Biperiden

Bei Hypotonie, die auf Flüssigkeitszugabe nicht anspricht: Noradrenalin

Bei ventrikulären Arrhythmien: Berücksichtigung der Alkalisierung

Antipsychotika (2. Generation)

ZNS-Depression (insbesondere mit Olanzapin), Miosis, anticholinerge Effekte, Hypotonie, Dystonie, QT-Verlängerung (gelegentlich), fatal Knochenmarksuppression (selten)

Bei Dystonie: Biperiden

Bei Hypotonie, die auf Flüssigkeitszugabe nicht anspricht: Noradrenalin

Bei ventrikulären Arrhythmien: Berücksichtigung der Alkalisierung

Ameisengift

Abhängig von den Inhaltsstoffen, siehe Arsen (Natriumarsenat) und Borsäure

Arsen

  • Donovan-Lösung

  • Fowler-Lösung

  • Herbizide (einige)

  • Schweinfurer Grün

  • Pestizide (einige)

  • Natriumarsenat

Rachenverengung, Dysphagie, brennende Magendarmschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Magendarmblutung, Austrocknung, Lungenödem, Nierenversagen, Laktatazidose, Leberversagen, Schock

Chelatbildung mit Dimercaptopropansulfonsäure (DMPS) IV für Patienten, die keine Medikamente oral einnehmen können, Flüssigkeitszufuhr, Behandlung von Schock und Schmerz

Arsingas

Akute Anämie

Transfusionen, Diurese

Asphalt

Siehe Erdöldestillate

Aspirin

Siehe Vergiftungen mit Acetylsalicylsäure und anderen Salicylaten

Atropin und verwandte Verbindungen

  • Atropin

  • Hyoscyamin

  • Hyoscyamus

  • Scopolamin (Hyoscin)

  • Stramonium

Anticholinergische Symptome (z. B. Tachykardie, Hyperthermie, Mydriasis, warme und trockene Haut, Harnverhalt, Darmverschluss, Delirium)

Für diagnostische oder therapeutische Versuche oder zur Behandlung von schweren unbehandelbaren Symptomen und zur Sedierung (CAVE: Krampfanfälle, s. Physostigmin), Berücksichtigung von Physostigmin 0,5–2,0 mg bei Erwachsenen oder 0,02 mg/kg bei Kindern IV (langsam)—

Autoabgase

Siehe Kohlenmonoxid

Barbiturate

Bradykardie, Hypothermie, Verwirrtheit, Delirium, Verlust von Kornealreflex, respiratorische Insuffizienz, Schläfrigkeit, Ataxie, Koma

Kohle bis zu 24 Stunden nach der Einnahme, unterstützende Behandlung, forcierte alkalische Diurese für Phenobarbital (zur Unterstützung der Elimination)

Bei schweren Fällen: Hämodialyse

Bariumverbindungen (löslich)

  • Enthaarungsmittel

  • Sprengstoffe

  • Feuerwerk

  • Rattengifte

Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall, Zittern, Krämpfe, Koliken, Bluthochdruck, Herzstillstand, Dyspnoe und Zyanose, Kammerflimmern, schwere Hypokaliämie, Skelettmuskelschwäche

KCl 10–15 mEq/h (10–15 mmol/h) IV, Na oder Mg-Sulfat 60 g p.o., um Barium im Magen zu verhindern, dann evtl. Magenspülung

Diazepam zur Kontrolle von Anfällen

Für Dyspnoe und Zyanose: Sauerstoff

Badesalz

Siehe Amphetamine (Stimulanzien)

Belladonna

Siehe Atropin

Benzol

  • Benzol

  • Kohlenwasserstoffe

  • Modellbauklebstoff

  • Toluol

  • Toluol

  • Xylol

Schwindel, Schwäche, Kopfschmerzen, Euphorie, Übelkeit, Erbrechen, ventrikuläre Arrhythmie, Lähmungen, Krampfanfälle

Bei chronischen Vergiftungen: aplastische Anämie, Hypokaliämie, Leukämie, ZNS-Depression

Reizbarkeit, ZNS-Erregung, Muskelkrämpfe, Atonie, tonisch-klonische Krampfanfälle, Atemstillstand, Lungenödem, Übelkeit, Erbrechen, Bewusstseinstrübung, Koma

Dekontamination mit Wasser, Vermeidung von Erbrechen und Aspiration, Sauerstoff, Unterstützung der Atmung, EKG-Überwachung (Kammerflimmern kann frühzeitig auftreten)

Diazepam zur Kontrolle von Anfällen

Bei schwerer Anämie: Bluttransfusionen

Ersatz von Kalium nach Bedarf

Epinephrin ist kontraindiziert

Diazepam zur Kontrolle von Anfällen

Gamma-Hexachkorocyclohexan

Benzolhexachlorid (Lindan)

Hexachlorocyclohexan

Lindan

Reizbarkeit, ZNS-Erregung, Muskelkrämpfe, Atonie, tonisch-klonische Krampfanfälle, Atemstillstand, Lungenödem, Übelkeit, Erbrechen, Bewusstseinstrübung, Koma

symptomorientierte Therapie, Aktivkohle nach Kontrolle der Atemwege

Diazepam zur Kontrolle von Anfällen

Benzin

Siehe Erdöldestillate

Benzodiazepinen

Sedierung bis hin zum Koma, insbesondere wenn zusätzlich Alkohol getrunken wurde

Hypotonie

Atemwegskontrolle

Bei Hypotonie werden Flüssigkeit und Vasopressoren intravenös infundiert.

Vermeidung des Benzodiazepin-Umkehrmittels Flumazenil, außer bei der Behandlung von Patienten mit Nebenwirkungen nach der akuten Gabe von Benzodiazepinen zur Sedierung, die keine TCA erhalten (CAVE: Bei trizyklischen Antidepressiva kann Flumazenil Krampfanfälle auslösen; bei Patienten, die von Benzodiazepinen abhängig sind, kann Flumazenil den Entzug beschleunigen.)

Benzol

Siehe Benzol

Betablocker

Hypotonie, Bradykardie, Krämpfe, Herzrhythmusstörungen, Hypoglykämie, veränderter mentaler Zustand

Engmaschige Überwachung und Kontrolle der Atemwege

Bei symptomatischen Patienten: Dopamin, Adrenalin, andere Vasopressoren, Glukagon 3–5 mg IV gefolgt von einer Infusion, Kalziumdichlorid, IV Insulin und Glukose, Herzschrittmacher, intraaortale Ballonpumpe

Sublimat

Siehe Quecksilber

Bichromate

Siehe Chromsäure

Bidrin (Dicrotophos)

Siehe Organophosphate

Bifenthrin

Siehe Pyrethroide

Bismut/Wismutverbindungen

Akut: Bauchschmerzen, Oligurie, akutes Nierenversagen

Chronisch: Schlechte Absorption, Colitis Stomatitis, Anorexie, progressive Enzephalopathie

Atemunterstützung, Berücksichtigung der Chelatbildungstherapie mit Dimercaptopropansulfonsäue (siehe Tabelle Richtlinien für die Chelat-Therapie)

Bittermandelöl

Siehe Zyanid

Chlorbleiche

Siehe Hypochlorit

Borsäure

Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, hämorrhagische Gastroenteritis, Schwäche, Lethargie ZNS-Depression, Krampfanfälle, krebsroter Ausschlag, Schock

Dekontamination der Haut, Vorbeugung oder Behandlung von Elektrolytanomalien und Schock, Kontrolle der Anfälle

Bei schweren Vergiftungen (selten): Dialyse

Bromate

Erbrechen, Durchfall, Schmerzen im Oberbauch, Azidose, Taubheit

symptomatische Therapie, Thiosulfat zur Reduzierung von Bromat zu weniger toxischem Bromid

Bei Nierenversagen: Hämodialyse

Bromid

Übelkeit, Erbrechen, akneähnlicher Hautausschlag, verwaschene Sprache, Ataxie, Verwirrtheit, psychotisches Verhalten, Koma, Lähmungen, negative Anionenlücke

Absetzen des Medikaments, Flüssigkeit und NaCl IV, um die Diurese zu fördern; Furosemid 10 mg IV alle 6 h

Bei schweren Vergiftungen: Hämodialyse

Brom

Stark ätzend

Bei Exposition gegenüber Flüssigkeit oder Dampf: Verbrennungen von Haut und Schleimhaut

Aggressive Dekontamination, unterstützende Pflege

Bupropionhydrochlorid

Atemdepression, Ataxie, Krampfanfälle

Holzkohle, Benzodiazepin, unterstützende Pflege

Butylnitrat

Siehe Nitrite

Cadmium

  • Cadmiumoxid-Dämpfe (z. B. beim Schweißen)

Verschlucken: Schwere Magenkrämpfe, Erbrechen, Durchfall, trockener Hals, Husten, Atemnot, Kopfschmerzen, Schock, Koma, brauner Urin, Nierenversagen

Inhalation: Pneumonitis mit Atemnot und bilaterale pulmonale Infiltrate, Hypoxie, Tod

Verdünnung mit Milch oder Albumin, Unterstützung der Atmung, Flüssigkeitszufuhr

Dimercaptoprpansulfonsäure: Nutzen nicht erwiesen

Für die Inhalation: Sauerstoff; manchmal Bronchodilatatoren und Kortikosteroide

Koffein

Siehe Aminophylline

Kalziumkanalblocker

Übelkeit, Erbrechen, Verwirrung, Bradykardie, Hypotonie, insgesamt Kreislaufkollaps

Toxizität manchmal nach einer Hyperglykämie

Bei Präparaten mit verzögerter Freisetzung: Erwägung einer Darm-Spülung

Glukagon 5–10 mg IV

Bei Hypotonie oder schweren Arrhythmien: Evtl. Gabe von CaCl2 (z. B. 1 g bzw. 10 ml einer 10%igen Lösung) und 3-mal so viel Kalziumglukonat IV mit zusätzlichen Gaben je nach Bedarf, Herzschrittmacher oder intraaortale Ballongegenpulsation

Ggf. Gabe von Normalinsulin 10–100 IE IV und 50–100 ml 50% Dextrose zzgl. 50–100 ml/h 10% Dextrose IV Infusion

Berücksichtigung der IV Lipidemulsion

Calomel

Siehe Quecksilber

Kampfer

  • Kampferöle

Kampfergeruch im Atem, Kopfschmerzen, Verwirrtheit, Delirium, Halluzinationen, Krampfanfälle, Koma

Diazepam zur Vorbeugung und Behandlung von Anfällen, Unterstützung der Atmung

Cannabinoide, synthetische (synthetisches Marihuana)

Bluthochdruck, Tachykardie, Myokardinfarkt, Übelkeit, Erbrechen, Unruhe, Halluzinationen, Psychosen, Anfälle, Krämpfe, Schlaganfall

Siehe auch Cannabinoide, synthetische

Unterstützende Behandlungsmaßnahmen mit Infusionslösungen, Benzodiazepin bei Erregungszuständen und Anfällen, Phenorbital bei Anfällen

Betablocker können helfen, Herzsymptome zu lindern, sind aber nur selten erforderlich

Siehe auch Cannabinoide, synthetische

Hartspiritus (verfestigter Brennspiritus)

Siehe Alkohol, Methyl

Canthariden

  • Cantharidin

  • Spanische Fliege

Gereizte Haut und Schleimhäute, Hautbläschen, Übelkeit, Erbrechen, blutiger Durchfall, brennende Schmerzen in Rücken und Harnröhre, Atemdepression, Krämpfe, Koma, Fehlgeburt, Menorrhagie

Unterstützung der Atmung, Behandlung von Krampfanfällen, Aufrechterhaltung des Flüssigkeitshaushalts, Vermeidung aller Öle, die aus Canthariden gewonnen werden

Kein spezifisches Antidot

Carbamate

  • Aldicarb

  • Bendiocarb

  • Benomyl

  • Carbaryl

  • Carbofuran

  • Fenothiocarb

  • Methiocarb

  • Methomyl

  • Oxamyl

  • Propoxur

Geringe bis hoch toxische Wirkungen, ähnlich denen der Organophosphate, außer dass die Cholinesterasehemmung nicht dauerhaft ist

Siehe Organophosphate

Siehe Organophosphate

Carbamazepin

Progressive ZNS-Depression, Krampfanfälle (gelegentlich), Herzrhythmusstörungen (selten)

Unterstützende Pflege nach der Dekontamination, Herzfrequenzmessung

Bei Arrhythmien gegebenenfalls Natriumbikarbonat intravenös

Carbolsäure (Phenol)

Siehe Phenole

Carbonate (Ammonium, Kalium, Natrium)

Siehe Ingestion von ätzenden Substanzen

Kohlenstoffbisulfid oder -disulfid

Knoblauchgeruch im Atem, Reizbarkeit, Schwäche, Manie, Narkose, Delirium, Mydriasis, Blindheit, Parkinson, Krampfanfälle, Koma, Lähmungen, Atemstillstand

Waschen der Haut, Sauerstoff, Sedierung mit Diazepam, Atmungs- und Kreislaufunterstützung

Kohlendioxid

Atemnot, Schwäche, Ohrensausen, Herzklopfen, Asphyxie

Mechanische Beatmung, Sauerstoff

Kohlenmonoxid

Unterschiedliche Toxizität je nach Dauer der Exposition, der eingeatmeten Menge und der Mengen in der Umgebung

Verschiedene Symptome abhängig von der Menge an Carboxyhämoglobin im Blut

Kopfschmerzen, Schwindel, Erbrechen, Atemnot, Verwirrtheit, Pupillenerweiterung, Krämpfe, Koma

100%iger Sauerstoff durch die Maske, Atemunterstützung wenn nötig, sofortige Messung der Carboxyhämoglobin-Konzentration. Wenn das Carboxyhämoglobin bei mehr als etwa 25% liegt, evtl. hyperbare Sauerstoff-Therapie in Absprache mit der Giftinformationszentrale (siehe Kohlenmonoxidvergiftung)

Tetrachlorkohlenstoff (wird manchmal in der chemischen Produktion und in einigen Reinigungsflüssigkeiten verwendet)

Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Verwirrtheit, Sehstörungen, ZNS-Depression, Kammerflimmern, Nierenschäden, Leberschäden, Leberzirrhose

Waschen der Haut, Sauerstoff, Atemunterstützung, Überwachung der Nieren- und Leberfunktion und eine geeignete Behandlung

Carbonyleisen

Siehe Eisen

Cathinone (substituiert)

Siehe Amphetamine (Stimulanzien)

Ätznatron (Natriumhydroxid)

Siehe Ingestion von ätzenden Substanzen

Chloralhydrat

Chloralamid

Benommenheit, Verwirrung, Schock, Koma, Atemdepression, Nierenschäden, Leberschäden

bei ventrikuläre Arrhythmien, Unterstützung der Atmung, Abschätzung von zusätzlich aufgenommen Substanzen, Beta-Blockern

Chlorate und Nitrate

  • Herbizide

  • Herstellung von Sprengstoffen und Zündhölzern

Erbrechen, Übelkeit, Durchfall, Zyanose (Methämoglobin), toxische Nephritis, Schock, Krämpfe, ZNS-Depression, Koma, Gelbsucht

Methylenblau bei Methemoglobinemia, 10% Thiosulfat, um Chlorat zum weniger toxischen Chlorid zu reduzieren, Transfusion bei schwerer Zyanose, Ascorbinsäure, Therapie des Schocks, Sauerstoff

Bei komplexen Fällen möglicherweise Dialyse

Chlordan

Siehe chlorierte und halogenierte Kohlenwasserstoffe

Chlorethoxyfos

Siehe Organophosphate

Chlorierte und andere halogenierte Kohlenwasserstoffe (in vielen Insektiziden)

  • Aldrin

  • Hexachlorocyclohexan

  • Chlordan

  • Chlorothalonil

  • DDD (2-Dichlorethan)

  • DDT (Dichlordiphenyltrichlorethan)

  • Dicofol

  • Dieldrin

  • Dienochlor

  • Dilan

  • Endosulfan

  • Endrin

  • Heptachlor

  • Lindan

  • Methoxychlor

  • Perchlordecon

  • Prolan

  • Toxaphen

  • Andere chlorierte organische Insektizide und industrielle Verbindungen

Leicht toxisch (z. B. mit Methoxychlor) bis stark toxisch (z. B. mit Dieldrin)

Erbrechen (früh oder verzögert), Parästhesien, Unwohlsein, heftiger Tremor, Krampfanfälle, Lungenödem, Kammerflimmern, respiratorische Insuffizienz

Diazepam, Lorazepam oder Phenytoin zur Vorbeugung und Bekämpfung von Zittern und Krämpfen, vorsichtige Verwendung von Adrenalin, die Vermeidung plötzlicher Reize, parenterale Flüssigkeiten

Bei Nieren- und Leberversagen Überwachung und unterstützende Behandlung

Chlor (siehe auch Hypochlorite)

  • Chlorkalk

  • Chlorwasser

  • Tränengas

Verschlucken: Gereiztheit, Korrosion von Mund und Magen-Darm-Trakt, möglicherweise Ulzera oder Perforationen, Bauchschmerzen, Herzrasen, Erschöpfung, Kreislaufkollaps

Inhalation: Schwere Atemwegs- und Augenreizungen, Stimmritzenkrampf, Husten, Würgen, Erbrechen, Lungenödem, Zyanose

Verschlucken: Verdünnung mit Wasser oder Milch, die Behandlung von Schock

Inhalation: Sauerstoff, Unterstützung der Atmung, Beobachtung und Behandlung eines Lungenödems, vernebeltes Natriumbikarbonat (4 ml 4,2%iges NaHCO3)

Chloroanilin

Siehe Acetanilid

Chloroform

Erstickung

Schläfrigkeit, Koma

Mögliche akute Leberschädigung

Verschlucken: Beobachtung auf Nieren- und Leberschäden, Atemwegs-, Herz- und Kreislaufunterstützung

Inhalation: Unterstützung von Atemwegen, Herz- und Kreislauf

Chlorothalonil

Siehe chlorierte und halogenierte Kohlenwasserstoffe

Chlorothion

Siehe Organophosphate

Chlorpyrifos

Siehe Organophosphate

Chromsäure und Chromatate

  • Bichromate

  • Chromate

  • Chromtrioxid

Verätzung durch Oxidation, ulzerierte und perforierte Nasenscheidewand, schwere Gastroenteritis, Schock, Schwindel, Koma, Nephritis

Verdünnung mit Wasser oder Milch, vorsichtiger Einsatz von Flüssigkeiten und Elektrolyten, um die Nierenfunktion zu unterstützen, Verwendung von N-Acetylcystein und Ascorbinsäure, um die sechswertige in die weniger toxische dreiwertige Verbindung umzuwandeln

Chrom

Reizung von Haut und Schleimhäuten

Gründliches Waschen mit Wasser und 10%iger Ascorbinsäurelösung über 15 min

Chromtrioxid

Siehe Chromsäure

Clonidin

Bradykardie, Sedierung, periodische Apnoe, Hypotonie, Hypothermie

Unterstützende Maßnahmen; Vasopressoren; Naloxon 5 mcg/kg bis zu 2–20 mg, je nach Bedarf wiederholt, um möglicherweise die Sedierung zu verringern

Steinkohlengas

Siehe Kohlenmonoxid

Cobalt

Tachykardie, Tachypnoe und Hypoxie nach Einatmen, Haut- und Schleimhautreizungen, Glomerulonephritis, Hypothyreose (selten)

Unterstützende Behandlung, Dekontamination mit Wasser und Seife

Kobaltchlorid

Siehe Stickoxide

Kokain†

Stimulation, dann Depression, Übelkeit, Erbrechen, Verlust der Selbstkontrolle, Angst, Halluzinationen, Schwitzen, Hyperthermie, Krampfanfälle, Hypertension, Myokardinfarkt (selten)

Diazepam bei Erregungszuständen (Erstbehandlung), Sauerstoff, bei Bedarf Unterstützung von Atmung und Kreislauf, IV Natriumbicarbonat

Bei Arrhythmien: äußerst vorsichtiger Einsatz von IV Esmolol

Beobachtung auf Myokardinfarkt oder Lungenerkrankung (in der Regel schon vor der Ankunft in der Notaufnahme)

Bei Hyperthermie: äußere Kühlung

Colchicin

Übelkeit, hämorrhagische Gastritis, Multiorganversagen, Panzytopenie, Sepsis,

Mehrfache Gabe von Aktivkohle, Infusionen, symptomatische Therapie, Granulozyten-Kolonie-stimulierender Faktor

Kupfersalze

  • Kupfersulfat, -acetat oder -subacetat

  • Kupferchlorid oder -oxid

Erbrechen, Brennen, metallischer Geschmack, Durchfall, Schmerzen, Schock, Gelbsucht, Anurie, Krampfanfälle

(siehe Tabelle Richtlinien für die Chelat-Therapie), Überwachung des Elektrolyten- und Flüssigkeitshaushalts, Atemwegsunterstützung, Überwachung des Magen-Darm-Trakts, Behandlung von Schock, Kontrolle der Anfälle, Überwachung auf Leber- und Nierenversagen

Sublimat (Quecksilberchlorid)

Siehe Quecksilber

Coumaphos

Siehe Organophosphate

Kreosot, Kresole

Siehe Phenole

Zyanide

  • Bittermandelöl (künstlich und natürlich)

  • Blausäure

  • Nitroprussid

  • Kaliumzyanid

  • Blausäure

  • Natriumzyanid

  • Wildkirschensirup

Tachykardie, Kopfschmerzen, Benommenheit, Blutdruckabfall, Koma, schnelle schwere Azidose, Krämpfe, Tod, möglicherweise Bittermandelgeruch im Atem, leuchtend rotes venöses Blut

Sehr rasch tödlich (innerhalb von 1–15 min)

Rasches Handeln ist wichtig

Inhalation: Entfernung von der Quelle

Einatmen oder Verschlucken: 100%iger Sauerstoff, Unterstützung der Atmung

Einatmen von Amylnitrit 0,2 ml (1 Ampulle) über 30 s jede Minute; 3%iges Na-Nitrit 10 ml bei 2,5–5 ml/min IV (bei Kindern: 10 mg/kg), dann 25%iges Natriumthiosulfat 25–50 ml bei 2,5–5 ml/min IV (Cyanid-Packung). Die Behandlung wird wiederholt, wenn die Symptome wiederkehren

Hydroxocobalamin 5 g IV (die bevorzugte Behandlung)

Cyfluthrin

Siehe Pyrethroide

Cypermethrin

Siehe Pyrethroide

DDD (2-Dichlorethan)

Siehe chlorierte und halogenierte Kohlenwasserstoffe

DDT (Dichlordiphenyltrichlorethan)

Siehe chlorierte und halogenierte Kohlenwasserstoffe

Demeton

Siehe Organophosphate

Deodorant (im Haushalt)

Siehe Naphthalin und Paradichlorbenzol

Enthaarungsmittel

Siehe Bariumverbindungen

Waschpulver

Siehe Ingestion von ätzenden Substanzen

Diazinon

Siehe Organophosphate

Dichlorvos

Siehe Organophosphate

Dicofol

Siehe chlorierte und halogenierte Kohlenwasserstoffe

Dieldrin

Siehe chlorierte und halogenierte Kohlenwasserstoffe

Dienochlor

Siehe chlorierte und halogenierte Kohlenwasserstoffe

Diethylenglykol

Siehe Ethylenglykol

Digitalis

Digitoxin

Digoxin

Siehe Medikamente bei Herzinsuffizienz: Digoxin

Dilan

Siehe chlorierte und halogenierte Kohlenwasserstoffe

Dimethoat

Siehe Organophosphate

Dinitrobenzen

Siehe Nitrobenzol

Dinitr-o-Kresol

  • Herbizide

  • Pestizide

Müdigkeit, Durst, Hitzewallungen, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Hyperpyrexie, Tachykardie, Bewusstlosigkeit, Atemnot, Atemstillstand, Hautresorption

Flüssigkeitstherapie, Sauerstoff, Vorbereitung auf Nieren- und Lebertoxizität, kein spezifisches Antidot, Reinigungsmittel zur Spülung der Haut

Diphenoxylat mit Atropin

Lethargie, Nystagmus, kleine Pupillen, Tachykardie, Koma, Atemdepression (MERKE: die Toxizität kann bis zu 12 h verzögert sein).

Aktivkohle, Naloxon, sorgfältige Überwachung aller Kinder über 12–18 h, wenn eine Einnahme festgestellt wurde, symptomatische Therapie

Diquat

Siehe Paraquat

Spülmittel für Geschirrspüler

Siehe Ingestion von ätzenden Substanzen

Disulfoton

Siehe Organophosphate

Donovan-Lösung

Siehe Arsen

Abflussreiniger

Siehe Ingestion von ätzenden Substanzen

Endosulfan

Siehe chlorierte und halogenierte Kohlenwasserstoffe

Endrin

Siehe chlorierte und halogenierte Kohlenwasserstoffe

Mutterkornalkaloide

Durst, Durchfall, Erbrechen, Benommenheit, brennende Füße, erhöhte Herzfrequenz und erhöhter Blutdruck Kreislaufkollaps, Krampfanfälle, Hypotonie, Koma, Fehlgeburt, Gangrän der Füße, Katarakte

Gabe von Aktivkohle, Benzodiazepin oder ein kurz wirkendes Barbiturat bei Anfällen

Bei peripherer Ischämie: Heparin plus Phentolamin 5–10 mg in 10 mL physiologischer Kochsalzlösung IV oder intra-arteriell oder Blausäure 1–2 mcg/kg/min IV

Bei Koronarvasospasmus, IV Nitroglycerin und Nifedipin

Eserin

Siehe Physostigmin

Esfenvalerat

Siehe Pyrethroide

Ethanol, Ethylalkohol

Siehe Ethylalkohol

Ether

Siehe Chloroform

Ethion

Siehe Organophosphate

Ethylenglykol, Diethylenglykol

  • Die meisten Kfz-Frostschutzmittel

Verschlucken: Rausch, aber kein Alkoholgeruch im Atem, Übelkeit, Erbrechen

Später Karpopedalspasmus, Rückenschmerzen, Oxalat-Kristallurie, Oligurie bis Anurie und akutes Nierenversagen, Atemnot, Krämpfe, Koma

Augenkontakt: Iridozyklitis

Verschlucken: Atemunterstützung, Korrektur des Elektrolytungleichgewichts (Anionenlücke), evtl. Behandlung der Azidämie, Fomepizol 15 mg/kg IV (Initialbolus), dann 10 mg/kg IV alle 12 h

Hämodialyse als endgültige Behandlung

Augenkontakt: Spülung der Augen

Sprengstoffe

Siehe Bariumverbindungen (Feuerwerk) und Stickoxide

Famphur

Siehe Organophosphate

Favabohnen (Favismus)

Symptome der Hämolyse

Behandlung der Hämolyse

Fenthion

Siehe Organophosphate

Eisensalze

Siehe Eisen

Eisensalze (z. B. Glukonat, Sulfat)

Siehe Eisen

Feuerwerk

Siehe Bariumverbindungen

Fluorid

  • Ammoniumfluorid

  • Fluorid

  • Fluorwasserstoff

  • Rattengifte

  • Kakerlakengifte

  • Natriumfluorid

  • Lösliche Fluoride allgemein

Ingestion von kleinen oder mäßigen Dosen: salziger oder seifiger Geschmack

Ingestion großer Dosen: Tremor, Krämpfe, ZNS-Depression, Schock, Nierenversagen

Haut- und Schleimhautkontakt: sehr Schmerzhafte oberflächliche oder tiefe Verbrennungen

Inhalation: Intensive Augen- und Nasenschleimhautreizungen, Kopfschmerzen, Atemnot, Gefühl des Erstickens, Glottisödem, Lungenödem, Bronchitis, Lungenentzündung, mediastinales und subkutanes Emphysem aufgrund einer Bläschenruptur

Ingestion: Verdünnung mit Wasser oder Milch, i.v. Glukose und Kochsalzlösung, 10%iges Kalzium-Glukonat 30 ml i.v. (bei Kindern: 0,6 ml/kg) oder 10%iges Kalzium-Dichlorid 10 ml i.v. (bei Kindern: 0,1–0,2 ml/kg), Überwachung auf Herzirritationen, Schock und Dehydratation

Haut- und Schleimhautkontakt: Mit reichlich Wasser spülen, Débridement der weißen Gewebe, manchmal lokale Injektion von 10%igem Kalzium-Glukonat, aber auch möglichkerweise intraarterielle Injektion, Anwendung von Kalzium-Glukonat oder Kalziumpaste oder -gel

Inhalation: O2, Unterstützung der Atmung, Prednison gegen die Pneumonitis (bei Erwachsenen 15-40 mg, 2 x tägl.), Management des Lungenödems

Fluvalinat

Siehe Pyrethroide

Formaldehyd

  • Formalin (kann Methylalkohol enthalten)

Verschlucken: Mund- und Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen Hämatemesis, Schock, Hämaturie, Anurie, Koma, Atemversagen

Hautkontakt: Gereiztheit, Koagulationsnekrose (bei hoher Konzentrationen), Dermatitis, Überempfindlichkeit

Inhalation: Irritation von Augen, Nase und Atemwegen, Laryngospasmus und Ödeme, Dysphagie, Bronchitis, Lungenentzündung

Verschlucken: Verdünnung mit Wasser oder Milch, Schockbehandlung, Natriumbicarbonat zur Behandlung einer Azidose, respiratorische Unterstützung, Beobachtung auf Perforationen

Hautkontakt: Waschen mit viel Wasser und Seife

Inhalation: Spülung der Augen mit Kochsalzlösung, Sauerstoff, Unterstützung der Atmung

Fowler-Lösung

Siehe Arsen

Treibstoff, im Container

Siehe Alkohol, Methyl

Heizöl

Siehe Erdöldestillate

Gas

Siehe spezifisches Gas, z. B. Ammoniakgas, Kohlenmonoxid, Chlor (Tränengas), Schwefelwasserstoff (Faulgas, flüchtige Hydride) und Organophosphate (Nervengas)

Benzin

Siehe Erdöldestillate

Leime, Modellflugzeugklebstoffe

Siehe Aceton, Benzol (Toluol) und Petroleumdestillate

Goldsalze

Goldchlorid: Leber- und Nierentoxizität

Cyanide Goldsalze: Cyanidtoxizität

Siehe Zyanidbehandlung (oben)

Siehe Tabelle Richtlinien für die Chelat-Therapie

H2-Blocker (z. B. Cimetidin, Ranitidin)

Leichtere Magendarmprobleme, möglicherweise veränderte Serumkonzentrationen anderer Medikamente

Weitere unterstützende Maßnahmen

Heptachlor

Siehe chlorierte und halogenierte Kohlenwasserstoffe

Herbizide

Siehe spezielle Inhaltsstoffe (z. B. Arsen, Dinitro-o-Kresol, Chlorate und Nitrate)

Hexachlorocyclohexan

Siehe Gamma-Hexachlorcyclohexan

Hexaethyltetraphosphat

Siehe Organophosphate

Histamin-2-Blocker

Siehe H2 Blocker

Hydride, flüchtige

Siehe Schwefelwasserstoff

Kohlenwasserstoffe

Siehe Erdöldestillate und Kohlenwasserstoffvergiftungen

— und Kohlenwasserstoff-Vergiftungen

Kohlenwasserstoffe, chlorierte

Siehe chlorierte und halogenierte Kohlenwasserstoffe

Kohlenwasserstoffe, halogenierte

Siehe chlorierte und halogenierte Kohlenwasserstoffe

Salzsäure

Siehe Ingestion von ätzenden Substanzen

Blausäure

Siehe Zyanid

Fluorwasserstoff

Siehe Fluoride

Bevorzugt sind Chlorwasserstoff oder Fluorwasserstoff

Siehe Ingestion von ätzenden Substanzen

Schwefelwasserstoff

  • Alkalisulfiden

  • Phosphin

  • Kanalisation- oder Güllegase

  • Flüchtige Nitrite

Tränenfluss und brennende Augen, Husten, Dyspnoe, Lungenödem, Verätzungen der Haut, Erythem, Schmerzen, starker Speichelfluss, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Verwirrung, Schwindel, plötzlicher Kollaps, Bewusstlosigkeit

Sauerstoff, mechanische Beatmung

Hyoscin (Scopolamin)

Hyoscyamin

Hyoscyamus

Siehe Belladonna

Hypochlorit

  • Chlorbleiche

  • Javelwasser, Eau de Javel

Normalerweise leichte Schmerzen und Entzündungen der Mund- und Magenschleimhaut

Husten, Atemnot, Erbrechen, Hautbläschen

Wenn die üblichen 6%igen Haushaltszubereitungen verschluckt wurden: Verdünnung mit Milch.

Wenn Konzentrat eingenommen wurde: Ösophagoskopie, Behandlung des Schocks

Blutzuckersenkungsmittel, oral

Sulfonylharnstoffe

  • Chlorpropamid

  • Glipizid

  • Glibenclamid

Hypoglykämie, Schwitzen, Lethargie, Verwirrtheit

Stationäre Aufnahme, IV Glucose nach Bedarf, häufiges Essen (nicht nur Zucker) sowie sorgfältige Beobachtung des Verhaltens und regelmäßige Messung des Blutzuckers

Bei anhaltender Hypoglykämie: Octreotid 50–100 mcg IV oder subkutan. 2- oder 3-mal täglich

Bei Laktatazidose, unterstützende Pflege und Hämodialyse

Inhalationsanästhetika

  • Chloroform

  • Ether

  • Lachgas

  • Trichlormethan

Erstickung

Schläfrigkeit, Koma

Mit Lachgas, Delirium

Mit Chloroform, mögliche akute Leberschädigung

Verschlucken: Beobachtung auf Nieren- und Leberschäden, Atemwegs-, Herz- und Kreislaufunterstützung

Inhalation: Unterstützung von Atemwegen, Herz- und Kreislauf

Insektizide

Siehe spezifische Substanz chlorierte und andere halogenierte Kohlenwasserstoffe, Organophosphate, Paradichlorbenzol und Pyrethroide

Jod

Brennende Schmerzen in Mund und Speiseröhre, braun gefärbte Schleimhäute, Kehlkopfödem, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall, Schock, Nephritis, Kreislaufkollaps

Milch, Stärke oder Mehl p.o.; rasche Atemwegsunterstützung; Flüssigkeit und Elektrolyte, Behandlung von Schock

Jodoform (Triiodmethan)

Dermatitis, Erbrechen, zerebrale Depression, Erregung, Koma, Atemnot

Verschlucken: Verdünnung mit Wasser oder Milch, Unterstützung der Atmung

Hautkontakt: Waschen mit Natriumbikarbonat oder Alkohol

Eisen

(MERKE: Kinderkautabletten mit Eisen sind bemerkenswert sicher).

Erbrechen, Schmerzen im Oberbauch, Blässe, Zyanose, Durchfall, Benommenheit, Schock; mögliche Toxizität bei einer Einnahme von > 20 mg/kg von elementarem Eisen

Serum-Eisen > 400–500 mcg/dl (> 72–90 Mikromol/l) bei 3–6 h sowie gastrointestinale Symptome, Deferosamin beginnend als IV Infusion mit 15 mg/kg/h und titriert nach dem Blutdruck. Siehe Eisenvergiftung, Behandlung

Isofenphos

Siehe Organophosphate

Isoniazid

ZNS-Stimulation, Krampfanfälle, Bewusstseinstrübung, Koma, Lebertoxizität

Bei Anfällen: Pyridoxin IV so viel mg wie in mg eingenommen wurde oder, wenn die aufgenommene Menge unbekannt ist: 5 mg IV

Bei Azidose: Natriumbikarbonat

Javelwasser, Eau de Javel

Siehe Hypochlorit

Kerosin

Siehe Erdöldestillate

Ketone

Siehe Aceton

Lambda-Cyhalothrin

Siehe Pyrethroide

Blei

  • Bleisalze

  • Lötmittel

  • Einige Lacke und lackierte Oberflächen

Akutes Verschlucken: Durst, brennende Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall, ZNS-Symptome (z. B. Reizbarkeit, Unaufmerksamkeit, Bewusstseinstrübung, Krampfanfälle)

Akute Inhalation: Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Ataxie, Manie, Anfälle

Chronische Exposition: Anämie, periphere Neuropathie, Verwirrung, Blei Enzephalopathie, Beschleunigung von Atheriosklerose

Siehe Bleivergiftung

Blei, Tetraethyl

Inhalation von Dämpfen, Aufnahme über die Haut oder Verschlucken: ZNS-Symptome (z. B. Schlaflosigkeit, Unruhe, Ataxie, Wahnvorstellungen, Manie, Anfälle)

symptomatiche Therapie, Diazepam zur Kontrolle von Anfällen, Flüssigkeit und Elektrolyte, Beendigung der Exposition

Chlorkalk

Siehe Chlor

Lindan

Siehe Gamma-Hexachlorcyclohexan chlorierte und andere halogenierte Kohlenwasserstoffe

Lithiumsalze

Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Tremor, Faszikulationen, Schläfrigkeit, Diabetes insipidus, Ataxie, Krampfanfälle, Schilddrüsenunterfunktion

Akut: Hydration, Diazepam, möglicherweise Dialyse bei Endorganschäden oder einer Serum-Lithium-Konzentration von > 4 mmol/l (4 mmol/l)

Chronisch: Dialyse, wenn die Symptome schwerwiegend sind

Lauge (Natriumhydroxid [NaOH])

Ingestion: siehe Ingestion von ätzenden Substanzen

Hautexposition, siehe Symptome und Anzeichen von Verbrennungen

Ingestion: siehe Ingestion von ätzenden Substanzen

Hautexposition, siehe Behandlung von Verbrennungen

Lysergsäurediäthylamid (LSD)

Verwirrung, Halluzinationen, Übererregbarkeit, Koma, Flashbacks

Unterstützende Behandlungsmaßnahmen, Benzodiazepine

Bei schweren Unruhe: Haloperidol 2–10 mg IV oder i.m. bei Erwachsenen (wiederholt nach Bedarf)

Malathion

Siehe Organophosphate

Mangan

Siehe Kaliumpermanganat

Quecksilberverbindungen

  • Ammonisiertes Quecksilber

  • Sublimat

  • Calomel

  • Sublimat

  • Diuretika, quecksilberhaltig

  • Quecksilberchlorid (ätzendes Sublimat)

  • Merthiolat (Thiomersal)

Akut: Schwere Gastroenteritis, brennende Schmerzen im Mund, Speichelfluss, Bauchschmerzen, Erbrechen, Colitis, Nephrose, Anurie, Urämie

Bei Alkyl- und Phenylquecksilberverbindungen: Verätzungen der Haut

Chronisch: Gingivitis, psychische Störungen, neurologische Defizite

Ggf. Magenspülung, Aktivkohle, Dimercaptopropansulfonsäure (oder Succimer, siehe Tabelle Richtlinien für die Chelat-Therapie)

Kontrolle des Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts, Hämodialyse bei Nierenversagen, Beobachtung einer gastrointestinalen Perforation

Hautkontakt: Wasser und Seife zum Waschen

Quecksilber, elementares

  • Flüssigkeit (Hautkontakt, Verschlucken)

  • Dämpfe

Flüssigkeit: keine Symptome bei Verschlucken

Bei IV Injektion: Lungenembolie

Quecksilberdampf: Schwere Pneuminitis

Flüssigkeit: Bei Verschlucken keine Behandlung nötig

Bei IV Injektion: unterstützende Behandlungsmaßnahmen

Quecksilberdampf: Unterstützende Behandlungsmaßnahmen

Merthiolat (Thiomersal)

Siehe Quecksilber— meist ungiftig

Metaldehyd

  • Schneckenlockstoff

Übelkeit, Erbrechen, Brechreiz, Bauchschmerzen, Muskelsteifheit, Hyperventilation, Krämpfe, Koma

Unterstützende Behandlung, Diazepam

Metalle

Siehe Einträge für spezifische Metalle

Siehe Tabelle Richtlinien für die Chelat-Therapie

Metformin

Laktatazidose

Bei Laktatazidose, unterstützende Pflege und Hämodialyse

Methanol, Methylalkohol

Siehe Alkohol, Methyl

Methidathion

Siehe Organophosphate

Methoxychlor

Siehe chlorierte und halogenierte Kohlenwasserstoffe

Methylparathion

Siehe Organophosphate

Salicylsäuremethylester

Siehe Vergiftungen mit Acetylsalicylsäure und anderen Salicylaten

Methylenchlorid

Siehe Kohlenmonoxid

Siehe Kohlenmonoxid

Kohlensäurehaltige Spirituosen

Siehe Erdöldestillate

Mirtazapin

Meist gutartig

Am häufigsten, Sedierung, Verwirrtheit, Tachykardie

Beobachtung über 8 h

Modellflugzeugklebstoffe, Lösungsmittel

Siehe Aceton, Benzol, Petroleumdestillate und Toluol

Monoaminoxidase (MAO) - Hemmer

Unspezifische und sehr unterschiedliche Symptome, die oft 6–24 h verzögert eintreten

Sympathomimetische Toxidrome, Kopfschmerzen, Übelkeit, Dystonie, Halluzinationen, Nystagmus, Faszikulationen, Durchfall, Krämpfe, Erregung, Muskelsteifheit

Hypotonie und Bradykardie (eventuell bedenklich)

Ggf. Magenentleerung, unterstützende Pflege

Natriumglutamat

Brennen im ganzen Körper, Gesichtsdruck, Angst, Schmerzen in der Brust (Chinesisches-Restaurant-Syndrom)

Unterstützende Behandlung

Mottenkugeln, Kristalle oder abwehrende Kuchen

Siehe Naphthalin, Kampfer und Paradichlorbenzol

Pilze, giftige

Siehe Pilzvergiftung

Nagellackentferner

Siehe Aceton

Naled (Dobrom, Flibol)

Siehe Organophosphate

Naphtha

Siehe Erdöldestillate

Naphthalin

  • Deodorierende Gegenstände

  • Mottenkugeln, Kristalle oder insektenabweisende Gegenstände (siehe auch Paradichlorbenzol)

Verschlucken: Bauchkrämpfe, Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Verwirrtheit, Dysurie, intravaskuläre Hämolyse, Krampfanfälle, Anämie bei Patienten mit G6PD-Mangel

Hautkontakt: Dermatitis, Hornhautulzeration

Inhalation: Kopfschmerzen, Verwirrtheit, Erbrechen, Atemnot

Verschlucken: Bluttransfusion bei schwerer Hämolyse, Urinallkalisierung für Hämoglobinurie, Benzodiazepine zur Kontrolle von Anfällen

Hautkontakt: Kleidung entfernen, wenn sie mit Naphthalin-Mottenkugeln gelagert wurde, Spülen von Haut und Augen

Naphthole

Siehe Phenole

Nervengas-Bestandteile

Siehe Organophosphate

Nickel

Überempfindlichkeitsdermatitis

Chronische Inhalation: Lungenentzündung

Beendigung der Exposition, Spülung mit Wasser

Nickelcarbonyl

Pneumonitis, Zyanose, Delirium, Krampfanfälle (siehe auch Nickel)

Entfernung von der Quelle, Dekontamination, Natriumdiethyldithiocarbamat p.o. (geringe Exposition) oder IV (schwere Belastung) oder Disulfiram, wenn Natriumdiethyldithiocarbamat nicht verfügbar ist

Nikotin

Siehe Tabak

Nitrate

Siehe Chlorate und Nitrate

Salpetersäure

Siehe Ingestion von ätzenden Substanzen

Nitrite

  • Amylnitrit

  • Butylnitrit

  • Nitroglycerin

  • Kaliumnitrit

  • Natriumnitrit

Methämoglobinämie, Zyanose, Anoxie, gastrointestinale Störungen, Erbrechen, Kopfschmerzen, Schwindel, Hypotonie, Atemstillstand, Koma

Sauerstoff

Bei Methämoglobinämie: 1% Methylenblau 1–2 mg/kg IV (langsam)

Nitrobenzol

  • Künstliches Bittermandelöl

  • Dinitrobenzen

Bittermandelgeruch (weist auf Zyanide hin), Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Erbrechen, Ataxie, Nystagmus, brauner Urin, zuckende Bewegungen, Delirium, Zyanose, Koma, Atemstillstand

Siehe Acetanilid

Stickoxide (siehe auch Chlor, Fluoride, Schwefelwasserstoff, Schwefeldioxid und Umweltbedingte Lungenerkrankungen)

  • Luftverunreinigungen, die atmosphärische Oxidantien bilden und in dieser Form von Raketenbrennstoffen, Sprengstoffen oder landwirtschaftlichen Abfällen freigesetzt werden

  • Kobaltchlorid

  • Chlorwasserstoff

  • Fluorwasserstoff

Verzögerter Beginn der Symptome bei Stickstoffoxiden, außer bei starken Konzentrationen

Müdigkeit, Husten, Atemnot, Lungenödem

Später: Bronchitis, Lungenentzündung

Bettruhe, Sauerstoff sobald Symptome sich zeigen

Bei exzessiven Lungenödemen: Saug-, und Lagerungsdrainage, mechanische Beatmung, Prednison 30–80 mg täglich bei Erwachsenen und Dexamethason 1 mg/m2 BSA bei Kindern, um eine Lungenfibrose zu verhindern

Nitroprussid

Siehe Zyanid

Lachgas

Siehe Chloroform

NSARs (z. B. ibuprofen, Naproxen)

Übelkeit, Erbrechen, bei massiver Überdosierung: Koma, Nierenversagen, metabolische Azidose, respiratorische Insuffizienz

Klinische Beobachtung, unterstützende Behandlungsmaßnahmen

Octamethylpyrophosphoramid

Siehe Organophosphate

Moosbeerenöl

Siehe Vergiftungen mit Acetylsalicylsäure und anderen Salicylaten

Öle

Siehe Acetanilid (Anilinöl) und Petroleumdestillate (Heizöle, Schmieröle)

Opioide

Kleine Pupillen, Schläfrigkeit, flache Atmung, Spastik, respiratorische Insuffizienz

Meperidin: Krampfanfälle

Aktivkohle, Unterstützung der Atmung, Naloxon i.v. (i.m. oder intranasal, wenn kein intravenöser Zugang verfügbar ist) je nach Bedarf, um die Patienten zu wecken und die Atmung zu verbessern, intravenöse Flüssigkeiten zur Unterstützung des Kreislaufs

Organophosphate

  • Acephat

  • Bidrin

  • Chlorethoxyfos

  • Chlorothion

  • Chlorpyrifos

  • Coumaphos

  • Demeton

  • Diazinon

  • Dichlorvos

  • Dimethoat

  • Disulfoton

  • Ethion

  • Famphur

  • Fenthion

  • Hexaethyltetraphosphat

  • Isofenphos

  • Leptophos

  • Malathion

  • Merphos

  • Methidathion

  • Methylparathion

  • Mipafox

  • Naled (Dobrom, Flibol)

  • Nervengas-Bestandteile

  • Octamethylpyrophosphoramid

  • Oxydemetonmethyl

  • Parathion

  • Phorat

  • Phosdrin

  • Phosmet

  • Pirimiphosmethyl

  • Temefos

  • Terbufos

  • Tetrachlorvinphos

  • Trichlorfon

  • Triorthocresylphosphat

Absorption über die Haut, Einatmen oder Verschlucken: Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfe, übermäßiger Speichelfluss, erhöhte pulmonale Sekretion, Kopfschmerzen, Schnupfen, Sehstörungen, Miosis, verwaschene Sprache, geistige Verwirrung, Schwierigkeiten beim Atmen, Schaum vor dem Mund, Koma

Entfernen der Kleidung, Spülen und Waschen der Haut

Bei erhöhten Sekretionen: Atropin 2–5 mg bei Erwachsenen oder 0,05 mg/kg bei Kindern IV oder i.m. alle 15–60 min, wiederholt und erhöht nach Bedarf (große Mengen können notwendig sein) so oft wie alle 3–5 min; Pralidoximchlorid 1–2 g pro kg KG bei Erwachsenen oder 20–40 mg/kg bei Kindern IV über 15–30 min, wenn nötig nach 1h wiederholen; O2; Unterstützung der Atmung; Behandlung der Dehydratation

Bei Pflegepersonen: Vermeidung einer Kontamination

Oxalsäure

Oxalate

Brennende Schmerzen im Hals, Erbrechen, starke Schmerzen, Hypotonie, Tetanie, Schock, Schädigung des Kehlkopfs und der Nieren, Oxalurie

Milch oder Kaliziumlaktakt, 10%iges Kalziumglukonat 10–20 ml IV, Schmerztherapie, Kochsalzlösung IV für Schock, Beobachtung auf ein mögliches Glottisödem und eine Stenose

Oxydemetonmethyl

Siehe Organophosphate

Farben und Lacke

Zu bleihaltigen Farben siehe Blei

Farbverdünner

Siehe Alkohol, Methyl; Erdöldestillate (Waschbenzin) und Terpentin

Paradichlorbenzol

  • Insektizide

  • Mottengift

  • Pestizide

  • Toilettendeodorant

Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Krämpfe, Tetanie (selten)

Ersatz von Flüssigkeit, Diazepam zur Kontrolle von Anfällen

Paraldehyd

Essigsäuregeruch im Atem, Miosis, Atemdepression, Koma

Sauerstoff, mechanische Beatmung

Paraquat (stark ätzend)

Diquat

Sofort: gastrointestinale Schmerzen und Erbrechen

Innerhalb von 24 h: Respiratorische Insuffizienz (aber keine pulmonalen Probleme bei Diquat)

Aktivkohle, begrenzte Gabe von Sauerstoff, Rücksprache mit Giftnotrufzentrale oder dem Hersteller

Parathion

Siehe Organophosphate

Schweinfurer Grün

Siehe Arsen

Perchlordecon

Siehe chlorierte und halogenierte Kohlenwasserstoffe

Permethrin

Siehe Pyrethroide

Pestizide

s. spezifische Verbindungen

Erdöldestillate (siehe Kohlenwasserstoffvergiftungen)

  • Asphalt

  • Benzin

  • Heizöl

  • Benzin

  • Kerosin

  • Schmieröle

  • Kohlensäurehaltige Spirituosen

  • Modellbauklebstoff

  • Naphtha

  • Petrolether

  • Teer

Verschlucken: Brennen in Hals und Magen, Erbrechen, Durchfall, Lungenentzündung nur bei Aspiration

Einatmen der Dämpfe: Euphorie, Brennen in der Brust, Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwäche, ZNS-Depression, Verwirrtheit, Dyspnoe, Tachypnoe, Rasselgeräusche, möglicherweise myokardiale Sensibilisierung gegenüber Katecholaminen (die zu Herzrhythmusstörungen führen)

Aspiration: frühe akute Lungenveränderungen

Weil die Aspiration gefährlicher als die orale Aufnahme ist, ist eine Magenausräumung in der Regel nicht gerechtfertigt

Unterstützende Maßnahmen bei Lungenödem, Sauerstoff, Unterstützung der Atmung

Phenacetin

Siehe Acetanilid

Phencyclidine (PCP)

Unaufmerksamkeit bei offenen Augen, Unruhe, gewalttätiges Verhalten, Bewusstlosigkeit, Tachykardie, Hypertonie

Ruhige Umgebung

Ggf. Benzodiazepine zur Sedierung

Phenole

  • Carbolsäure (Phenol)

  • Kreosot

  • Kresole

  • Guaiacol

  • Naphthole

Verätzung, Schleimhautverbrennungen, Blässe, Schwäche, Schock, Krampfanfälle bei Kindern, Lungenödem, dampfender Urin, Ösophagusstriktur (selten)

Erkrankungen der Atemwege, Herz- und Kreislaufversagen

Entfernen der Kleidung, Waschen der Haut mit Wasser, bei Ingestion Gabe von Aktivkohle, Schmerzlinderung, Sauerstoff, Unterstützung der Atmung, Behandlung von Flüssigkeitsmangel, Cave: Entwicklung einer Ösophagusstriktur

Phenothiazine

Extrapyramidale Symptome (z. B. Ataxie, Muskelkrämpfe und Karpopedalspasmen, Schiefhals), meist idiosynkratisch

Bei Überdosis: Mundtrockenheit, Benommenheit, Krämpfe, Koma, Atemdepression

Biperiden 2–3 mg/kg IV oder i.m. bei extrapyramidalen Symptomen; Diazepam zur Kontrolle von Anfällen

Phenylpropanolamin

Nervosität, Reizbarkeit, Bradykardie, Hypertonie sowie andere sympathomimetische Effekte

Unterstützende Behandlung, Diazepam

Bei Hypertonie: Phentolamin 5 mg IV über ca. 1 min oder Nitroprussid IV

Phorat

Siehe Organophosphate

Phosdrin

Siehe Organophosphate

Phosmet

Siehe Organophosphate

Phosphin

Siehe Schwefelwasserstoff

Phosphodiesterase (PDE) - Inhibitoren 5

Hypotonie, Tachykardie, Brustschmerzen, Herzrhythmusstörungen, Verlust der Sehkraft, Priapismus

Unterstützende Behandlungsmaßnahmen, Infusionen und Vasopressoren, urologische Beratung zu Behandlung von Priapismus, Vermeidung von Nitraten

Phosphorsäure

Siehe Ingestion von ätzenden Substanzen

Phosphor (gelb oder weiß)

  • Rattengifte

  • Kakerlakengift (Anmerkung: Roter Phosphor ist nicht absorbierbar und ungiftig).

Stufe 1: Knoblauchgeschmack, Knoblauchgeruch im Atem, lokale Reizung, Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Verätzungen von Haut, Hals und Schleimhäuten (aufgrund von Explosivität und Entflammbarkeit von Phosphor)

Stufe 2: symptomfreies Intervall von 8 h bis zu mehreren Tagen

Stufe 3: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Lebervergrößerung, Gelbsucht, Blutungen, Nierenschäden, Krämpfe, Koma

Toxizität wird durch Alkohol, Fette und Speiseöle verstärkt

Schutz der Patienten und Pflegepersonen vor Erbrochenem und Kot

Magendarmspülung mit verdünntem Kaliumpermanganat (1:5000) oder Wasserstoffperoxid (z. B. 1–2%), welches das Phosphor zu nichttoxischen Oxiden umwandeln kann

Bei Phosphor in der Haut:

  • Untertauchen des Körpers in Wasser

  • Spülung mit verdünnter! Kaliumpermanganat-Lösung oder Kupfersulfat (250 mg in 250 ml Wasser), wie von einigen Experten empfohlen

  • Mineralöl 100 ml (topisch angewendet, um die Absorption zu verhindern), nach 2 h wiederholt

  • Schock-Prävention

  • Sorgfältiges chirurgisches Débridement

  • 5%iges Natriumbicarbonat zuzüglich 3%igem Kupfersulfat plus 1% Hydroxyethylzellulose als Paste, auf die betroffene Haut aufgebracht und nach 30 min gründlich abgewaschen (ein längerer Kontakt mit Kupfer-II-sulfat kann zu einer Kupfervergiftung führen)

Physostigmin

  • Eserin

  • Neostigmin

  • Pilocarpin

  • Pilocarpus Gattung

Schwindel, Schwäche, Erbrechen, krampfartige Schmerzen, Bradykardie, möglicherweise Anfälle, Unruhe

Atropinsulfat 0,6–1 mg bei Erwachsenen bzw. 0,01 mg/kg bei Kindern subkutan oder IV, nach Bedarf wiederholt

Benzodiazepin nach Bedarf zur Sedierung

Pilocarpus Gattung

Siehe Physostigmin

Pirimiphosmethyl

Siehe Organophosphate

Pottasche (Kaliumhydroxid oder Kaliumcarbonat)

Siehe Säuren und Laugen

Kaliumzyanid

Siehe Zyanid

Kaliumnitrit

Siehe Nitrite

Kaliumpermanganat

Braune Verfärbung und Verbrennungen der Mundschleimhaut, Glottisödem, Hypotonie, Nierenbeteiligung

Verdünnung mit Wasser oder Milch, ggf. rechtzeitige Endoskopie, Kontrolle des Flüssigkeitshaushalts

Pregabalin

Erregung, Sinus-Tachykardie, Krämpfe, Koma

Entzugserscheinungen ähnlich Entzugserscheinungen nach dem Absetzen von Gamma-Hydroxybuttersäure (GHB)

Unterstützende Behandlungsmaßnahmen, Benzodiazepin bei Anfällen und Erregungszuständen

Prolan

Siehe chlorierte und halogenierte Kohlenwasserstoffe

Propoxyphen

Siehe Opioide

Blausäure

Siehe Zyanid

Pyrethrin und Pyrethroide

  • Bifenthrin

  • Cyfluthrin

  • Cypermethrin

  • Esfenvalerat

  • Fluvalinat

  • Lambda-Cyhalothrin

  • Permethrin

  • Pyrethrin

  • Resmethrin

  • Sumithrin

  • Tefluthrin

  • Tetramethrin

Allergische Reaktion (einschließlich anaphylaktische Reaktionen und Empfindlichkeit der Haut) bei empfindlichen Personen, ansonsten geringe Toxizität, es sei denn, der Trägerstoff ist ein Petroleumdestillat

Gründliches Waschen der Haut, symptomatische und unterstützende Maßnahmen

Rattengifte

Siehe spezielle Komponenten (z. B. Bariumverbindungen, Fluoride, Phosphor [gelb oder weiß], Thalliumsalze, Antikoagulanzien, Warfarin)

Resmethrin

Siehe Pyrethroide

Resorcin (Resorcin)

Erbrechen, Schwindel, Tinnitus, Schüttelfrost, Tremor, Delirium, Krämpfe, Atemdepression, Koma, Methämoglobinämie

Atemunterstützung, Methylenblau bei Methämoglobinämie

Kakerlakengifte

Siehe Fluoride, Phosphor und Thalliumsalze

Franzbranntwein

Siehe Isopropylalkohol

Salicylate

Siehe Vergiftungen mit Acetylsalicylsäure und anderen Salicylaten

Salicylsäure

Siehe Vergiftungen mit Acetylsalicylsäure und anderen Salicylaten

Scopolamin (Hyoscin)

Siehe Belladonna

Selen (Blaufärbemittel)

Siehe Arsen und Thalliumsalze

Klärgas

Siehe Schwefelwasserstoff

Silbersalze

Silbernitrat

Verfärbte Lippen (weiß, braun, dann schwarz), Argyrie (schiefergraue oder blaue Verfärbung der Haut), Gastroenteritis, Schock, Schwindel, Krämpfe

Linderung von Schmerzen, Diazepam zur Kontrolle von Anfällen

Smog

Siehe Schwefeldioxid

Soda, Natronlauge (Natriumhydroxid)

Bei Verschlucken siehe Verätzungen, bei Hautkontakt siehe Verbrennungen

Natriumcarbonat

Siehe Säuren und Laugen

Natriumzyanid

Siehe Zyanid

Natriumfluorid

Siehe Fluoride

Natriumhydroxid

Siehe Verätzungen, bei Hautkontakt siehe Verbrennungen

Siehe Verätzungen, bei Hautkontakt siehe Verbrennungen

Lötmittel

Siehe Cadmium und Blei

SSRI

Häufig: Sedierung, Erbrechen, Tremor, Herzrasen

Möglicherweise: Krampfanfälle, Halluzinationen, Blutdruckabfall, Serotonin-Syndrom

Selten: Tod

Bei Citalopram: QT-Verlängerung möglich

Atemwegsschutz, Alkalisierung bei QRS-Verbreiterung, stationäre Aufnahme von Patienten, die Symptome > 6 h nach der Einnahme haben

Bei schweren Symptomen: ggf. IV Lipidemulsion

Stibophen

Siehe Arsen

Stramonium

Siehe Belladonna

Strychnin

Unruhe; erhöhte Sinneswahrnehmungen (Hören, Sehen und Tasten)

Heftige Myoklonien, die generalisierte Anfälle ohne Bewußtseinsverlust triggern, ausgelöst bereits durch geringfügige Reize; vollständige Muskelentspannung zwischen offensichtlichen Krampfanfällen; Schwitzen, Atemstillstand

Isolation und absolute Ruhe zur Vermeidung von myoklonische Erregung, Aktivkohle p.o., IV Diazepam, Unterstützung der Atmung

Bei schweren Anfällen: neuromuskuläre Blockade und mechanische Atemunterstützung

Schwefeldioxid

  • Smog

Reizung der Atemwege, Niesen, Husten, Atemnot, Lungenödem

Entfernung aus dem kontaminierten Bereich, Sauerstoff, Unterstützung der Atmung

Schwefelsäure

Bei Verschlucken siehe Verätzungen, bei Hautkontakt siehe Verbrennungen

Sumithrin

Siehe Pyrethroide

Wildkirschensirup

Siehe Zyanid

Teer

Siehe Erdöldestillate

Brechweinstein

Siehe Arsen

Tränengas

Siehe Chlor (siehe auch Hypochlorite)

Tefluthrin

Siehe Pyrethroide

Temefos

Siehe Organophosphate

Terbufos

Siehe Organophosphate

Tetrachlorvinphos

Siehe Organophosphate

Bleitetraethyl

Siehe Blei, Tetraethylblei

Tetramethrin

Siehe Pyrethroide

Thalliumsalze (früher in Ameisen-, Ratten- und Kakerlakengiften verwendet)

Bauchschmerzen (Koliken), Erbrechen (evtl. blutig), Durchfall (evtl. blutig), Stomatitis, übermäßiger Speichelfluss, Zittern, Schmerzen in den Beinen, Parästhesien, Polyneuritis, Augen- und Gesichtslähmung, Delirium, Krampfanfälle, Atemstillstand, Haarausfall bis zu 3 Wochen nach der Vergiftung

Behandlung von Schock, unterstützende Maßnahmen, Diazepam zur Kontrolle von Anfällen, Aktivkohle (um Thallium effektiv zu binden und den enterohepatischen Kreislauf zu unterbrechen), Berliner Blau (Eisen(III)hexacyonaferrat(II) 60 mg/kg 4-mal täglich über eine transnasale Magensonde (erfüllt den gleichen Zweck wie Aktivkohle)

Vermeidung von Penicillamin und Diethyldithiocarbamat (weil dies das Thallium weiter zum ZNS transportieren kann)

Beratung mit der Giftzentrale zu den neuesten Informationen

Theophyllin

Siehe Aminophylline

Thyroxin

Üblicherweise asymptomatisch

Selten: zunehmende Reizbarkeit bis hin zur thyreotoxischen Krise innerhalb von 5–7 Tagen

Erbrechen, Diazepam, möglicherweise Thyreostatika und Propranolol - aber nur, wenn Symptome auftreten

Tabak

  • Nikotin

Aufregung, Verwirrung, Muskelzucken, Schwäche, Bauchkrämpfe, generalisierte Myoklonien, ZNS-Depression, schnelle Atmung, Herzklopfen, Herz-Kreislauf-Kollaps, Koma, Atemstillstand

Aktivkohle, Unterstützung der Atmung, Sauerstoff, Diazepam bei Krampfanfällen, gründliches Waschen der Haut, wenn sie kontaminiert ist

WC-Reiniger, Deodorants

Siehe Symptome von Verätzungen und Paradicholorobenzene

Siehe Behandlung von Verätzungen und —

Toluen, Toluol

Siehe Benzol

Toxaphen

Siehe chlorierte und halogenierte Kohlenwasserstoffe

Trichlorfon

Siehe Organophosphate

Trichlormethan

Siehe Chloroform

Trizyklische Antidepressiva

Anticholinerge Wirkungen (z. B. Sehstörungen, Harnverhalt), ZNS-Effekte (z. B. Schläfrigkeit, Stupor, Koma, Ataxie, Unruhe, Erregung, hyperaktive Reflexe, Muskelsteifheit, Krämpfe), Herz-Kreislauf-Effekte (z. B. Herzrasen, andere Arrhythmien, Schenkelblock, Herzachsenverbreiterung, gestörte Impulsleitung, Herzinsuffizienz), Atemdepression, Hypotonie, Schock, Erbrechen, hohes Fieber, Mydriasis, Schwitzen

Symptomatische Behandlung und unterstützende Maßnahmen, Aktivkohle, Überwachung der Vitalfunktionen und EKG, Aufrechterhaltung der Atemwege

Natriumbicarbonat als schnelle intravenöse Injektion (0,5–2 mEq/kg [0,5-2 mmol/l]) regelmäßig wiederholt, um das QRS-Intervall zu verkürzen, Herzrhythmusstörungen zu verhindern und den pH-Wert des Blutes auf 7,45 einzustellen (eine konstante Infusion kann erforderlich sein)

Diazepam zur Kontrolle von Anfällen

Vasopressoren (z. B. Noradrenalin), um den Blutdruck zu stabilisieren

Kein Physostigmin gegen die anticholinergen Synptome, da dadurch die Herzrhythmusstörungen verschlimmert werden

Triiodmethan

Siehe Jodoform (Triiodmethan)

Wolfram

Die Exposition kann eine diffuse interstitielle Lungenfibrose verursachen. Siehe Übersicht über interstitielle Lungenerkrankungen

Interstitielle Lungenerkrankungen

Terpentin

  • Einige Lacklösemittel

  • Einige Lacke

Terpentingeruch, Brennen Schmerzen in Mund und Bauchbereich, Husten, Atemnot, Atemstillstand, Nephritis

Atemunterstützung, Sauerstoff, Bekämpfung von Schmerzen, Überwachung der Nierenfunktion

Valproat

Progressive ZNS- und Atemdepression

Hyperammonämie mit oder ohne Lebertoxizität

Unterstützende Maßnahmen für Atemwege und Herz-Kreislauf-System, Überwachung der Leberfunktion

Symptomatische Hyperammonämie: LCarnitin 100 mg/kg (6 g max) IV über 30 min mit Erhaltungsdosis von 15 mg/kg alle 4 h

Asymptomatische Hyperammonämie: L-Carnitin 100 mg/kg p.o. alle 6 h (3 g/Tag maximal)

Lackfarbe

Siehe Alkohol, Methyl und Terpentin

Venlafaxin

Möglicherweise Sedierung, Krampfanfälle, QT-Verlängerung, sympathomimetische Symptome (z. B. Tremor, Mydriasis, Tachykardie, Hypertonie, Schwitzen), Hypotonie

Selten Tod

Beobachtung 6 h

Bei einer QRS-Verlängerung sollte eine Alkalisierung in Betracht gezogen werden.

Vitamine mit Eisen

Siehe Eisen

Warfarin

Siege Antikoagulantien, Warfarin

Wildkirschensirup (natürlich, nicht künstlich aromatisiert)

Siehe Zyanid

Moosbeerenöl

Siehe Aspirin- und Salicylatvergiftung: Symptome und Beschwerden

Holzalkohol

Siehe Alkohol, Methyl

Xylol

Siehe Benzol

Zink

Siehe Zinkintoxikation

Siehe Tabelle Richtlinien für die Chelat-Therapie

Zinksalze

Siehe Kupfersalze

BP = Blutdruck; BSA = Körperoberfläche; ZNS = zentrales Nervensystem; EKG = Elektrokardiogramm; GI = gastrointestinal; INR = International Normalized Ratio; NGT = nasogastrische Sonde; NSAR = nichtsteroidales Antirheumatikum; PT = Prothrombinzeit; SSRI = selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer.

Wenn ein Begriff in der alphabetischen Auflistung der Gifte nicht ohne weiteres sichtbar ist, versuchen Sie, die aktuelle Webseite entsprechend den Konventionen Ihres Geräts und Browsers zu durchsuchen.

* Die gleichzeitige Nennung zweier verschiedener Gifte (z. B. Toluol und Benzol) bedeutet, dass die Begriffe synonym sind, dass die Gifte chemisch verwandt sind, oder dass das eine Gift Bestandteil des anderen oder eine Verunreinigung des anderen ist. Die Listen der Stoffe, die das Gift enthalten, sind exemplarisch und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die meisten Arzneimittel werden als Mitglieder einer Klasse erfasst (z. B. Betablocker), und nur für die häufigsten und wichtigsten Arzneimittel gibt es einen separaten Zeileneintrag.

† Ärzte sollten sich bewusst sein, dass es Personen gibt, die Plastiktüten von Kokain im Mangendarmtrakt mit sich führen (durch den Mund oder das Rektum eingeführt) oder in der Vagina und auch Personen, die hastig schlecht verpackte Päckchen mit Drogen verschlucken, um strafrechtlichen Folgen bei einer unerwarteten Entdeckung zu entgehen.

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