Chrom

VonLaura Shane-McWhorter, PharmD, University of Utah College of Pharmacy
Überprüft/überarbeitet März 2024
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Der Körper benötigt den Mineralstoff Chrom (genauer dreiwertiges Chrom) in kleinen Mengen. Chrom ermöglicht die Funktion von Insulin.

  • Die meisten Menschen erhalten ausreichend Chrom aus der Nahrung. 

  • Vollkornprodukte enthalten reichlich Chrom, genauso wie Karotten, Kartoffeln, Brokkoli und Melasse.

  • Picolinat wird in Ergänzungspräparaten oft zusammen mit Chrom verabreicht (ChromIII-picolinat), damit der Körper Chrom besser aufnimmt.

  • Chrom bildet eine Verbindung im Körper, welche die Wirkung von Insulin zu verbessern und den Glukosespiegel zu senken scheint.

  • Mehrere Studien haben gezeigt, dass tägliche Dosen von bis zu 1000 Mikrogramm Chrom sicher sind. 

(Siehe auch Heilpflanzen und Ergänzungspräparate im Überblick.)

Behauptungen zu Chrom

Chrom wird zur Behandlung von Chrommangel eingesetzt. Chrom(III)-picolinat werden die folgenden Wirkungen zugeschrieben:

  • Förderung der Gewichtsabnahme

  • Muskelaufbau

  • Reduktion von Körperfett

  • Reduktion der Werte des „schlechten“ Cholesterins (Low Density Lipoprotein, LDL) und Erhöhung des „guten“ Cholesterins (High Density Lipoprotein, HDL)

Chrom(III)-picolinat wird bei Diabetes, hohem Cholesterinspiegel und einer hormonellen Störung, bei der Frauen vergrößerte Eierstöcke mit Zysten (polyzystisches Ovarialsyndrom oder PCOS) haben, sowie bei vielen anderen Erkrankungen eingesetzt, aber für die meisten dieser Anwendungen gibt es keine guten wissenschaftlichen Belege.

Nachweise für Chrom

Die Rolle von Chrom als Nahrungsergänzung ist umstritten, und die Nachweise dazu sind widersprüchlich.

Obwohl ein Chrommangel die Aufnahme von Insulin beeinträchtigt, hat die Einnahme von Chrom(III)-picolinat sich bei Diabetikern bis auf kleine Veränderungen im Blutzucker nicht bewährt.

Es gibt Belege dafür, dass es bei der Gewichtsabnahme helfen könnte, die Wirkung ist allerdings gering. Bemerkenswerterweise ergab eine Auswertung randomisierter kontrollierter Studien zu Chrom(III)-picolinat bei übergewichtigen oder fettleibigen Erwachsenen eine kleine, aber signifikante Abnahme des Gewichts. Die Forscher gaben jedoch an, dass es keine allgemeinen Belege für die Anwendung von Chrom gab. Es gibt auch keinen Nachweis dafür, dass Chrom(III)-picolinat die Körperzusammensetzung oder die Cholesterin- und Triglyzeridspiegel verbessert.

Nebenwirkungen von Chrom

Chrom-Ergänzungsmittel beeinflussen die Eisenresorption. Einige Formen von Chrom könnten Magenreizungen oder Geschwüre verursachen. In einigen Fällen wurde eine Schädigung der Nieren oder der Leber gemeldet. Daher sollten Patienten mit Nieren- oder Lebererkrankungen kein Chrom nehmen.

Es gibt Hinweise darauf, dass Chrom Chromosomen schädigt und daher schädlich ist oder vielleicht Krebs verursacht.

Der sichere Maximalwert für die Chromzufuhr ist zurzeit nicht bekannt. Mehrere Studien haben jedoch gezeigt, dass tägliche Dosen von bis zu 1000 Mikrogramm Chrom sicher sind.

Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln und Chrom

Chrom könnte den Blutzucker senken, insbesondere in Kombination mit Insulin oder Sulfonylharnstoffen, jedoch nicht mit Metformin.

Die gleichzeitige Einnahme von Chrom mit Levothyroxin kann die Aufnahme von Levothyroxin im Körper verringern. Daher muss die Dosis der Schilddrüsenhormon-Ersatztherapie bei Patienten, die Ergänzungspräparate mit Chrom einnehmen, möglicherweise angepasst werden.

Empfehlungen für Chrom

Die Verwendung von Chrom als Nahrungsergänzungsmittel wird nicht empfohlen, auch wenn dadurch eine geringe Reduktion des Blutzuckers oder Körpergewichts erzielt werden kann. Die American Diabetes Association rät gegen die Anwendung zum Senken des Blutzuckers.

Obwohl Chrompräparate in der Regel in Dosen von bis zu 1000 Mikrogramm pro Tag sicher sind, scheint der Nutzen gegenüber dem geringen Risiko schädlicher Nebenwirkungen zu gering zu sein.

Chrompräparate sollten nicht von Personen mit Nieren- oder Lebererkrankungen oder von Personen mit Eisenmangel verwendet werden.

Weitere Informationen

Die folgenden Quellen in englischer Sprache können nützlich sein. Bitte beachten Sie, dass das MANUAL nicht für den Inhalt dieser Quelle verantwortlich ist.

  1. National Institutes of Health's National Center for Complementary and Integrative Health: Diabetes and Dietary Supplements: What You Need to Know.