Glucosamin wird von einer Substanz (Chitin) extrahiert, die in Schalen von Krebsen, Austern und Krabben enthalten ist. Glucosamin kann topisch als Creme oder Salbe aufgetragen oder als Tablette oder Kapsel eingenommen werden, normalerweise als Glucosamin-Sulfat, manchmal jedoch auch als Glucosamin-Hydrochlorid. Glucosamin wird oft zusammen mit Chondroitinsulfat geschluckt.
(Siehe auch Heilpflanzen und Ergänzungspräparate im Überblick.)
Behauptungen zu Glucosamin
Meistens wird Glucosamin zur Behandlung einer Arthrose des Kniegelenks verwendet. Seine Rolle bei der Behandlung von Arthrose in anderen Gelenken ist weniger klar umrissen.
Nachweise für Glucosamin
Nachweise zur Wirkung sind widersprüchlich. Manche Prüfungsergebnisse legen nahe, dass sowohl eine Schmerz erleichternde als auch eine krankheitsverändernde Wirkung gegeben ist, andere große und gut konzipierte Studien dagegen weisen keinerlei Nutzen nach. Eine sehr große Studie hat nachgewiesen, dass Glucosamin-Hydrochlorid von Nutzen ist, wenn es mit Chondroitinsulfat kombiniert wird. Die Nachweise sprechen für die Anwendung von Glucosaminsulfat von einem bestimmten Hersteller, Rotta Research Laboratorium, bei einer leichten bis mittelschweren Arthrose im Knie, wenn das Mittel mindestens über 6 Monate eingenommen wird. Der Nutzen von Glucosamin bei schwerem Gelenkverschleiß (Arthrose) im Knie oder Arthrose an anderen Stellen ist weniger klar.
Nebenwirkungen von Glucosamin
Die Anwendung von Glucosamin ist meistens sicher. Häufige Nebenwirkungen bestehen in Juckreiz und milden Verdauungsproblemen wie Sodbrennen, Durchfall, Erbrechen und Übelkeit. Weitere Nebenwirkungen sind unter anderem Erschöpfung, Kopfschmerzen, Schlafschwierigkeiten, Empfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht und Veränderungen der Nägel. Wenn möglich, sollten Patienten mit einer Lebererkrankung Glucosamin meiden. Auf Muscheln allergische Personen könnten auf aus Muscheln extrahiertes Glucosamin reagieren. Manche Asthmatiker hatten Schübe.
Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln und Glucosamin
Laut Fallberichten und Informationen, die der Weltgesundheitsorganisation übermittelt wurden, könnte hochdosiertes Glucosamin mit Warfarin in Wechselwirkung treten und zu Blutergüssen oder Blutungen führen. Andere wichtige Arzneimittel-Wechselwirkungen sind nicht bekannt.
Empfehlungen für Glucosamin
Glucosamin gilt im Allgemeinen als sicher, aber Nachweise für seinen Nutzen sind begrenzt. Patienten mit Arthrose im Knie können in Betracht ziehen, mit ihrem Arzt über die Zugabe von Glucosamin (in der Regel in Kombination mit Chondroitinsulfat) zu ihrem Behandlungsplan zu sprechen. Die Anwendung wird jedoch nicht von fachärztlichen Arthrose-Organisationen befürwortet.
Personen, die Warfarin einnehmen, sollten mit ihrem Arzt über die Überwachung ihres Blutungsrisikos sprechen.
Weitere Informationen
Die folgenden Quellen in englischer Sprache können nützlich sein. Bitte beachten Sie, dass das MANUAL nicht für den Inhalt dieser Quelle verantwortlich ist.
National Institutes of Health's National Center for Complementary and Integrative Health: Glucosamine and Chondroitin for Osteoarthritis: What You Need to Know.