(Siehe auch Manometrie.)
Die Impedanzplanimetrie ermöglicht eine Echtzeitbewertung der luminalen Dehnbarkeit und der geometrischen Veränderungen als Reaktion auf den ausgeübten Druck in verschiedenen Teilen des Gastrointestinaltrakts.
Eine an einem Katheter befestigte, mit einem Ballon umhüllte Sonde wird während einer regulären Endoskopie unter Sedierung platziert und auf einen vorher festgelegten Druck aufgeblasen. Während des Aufblasens messen Drucksensoren entlang des Ballons den intraluminalen Druck und die Querschnittsfläche innerhalb eines gastrointestinalen Lumens oder Sphinkters. Aus den Messungen wird ein Dehnbarkeitsindex (mm2/mmHg) oder die Compliance des untersuchten Bereichs berechnet.
Die neueste Sondengeneration liefert auch eine grafische Echtzeitanzeige der ösophagealen Kontraktilitätsmuster.
Die Impedanzplanimetrie wird bei einer Vielzahl von gastrointestinalen Erkrankungen, insbesondere des Ösophagus, eingesetzt. Diese Technik kann zur Beurteilung der Achalasie eingesetzt werden und kann nützliche diagnostische Informationen liefern, wenn die hochauflösende Manometrie nicht diagnostisch ist oder wenn der Patient die Manometrie nicht toleriert. In den jüngsten Leitlinien wird ihre Anwendung bei der Diagnose und Behandlung der Achalasie empfohlen (1, 2). Darüber hinaus kann bei Patienten, die sich einem Eingriff zur Behandlung der Achalasie unterziehen (z. B. Operation, perorale endoskopische Myotomie), die Messung der Dehnbarkeit des ösophagogastrischen Übergangs während und nach dem Eingriff das klinische Ansprechen auf den Eingriff genau messen und zur Steuerung der Therapie beitragen.
Eine weitere mögliche Anwendung der Impedanzplanimetrie ist die Diagnose und Behandlung der eosinophilen Ösophagitis. Frühere Studien haben eine verringerte Ösophagus-Dehnbarkeit bei Patienten mit eosinophiler Ösophagitis gezeigt (3), bei denen die Ösophagusfibrose trotz steigendem Ballondruck und -volumen zu statischen oder minimalen Veränderungen der Querschnittsflächenmessungen führte. Die Messung der Ösophagus-Dehnbarkeit kann eine luminale Verengung aufzeigen, die bei der konventionellen Endoskopie nicht zu sehen ist, und ist höchst aussagekräftig für eine eosinophile Ösophagitis. Weitere Studien sind erforderlich, um den optimalen Einsatz der Impedanzplanimetrie bei dieser Krankheit zu definieren.
Die Impedanzplanimetrie wurde bei der Bewertung von gastrointestinalen Erkrankungen, einschließlich der gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD) und der Hiatushernie, sowie bei postoperativen Eingriffen, einschließlich Adipositaschirurgie und Fundoplikatio, untersucht. Weitere Studien haben ihre Rolle bei Störungen des Magen-Pylorus (insbesondere bei Patienten mit Gastroparese) und bei Erkrankungen des analen Schließmuskels untersucht. Ihr Nutzen und ihre spezifische Rolle in der Diagnostik und Therapie müssen weiter untersucht werden.
Literatur
1. Gyawali CP, Carlson DA, Chen JW, et al: ACG clinical guidelines: Clinical use of esophageal physiologic testing. Am J Gastroenterol 115(9):1412–1428, 2020. doi: 10.14309/ajg.0000000000000734
2. Hirano I, Pandolfino JE, Boeckxstaens GE: Functional lumen imaging probe for the management of esophageal disorders: Expert review from the clinical practice updates committee of the AGA Institute. Clin Gastroenterol Hepatol 15(3):325–334, 2017. doi: 10.1016/j.cgh.2016.10.022
3. Carlson DA, Lin Z, Hirano I, et al: Evaluation of esophageal distensibility in eosinophilic esophagitis: An update and comparison of functional lumen imaging probe analytic methods. Neurogastroenterol Motil 28(12):1844–1853, 2016. doi: 10.1111/nmo.12888