Parainfluenzavirusinfektionen

VonSophie Katz, MD, MPH, Vanderbilt University Medical Center
Überprüft/überarbeitet Mai 2024
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Zu den Parainfluenzaviren gehören verschiedene eng miteinander verwandte Viren, die vielerlei respiratorische Krankheiten verursachen, von grippalen Infekten bis zu influenzaartigen Syndromen oder Pneumonien; Krupp ist die häufigste schwere Manifestation. Die Diagnose wird in der Regel klinisch gestellt. Die Therapie ist symptomatisch.

    Parainfluenzaviren sind Paramyxoviren und werden als Typen 1, 2, 3 und 4 klassifiziert. Trotz gemeinsamer Antigenstrukturen mit Kreuzreaktivitäten tendieren sie dazu, Krankheiten unterschiedlichen Schweregrades auszulösen. Typ 4 hat eine antigene Kreuzreaktivität mit dem Mumps-Virus und ist eine seltene Ursache für Atemwegserkrankungen, die einer medizinischen Behandlung bedürfen.

    In Kinderkrippen, pädiatrischen Stationen und Schulen kann es zu Ausbrüchen von Influenzavirusinfektionen kommen. Die Typen 1 und 2 neigen dazu, im Herbst Epidemien zu verursachen, wobei jeder Serotyp alternierend alle zwei Jahre vorkommt. Typ 3 kommt endemisch vor und infiziert meist Kinder < 1 Jahr. Im Frühjahr kommt es zu einem erhöhten Auftreten.

    Parainfluenzaviren können rezidivierende Infektionen verursachen, eine Reinfektion führt jedoch in der Regel nur zu leichten Krankheiten. Daher verlaufen die meisten Infektionen bei immunkompetenten Erwachsenen asymptomatisch oder leicht.

    Die häufigste Krankheit im Kindesalter ist eine Krankheit der oberen Atemwege ohne oder mit nur leichtem Fieber.

    Parainfluenzavirus Typ 1 ist eine häufige Ursache von Krupp (Laryngotracheobronchitis), überwiegend bei Kleinkindern zwischen 6 und 36 Monaten. Krupp beginnt mit den üblichen Symptomen eines grippalen Infektes. Später entwickeln sich Fieber, ein bellender Husten, Heiserkeit und Stridor. Aufgrund einer Verlegung der oberen Luftwege kann es selten zu einer dann potenziell letalen Ateminsuffizienz kommen. Parainfluenza Typ 2 kann eine ähnliche Erkrankung verursachen, ist jedoch in der Regel weniger schwerwiegend.

    Das Parainfluenza-Virus Typ 3 kann bei Säuglingen sowie bei immunsupprimierten Kindern und Erwachsenen eine Pneumonie und Bronchiolitis verursachen. Diese Krankheiten sind normalerweise nicht von Krankheiten unterscheidbar, die durch das RSV hervorgerufen werden, verlaufen oft aber weniger schwer.

    Normalerweise ist eine spezifische Virusdiagnose klinisch nicht erforderlich, kann jedoch helfen, eine Parainfluenzavirusinfektion von einer bakteriellen Infektion bei Patienten mit schwerer Atemwegserkrankung zu unterscheiden. Das Virus kann mittels Polymerase-Kettenreaktion nachgewiesen werden, üblicherweise unter Verwendung eines Multiplex-Panels gängiger respiratorischer Pathogene.

    Die Behandlung der Parainfluenzavirusinfektion ist symptomatisch.