Die periphere ulzerierende Keratitis ist eine Entzündung und Ulzeration der Hornhaut, die oft bei Kollagenosen auftritt. Irritation und Visusreduktion sind die Folgen.
Die periphere ulzerierende Keratitis ist eine ernst zu nehmende Hornhautulzeration, die häufig bei Autoimmunkrankheiten auftritt, die aktiv, lange bestehend oder beides sind, wie z. B. rheumatoide Arthritis, Granulomatose mit Polyangiitis (früher als Wegener-Granulomatose bezeichnet) und rezidivierender Polychondritis.
Die Patienten haben häufig eine Visusreduktion, Photophobie und ein Fremdkörpergefühl. Am Rand der Hornhaut entsteht durch die Infiltration durch WBK ein halbmondförmiger Bereich der Trübung. Ulzerationen, die sich mit Fluoreszein färben, entwickeln sich kurz nach der Trübung. Dies ist das Gegenteil des üblichen Infektionsgeschwürs, das mit einem Epitheldefekt beginnt und später eine Opazifikation entwickelt. Mit Kulturen vom Ulkus und den Lidrändern müssen infektiöse Ursachen wie Bakterien, Pilze oder Herpes-simplex-Viren ausgeschlossen werden.
DR M.A. ANSARY/SCIENCE PHOTO LIBRARY
Unter Patienten mit Autoimmun-Bindegewebserkrankungen und peripherer ulzerierender Keratitis beträgt die 10-Jahres-Mortalitätsrate ohne Behandlung etwa 40% (in der Regel durch Myokardinfarkt) und etwa 8% mit systemischer zytotoxischer Therapie.
Jeder Patient mit peripherer ulzerierender Keratitis sollte umgehend einem Ophthalmologen vorgestellt werden. Systemisches Cyclophosphamid, andere Immunsuppressiva oder biologische Mittel wie Rituximab und Etanercept behandeln die Keratitis, lebensbedrohliche Vaskulitis und die zugrunde liegende Autoimmunerkrankung. Die Therapie besteht außerdem in lokalen Behandlungsformen (z. B. Gewebekleber und Verbandslinse) zur Entzündungskontrolle und der operativen Defektdeckung (z. B. Amniontransplantate, Bindehautdeckung). Andere, möglicherweise hilfreiche Medikamente können Kollagenaseinhibitoren wie systemisches Tetracyclin oder die lokale Applikation von 20% N-Acetylcystein sein.