Keratitis superficialis punctata

VonMelvin I. Roat, MD, FACS, Sidney Kimmel Medical College at Thomas Jefferson University
Überprüft/überarbeitet Aug. 2022
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Die Keratitis superficialis punctata, eine Hornhautentzündung unterschiedlicher Ursache, ist durch verstreute, feine, punktförmige Hornhautepithelverluste oder -schädigungen gekennzeichnet. Die Symptome sind Rötung, Tränenträufeln, Photophobie und eine leichte Verschlechterung der Sehschärfe. Die Diagnose wird durch eine Spaltlampenuntersuchung gestellt. Die Behandlung richtet sich nach der Ursache.

Die Keratitis superficialis punctata ist ein unspezifischer Befund. Mögliche Ursachen sind:

Symptome sind Photophobie, Fremdkörpergefühl, Tränenträufeln, Rötung und eine leichte Visusreduktion.

Bei einer viralen Konjunktivitis ist eine präaurikuläre Adenopathie häufig und es kann eine Chemosis auftreten.

Bei der Hornhautuntersuchung mit Spaltlampe oder Ophthalmoskop zeigt sich ein charakteristisches, getrübtes Erscheinungsbild mit multiplen punktförmigen Flecken, die sich mit Fluorescein anfärben lassen.

Die Begleitkeratitis bei einer Adenoviruskonjunktivitis bildet sich spontan innerhalb von etwa 3 Wochen zurück. Blepharitis, Keratoconjunctivitis sicca und Trachom benötigen eine spezifische Therapie. Eine durch verlängertes Tragen von Kontaktlinsen verursachte Keratitis wird mit einer Kontaktlinsenkarenz und einer antibiotischen Salbe behandelt (z. B. Ciprofloxacin 0,3% 4-mal täglich), aber ohne Augenverband, da daraus ernste Infektionen resultieren können. Kontaktlinsenträger mit einer Keratitis superficialis punctata superficialis sollten am nächsten Tag untersucht werden. Als Auslöser verdächtigte Lokaltherapeutika (aktiver Wirkstoff oder Konservierungsmittel) sollten abgesetzt werden.

UV-Keratitis

Ultraviolettes B-Licht (Wellenlänge < 300 nm) kann die Hornhaut verbrennen und zu einer Keratitis oder Keratokonjunktivitis führen. Bogenschweißen ist eine häufige Ursache und selbst ein kurzer ungeschützter Blick kann beim Schweißen in einer Verbrennung resultieren. Andere Ursachen sind Hochspannungsfunken, Höhensonnen oder auf großer Höhe vom Schnee reflektiertes Sonnenlicht. Denn die UV-Strahlung nimmt pro 305 Höhenmeter über dem Meeresspiegel um 4–6% zu, und Schnee reflektiert 85% des UVB.

Die Symptome machen sich meistens erst 8–12 h nach der Exposition bemerkbar und halten 24–48 h an. Die Patienten haben tränende, schmerzende, gerötete Augen, geschwollene Lider, Photophobie, Kopfschmerzen, ein Fremdkörpergefühl und eine Visusreduktion. Ein permanenter Visusverlust ist sehr selten.

Die Diagnose basiert auf der Anamnese, dem Befund einer Keratitis superficialis punctata und dem Fehlen eines Fremdkörpers oder einer Infektion.

Die Behandlung besteht aus einer antibiotischen Salbe (z. B. Bacitracin oder Gentamicin 0,3% Salbe alle 8 h) und gelegentlich ein kurzwirksames zykloplegisches Medikament (z. B. Cyclopentolat 1%-Tropfen alle 4 h). Starke Schmerzen können systemische Analgetika erfordern (z. B. Acetaminophen 500 mg alle 4 h für 24 h). Die Hornhautoberfläche regeneriert sich spontan innerhalb von 24–48 h. Das Auge sollte nach 24 h kontrolliert werden. Präventiv wirken Sonnenbrillen oder Schweißerhelme, die UV-Licht blockieren.