Militärische Brandstoffe werden entworfen, um das Schlachtfeld zu beleuchten, um Brände zu starten, um Rauch auf dunklem Gelände zu erzeugen oder eine Kombinationen dieser Effekte. Zu den Wirkstoffen gehören verdicktes Benzin (Napalm) Thermit (TH), weißer Phosphor (WP), und Magnesium. Sie haben eher physikalische Wirkungen (z. B. Verbrennungen) als die primär chemischen Wirkungen von chemischen Kampfstoffen.
Fluorwasserstoffsäure (HF), verwendet in der Industrie und auf anderen Gebieten, wird oft mit Salzsäure verwechselt; aus diesem Grund empfiehlt es sich, sie als HF zu bezeichnen. Jede dieser Verbindungen kann einen Massenanfall von Verletzten verursachen.
Napalm hat eine geleeartige Konsistenz; die anderen Brandmittel werden in der Regel als pulverförmige Feststoffe zur Waffe. HF kann bei Umgebungstemperatur als Flüssigkeit oder Dampf vorliegen. Die häufigsten Expositionswege sind perkutan, okular und inhalativ.
Pathophysiologie
Brandmittel verursachen Verbrennungen. Einige von ihnen können in explodierenden Geschossen verwendet werden, die Splitter verursachen, die sich im Gewebe einlegen. Weißer Phosphor kann weiter auf der Haut oder Kleidung brennen, solange dieser genügend Luft bekommt, und weil Magnesium unter Wasser brennt, wird es weiterhin im Gewebe brennen. Weißer Phosphor ist toxisch und kann auch systemische Effekte aufgrund von Entkopplung der oxidativen Phosphorylierung in den Hepatozyten, Hyperphosphatämie, Hypokalzämie (durch Bindung von Calcium zu Phosphor), Nierenschäden und Hyperkaliämie (durch Hypokalzämie oder durch Nierenschädigungen) verursachen.
HF dringt tief und schnell in das freiliegende Gewebe ein, aber erzeugt relativ langsam Hydroniumionen. Das Fluorid aus der Dissoziation von Fluorwasserstoff freigesetzt, bindet eifrig an Kalzium und Magnesium. Diese Bindung, insbesondere die Bindung an Kalzium, verursacht starke lokale Schmerzen und kann systemische Effekte aufgrund von Hypokalzämie, Hypomagnesiämie und Hyperkaliämie hervorrufen; Koagulopathie und tödliche Herzrhythmusstörungen können auftreten.
Symptome und Beschwerden
Verbrennungen durch Brandmittel haben ähnliche Manifestationen wie die durch andere Verbrennungen.
Das Einsetzen der Schmerzen nach HF-Exposition richtet sich nach der Konzentration der HF; Schmerz kann innerhalb von einer Stunde auftreten, erfolgt aber in der Regel nach 2 bis 3 Stunden. Sobald Schmerzen auftreten, sind diese jedoch oft tief und intensiv. Die betroffene Haut ist gerötet, aber scheint nicht so stark betroffen wie es der intensive Schmerz vorschlagen würde.
Diagnose
Klinische Untersuchung
Die meisten Verbrennungen durch Brandsätze sind leicht ersichtlich. Jedoch können Verbrennungen durch niedrige Konzentrationen von HF täuschend harmlos erscheinen und ein hoher Verdachtsindex muss für tiefe Gewebeschäden und systemische Toxizität beibehalten werden. WP-Verbrennungen können an der Luft leuchten oder rauchen.
Triage
Triage von Verbrennungen durch Brandsätze sollte wie bei thermischen Verbrennungen sein.
Bei HF-Verbrennungen sollte eine Triage dringender erfolgen als es ihr Aussehen anzeigen würde; Patienten mit großen Bereichen der Exposition sollten wegen der Gefahr einer systemischen Toxizität unmittelbaren gesichtet werden.
Therapie
Wie thermische Verbrennungen zu behandeln
Bei HF topisches und manchmal systemisches Kalzium
Siehe unter Verbrennungen für die allgemeine Behandlung von Verbrennungen.
Bei WP-Verbrennungen werden die betroffenen Stellen mit Wasser überflutet oder erstickt, um Kontakt mit der Luft zu vermeiden. WP-Teilchen werden mechanisch entfernt (sie haften oft fest an der Haut) und in Wasser gelegt. Rauchspuren können gute Indikatoren für die Lage der kleinen Teilchen sein. Einer Bicarbonatlösung kann zum Überspülen der Verbrennungen und zum Befeuchten der Brandverbände benutzt werden, Kupfersulfat (Cu werdenSO4) wird allerdings nicht mehr für diese Verbrennungen empfohlen.
Magnesium reagiert mit Wasser zu hochentzündlichem Gas und produziert mit Kohlendioxid Magnesiumoxid und Kohlenstoff. Brennende oder rauchende Magnesiumpartikel in der Haut oder unter der Haut sollten so schnell wie möglcih entfernt werden. Wenn nicht alle Partikel sofort entfernt werden können (beispielsweise aufgrund der Anzahl von Wunden), kann Öl als Wundbedeckung bis zur Entfernung verwendet werden.
Patienten, die HF ausgesetzt waren, benötigen eine rasche Dekontaminierung durch reichlich Spülung mit Wasser; ein topisches Hautdekontaminationsprodukt (Reactive Skin Decontamination Lotion bzw. RSDL®) wurde bei Patienten mit HF-Exposition der Haut nicht getestet. Da jedoch HF schnell eindringt, können signifikante lokale und systemische Wirkungen erst nach gründlicher Dekontamination erfolgen. Ca-Gluconat oder Ca-Carbonat-Paste wird auf lokalen Verbrennungen angewendet. Manchmal wird auch eine lokale Injektion von 10% Ca-Gluconat gegeben; einige Ärzt geben Ca-Gluconat intraarteriell. Patienten mit erheblicher Exposition werden ins Krankenhaus zur Überwachung der Herzfunktion und Behandlung mit CaCl oder Ca-Gluconat eingewiesen (siehe Tabelle Symptome und Behandlung von spezifischen Giften).
Die in diesem Kapitel wiedergegebenen Ansichten sind die des Autors und nicht die offizielle Politik des Department of Army, Department of Defense oder der amerikanischen Regierung.