Ionisierende Strahlung und ihre Auswirkungen werden an anderer Stelle ausführlich behandelt (siehe Strahlenbelastung und Kontamination). Massenverletzte durch ionisierende Strahlung können von der Detonation einer nuklearen (Spaltung) oder einer thermonuklearen Anlage (Fusion) verursacht werden, von der Kontaminierung herkömmlicher Sprengstoffe mit radioaktivem Material (solch eine Waffe, wird als Strahlungsausbreitungsvorrichtung bezeichnet oder einer "schmutzigen Bombe") oder durch Platzierung (z. B. unter einem U-Bahn-Sitz) einer verborgenen Strahlungsquelle (1).
Bei der Strahlenexposition gibt es zwei Arten der Exposition:
Kontamination (extern oder intern)
Bestrahlung
Beides
Kontamination ist der Kontakt mit radioaktivem Material, typischerweise als Staub oder Flüssigkeit. Unter Bestrahlung versteht man die Exposition gegenüber ionisierender Strahlung, aber nicht gegenüber radioaktivem Material.
In Fällen, in denen Strahlung absichtlich als Waffe verwendet wurde, muss festgestellt werden, ob die Patienten dieser ausgesetzt (bestrahlt) wurden, ob sie kontaminiert wurden oder beides. Wenn Kontamination aufgetreten ist, ist es wichtig zu bestimmen, ob diese extern, intern oder beides ist. Die Verwendung des Akronyms ASBESTOS (siehe Tabelle ASBESTOS*: Sekundäre Bewertung von Massenverlusten aufgrund von chemischen oder radiologischen Waffen) ist hilfreich, um diese Feststellungen zu treffen.
Die Behandlung von Expositionsschäden ist unterstützend, wobei der Schwerpunkt auf dem Magen-Darm-Trakt (z. B. Behandlung von Übelkeit), der Vorbeugung (ggf. Isolierung) und Behandlung von Infektionen sowie der Behandlung von strahlenbedingtem Knochenmarkschwund liegt. Für die Behandlung interner Kontaminationen mit ausgewählten Radioisotopen stehen spezifische Gegenmittel zur Verfügung; daher ist die Identifizierung des oder der betroffenen Isotope entscheidend. Eine klinische Ressource für die Diagnose und Behandlung von radiologischen Verletzungen ist das online verfügbare und herunterladbare Modul Radiation Emergency Medical Management (REMM).
(Siehe auch Überblick über Zwischenfälle mit "Mass-Casualty Weapons.)
Allgemeine Literatur
1. Parrish JS, Seda G. Disasters Resulting from Radiologic and Nuclear Events. Crit Care Clin. 2019;35(4):619-631. doi:10.1016/j.ccc.2019.06.005