Überblick über Idiopathische Interstitielle Pneumonien

VonJoyce Lee, MD, MAS, University of Colorado School of Medicine
Überprüft/überarbeitet Juli 2023
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Idiopathische interstitielle Pneumonien (IIPs) sind interstitielle Lungenerkrankungen mit unbekannter Ätiologie, die ähnliche klinische und radiologische Kennzeichen haben und sich vor allem durch die histopathologischen Muster bei der Lungenbiopsie unterscheiden. Sie werden in 8 histologische Subtypen eingeteilt, sind durch unterschiedliche Grade von Entzündung und Fibrose charakterisiert und verursachen alle Dyspnoe. Die Diagnose wird anhand von Anamnese, körperlichem Untersuchungsbefund, hochauflösender CT, Lungenfunktionstests und Lungenbiopsien gestellt. Die Behandlung variiert je nach Subtyp. Die Prognose ist abhängig vom Subtyp und reicht von exzellent bis fast immer letal.

Die 8 histologischen Subtypen der idiopathischen interstitiellen Pneumonie sind in abnehmender Reihenfolge ihrer Häufigkeit

Diese Subtypen sind durch unterschiedliche Grade der interstitiellen Entzündung und durch Fibrose gekennzeichnet (1). Alle verursachen Dyspnoe; zeigen diffuse Anomalien bei hochauflösender CT (HRCT) sowie bei Biopsie Entzündungen, Fibrose, oder beides. Die Unterscheidung dieser Subtypen ist jedoch wichtig, weil sie unterschiedliche klinische Merkmale aufweisen (siehe Tabelle Hauptkennzeichen von idiopathischen Interstitiellen Pneumonien) und unterschiedlich auf die Therapie ansprechen.

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Allgemeiner Hinweis

  1. 1. Travis WD, Costabel U, Hansell DM, et al: An Official American Thoracic Society/European Respiratory Society Statement: Update of the International Multidisciplinary Classification of the Idiopathic Interstitial Pneumonias. Am J Respir Crit Care Med 188 (6):733–748, 2013.

Symptome und Beschwerden von idiopathischen interstitiellen Pneumonien

Die Symptome und Beschwerden von idiopathischer interstitieller Pneumonie sind im Allgemeinen nicht spezifisch. Husten und Dyspnoe sind bei Anstrengung typisch, mit unterschiedlichem Auftreten und Progression. Häufige Anzeichen sind Tachypnoe, reduzierte thorakale Atemexpansion, bibasilare endinspiratorische trockene Rasselgeräusche und Trommelschlägelfinger.

Diagnose von idiopathischen interstitiellen Pneumonien

  • Hochauflösende CT (HRCT)

  • Lungenfunktionsprüfungen

  • Labortests

  • Manchmal Lungenbiopsie

Idiopathische interstitielle Pneumonie sollte bei jedem Patienten mit ungeklärten interstitielle Lungenerkrankung vermutet werden. Ärzte, Radiologen und Pathologen sollten Informationen austauschen, um die Diagnose bei einzelnen Patienten zu bestimmen. Mögliche Ursachen (siehe Tabelle Ursachen von interstitiellen Lungenerkrankungen) Werden systematisch bewertet. Für optimale diagnostische Ergebnisse sollten bei der Anamnese folgende Kriterien berücksichtigt werden:

  • Dauer der Symptome

  • Lungenerkrankungen in der Familie, insbesondere Lungenfibrose

  • Anamnese von Tabakkonsum (da einige Krankheiten hauptsächlich bei Menschen auftreten, die rauchen oder in der Vergangenheit geraucht haben).

  • Aktueller und zurückliegender Drogenkonsum

  • Detaillierte Überprüfung der Arbeits- und Lebensumstände, einschließlich derjenigen der Familienmitglieder

Eine chronologische Auflistung der Beschäftigungszeit des Patienten, einschließlich bestimmter Pflichten und bekannter Expositionen gegenüber organischen und anorganischen Substanzen ist zu erstellen (siehe Tabelle Ursachen von interstitiellen Lungenerkrankungen). Ausmaß, Dauer und Latenz der Exposition sowie die Verwendung von Schutzvorrichtungen sind zu erfragen.

Ein Röntgenthorax wird durchgeführt mit in der Regel anomalen Befunden, aber die Ergebnisse sind nicht spezifisch genug, um zwischen den verschiedenen Typen zu unterscheiden.

Lungenfunktionstests werden häufig durchgeführt, um die Schwere der physiologischen Beeinträchtigung einzuschätzen, aber sie helfen nicht, zwischen den verschiedenen Arten zu unterscheiden. Typische Ergebnisse sind eine restriktive Physiologie mit reduziertem Lungenvolumen und Diffusionskapazität. Hypoxämie tritt häufig bei körperlicher Betätigung auf und kann auch in Ruhe vorhanden sein.

EineHRCT, bei der Lufträume von interstitiellen Zwischenräumen unterschieden werden, ist das nützlichste Verfahren und wird stets durchgeführt. Potenzielle Ätiologie, Umfang und Ausbreitung der Krankheit können beurteilt und zugrunde liegende oder Begleiterkrankunge besser erkannt werden (z. B. okkulte mediastinale Lymphadenopathie, Krebs, Emphysem). Eine HRCT sollte mit dem Patienten in Rücken- und Bauchlage durchgeführt werden und eine dynamische expiratorische Bildgebung beinhalten, um den Nachweis einer Beteiligung der kleinen Atemwege zu erbringen.

Laboruntersuchungen werden bei Patienten mit klinischen Merkmalen durchgeführt, die auf eine systemische rheumatische Erkrankung, Vaskulitis, oder Umwelteinflüsse hindeuten. Solche Tests können antinukleäre Antikörper, Rheumafaktor und andere spezifischere serologische Tests für systemische rheumatische Erkrankungen umfassen (z. B. antizyklisches citrulliniertes Peptid [CCP], Ribonukleoprotein [RNP], Anti-Ro [SSA], Anti-La [SSB], Sklerodermie-Antikörper [Scl70], Anti-Jo-1-Antikörper, Myositis-Antikörper-Panel).

Eine bronchoskopische transbronchiale Biopsie kann zur Unterscheidung bestimmter interstitieller Lungenerkrankungen, wie Sarkoidose und Hypersensitivitätspneumonitis aber die Biopsie liefert nicht genügend Gewebe, um die interstitiellen idiopathischen Pneumonien zu diagnostizieren. Eine bronchoalveoläre Lavage hilft bei einigen Patienten, die Differenzialdiagnose einzugrenzen und kann andere Prozesse, wie z. B. Infektionen, ausschließen. Der Nutzen dieser Untersuchung zur Sicherung der Erstdiagnose und für Verlaufskontrollen ist bisher nicht etabliert.

Kryobiopsie, eine Technik, bei der das Lungengewebe unmittelbar vor der Entnahme schnell eingefroren wird, ist ein Hilfsmittel zur Diagnose bestimmter interstitieller Lungenerkrankungen. Die Gewebeausbeute ist höher als bei der transbronchialen Biopsie, aber niedriger als bei der chirurgischen Lungenbiopsie. Zu den Risiken dieses Verfahrens zählen Blutung und Pneumothorax. Die transbronchiale Kryobiopsie kann als Alternative zur chirurgischen Lungenbiopsie in Zentren in Betracht gezogen werden, die Erfahrung mit ihrer Durchführung und der Interpretation ihrer Ergebnisse haben.

Eine chirurgische Lungenbiopsie ist notwendig, um die Diagnose zu bestätigen, wenn Anamnese und HRCT nicht diagnostisch sind. Dafür werden Biopsien von mehreren Entnahmestellen durch eine videoassistierte thorakoskopische Chirurgie (VATS) benötigt.

Behandlung der idiopathischen interstitiellen Pneumonien

  • Variiert je nach Erkrankung

  • Manchmal Antifibrotika oder Kortikosteroide

  • Manchmal Lungentransplantation.

Die Behandlung variiert je nach Störung (siehe Tabelle Behandlung und Prognose von idiopathischen interstitiellen Pneumonien). Eine Raucherentwöhnung ist immer empfehlenswert, um das möglicherweise beschleunigte Fortschreiten der Krankheit zu vermeiden und respiratorische Begleiterkrankungen zu begrenzen.

Antifibrotika (Pirfenidon, Nintedanib) werden in der Regel bei idiopathischer Lungenfibrose empfohlen und können bei fortschreitenden Formen anderer Arten von Lungenfibrose in Betracht gezogen werden.

Kortikosteroide werden typischerweise bei kryptogener organisierender Pneumonie, lymphoider interstitieller Pneumonie und unspezifischer interstitieller Pneumonie empfohlen, nicht aber bei idiopathischer Lungenfibrose.

Eine Lungentransplantation kann bei ausgewählten Patienten mit Erkrankungen im Endstadium empfohlen werden.

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Wichtige Punkte

  • Es gibt 8 histologischen Subtypen der idiopathischen interstitiellen Pneumonie.

  • Symptome, Zeichen und Röntgenthorax-Befunde sind unspezifisch.

  • Diagnostizieren Sie idiopathische interstitielle Pneumonie zunächst primär anhand der Anamnese und hochauflösender CT (HRCT).

  • Wenn die klinische Bewertung und HRCT nicht zur Diagnose führen, sollte eine chirurgische Lungenbiopsie durchgeführt werden.

  • Behandlung und Prognose variieren je nach Subtyp.