Chronische mukokutane Candidiasis ist eine persistierende oder rezidivierende Candida-Infektion afugrund angeborener T-Zell-Defekten. Bei der rezessiven Form können Autoimmun- und endokrine Störungen auftreten. Die Diagnose basiert auf rezidivierenden, ungeklärten Candida-Infektionen. Die Behandlung umfasst antimykotische Medikamente und die Behandlung von eventuellen endokrinen und Autoimmunstörungen.
(Siehe auch Übersicht über Immunschwächestörungen und Annäherung an den Patienten mit einer Immunschwächestörung.)
Chronische mukokutane Candidiasis ist eine primäre Immunschwächekrankheit, die einen T-Zell-Defekt beinhaltet. Einige Patienten haben auch eine mangehafte humorale Immunität (manchmal auch als Antikörpermangel bezeichnet), die durch anormale Antikörperreaktionen auf Polysaccharid-Antigene trotz normaler Immunglobulinebenen charakterisiert ist.
Vererbung kann sein
Autosomal-dominant: Beinhaltet eine Mutation des Signal-Transducers und Aktivators des Transkription-1-Gens (STAT1)
Autosomal-rezessiv: Schließt eine Mutation im Autoimmunregulator-Gen mit ein (AIRE)
Bei der rezessiven Form (autoimmune Polyendokrinopathie-Kandidose-ektodermalen Dystrophie) entwickeln sich in der Regel Autoimmunmanifestationen; sie umfassen endokrine Erkrankungen (z. B. Hypoparathyreoidismus, Nebenniereninsuffizienz, Hypogonadismus, Schilddrüsenerkrankungen, Diabetes), Alopecia areata, perniziöse Anämie und Hepatitis. Mutationen können auch bei Genen auftreten, die verschiedene Proteine kodieren, die an der angeborenen Immunantwort gegen Fungi beteiligt sind—insbesondere die folgenden:
PTPN22 (Protein-Tyrosin-Phosphatase, Nicht-Rezeptor-Typ 22 [auch LYP genannt, oder lymphoide Tyrosinphosphatase], die an T-Zell-Rezeptor-Signalgebung beteiligt ist)
Dectin-1 (ein natürlicher Mustererkennungsrezeptor, der wesentlich für die Bekämpfung von Pilzinfektionen ist)
Card9 ("caspase recruitment domain-containing protein 9", das ein Adaptormolekül ist, das wichtig ist bei der Produktion von Interleukin-17 und für den Schutz vor Pilzinvasion)
Die Patienten (dominant und rezessiv) weisen eine kutane Candida-Anergie auf, keine proliferative Reaktion auf das Candida-Antigen (aber eine normale Proliferationsreaktion auf Mitogene), und eine intakte Antikörperreaktion auf Candida und andere Antigene. Mukokutane Candidiasis ist wiederkehrend oder persistierend, in der Regel beginnt sie während der Kindheit, manchmal aber erst im frühen Erwachsenenalter. Die Lebensdauer ist nicht betroffen.
Symptome und Anzeichen einer chronischen mukokutanen Candidiasis
Soor ist häufig, genauso wie Candida-Infektionen der Kopfhaut, Haut, Nägel, des Gastrointestinaltrakts und der vaginalen Schleimhaut. Der Schweregrad variiert. Die Nägel können verdickt, rissig und verfärbt sein, mit Ödemen und Rötungen des umgebenden periungualen Gewebes, ähnlich wie bei Trommelschlägelfingern. Hautverletzungen sind verkrustet, verpustelt, gerötet und hyperkeratotisch. Kopfhautläsionen können zu Alopezie führen.
Bei Kleinkindern zeigt sich oft ein refraktärer Soor, Candida-Windeldermatitis oder beides.
Candida-Infektionen der Nägel können die gesamte Nagelplatte (Onychomykose), die Nagelränder (Paronychie) oder beides betreffen.
Image courtesy of CDC/Sherry Brinkman via the Public Health Image Library of the Centers for Disease Control and Prevention.
Im Inneren des Mundes sind cremeweiße Flecken zu sehen, die beim Abkratzen bluten können. Dieser Befund ist typisch für Soor, der durch eine Infektion mit Candida verursacht wird.
Image provided by Thomas Habif, MD.
Diffuse weißliche Plaques sind typisch für Candida Ösophagitis.
Image provided by Kristle Lynch, MD.
Diagnose der chronischen mukokutanen Candidiasis
Klinische Untersuchung
Candida-Läsionen werden durch Standardtests (z. B. Kaliumhydroxid-Nativpräparat von Abschabungen) bestätigt.
Die Diagnose der mukokutanen Candiasis beruht darauf, ob rezidivierende Candida-Haut- oder Schleimhaut-Läsionen zu sehen sind, wenn gleichzeitig keine anderen bekannten Ursachen von Candida-Infektion (z. B. Diabetes, Antibiotika-Einsatz) vorhanden sind.
Die Patienten werden auf endokrine Störungen basierend auf dem klinischen Verdacht überprüft.
Gentests werden durchgeführt, wenn der klinische Verdacht hoch ist und andere häufige Ursachen für die klinischen Symptome des Patienten ausgeschlossen wurden. Wenn eine AIRE-Mutation entdeckt wird, kann Geschwistern und Kindern des Patienten ein Screening angeboten werden.
Behandlung der chronischen mukokutanen Candidiasis
Antimykotika
Behandlung von endokrinen und Autoimmunmanifestationen
In der Regel können die Infektionen einer chronischen mukokutanen Candidiasis mit topischen Antimykotika kontrolliert werden. Wenn die Patienten schlecht auf topische Antimykotika ansprechen, kann die langfristige Behandlung mit einem systemischen Antimykotikum (z. B. Amphotericin B, Fluconazol, Ketoconazol) notwendig sein. Die Behandlung mit Immunglobulinen (IVIG) sollte in Erwägung gezogen werden, wenn die Patienten Antikörpermangelsyndrome haben.
Autoimmune (einschließlich endokrine) Manifestationen werden aggressiv behandelt.
Eine hämatopoetische Stammzelltransplantation war selten erfolgreich und könnte als Behandlung letzter Wahl bei schweren Fällen in Betracht gezogen werden.
Wichtige Punkte
Die Vererbung der chronischen mukokutanen Candidiasis erfolgt autosomal dominant oder rezessiv.
Patienten mit der rezessiven Form können autoimmune (einschließlich endokrine) Manifestationen haben.
Die Diagnose der Störung erfolgt über die Bestätigung der mukokutanen Candidiasis und den Ausschluss anderer Ursachen.
Die Candidiasis wird mit Antimykotika (unter Verwendung eines systemischen Medikaments, falls erforderlich) behandelt und es werden die Autoimmunmanifestationen behandelt.