- Einweisung ins Krankenhaus
- Ein typischer Tag im Krankenhaus
- Versorgungsteam im Krankenhaus
- Fachabteilungen
- Behandlung von älteren Erwachsenen im Krankenhaus
- Durch den Krankenhausaufenthalt verursachte Probleme
- Verwirrtheit und geistiger Abbau aufgrund eines Krankenhausaufenthalts
- Durch den Krankenhausaufenthalt verursachte Stürze
- Im Krankenhaus erworbene Infektionen
- Durch einen Krankenhausaufenthalt verursachte Unfähigkeit zu urinieren
- Inkontinenz aufgrund eines Krankenhausaufenthalts
- Durch den Krankenhausaufenthalt verursachter Schlafmangel
- Probleme durch Bettlägerigkeit
- Unterernährung aufgrund eines stationären Krankenhausaufenthalts
- Fehler bei der Versorgung im Krankenhaus
- Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus:
Eine Krankheit kann, besonders, wenn sie mit der Einnahme von Medikamenten gegen Schmerzen und Angstzustände verbunden ist, das Leben eines jeden Menschen durcheinanderbringen. Die Krankenhausumgebung verstärkt dieses Problem. Dort geben Patienten ihre Gegenstände für den persönlichen Gebrauch und ihre Kleidung – beides Zeichen ihrer Identität – für ein Krankenhausnachthemd auf. Sie befinden sich an einem fremden Ort ohne den Anker ihrer Familie und ihrer Alltagsroutinen. Oft bieten Krankenhäuser wenig Stimulation, zum Beispiel Dinge zum Ansehen, Klänge und Austausch mit anderen Menschen. Die Patienten liegen möglicherweise allein oder zusammen mit einem weiteren, nicht sehr gesprächigen Patienten im Krankenzimmer, das weiß gestrichen und mit farblosen, einheitlichen Möbeln ausgestattet ist. Die meiste Zeit steht vielleicht niemand für ein Gespräch zur Verfügung.
Die Untersuchungen und Zeitpläne im Krankenhaus können weiter zur Verwirrung beitragen. So werden Patienten zum Beispiel eventuell nachts öfter geweckt, sodass ihnen der notwendige Schlaf fehlt. Sie können sich vielleicht nicht in einem unpersönlichen, schlecht beleuchteten Raum zurechtfinden. Die vielen Untersuchungen und die komplizierten Geräte überfordern sie möglicherweise.
Intensivpflegestationen können sogar zu noch mehr Verwirrung führen. Patienten auf der Intensivstation sind allein, manchmal ohne Fenster oder Uhren, mit denen sie sich von selbst wieder besser orientieren könnten. Das Piepen der Monitore, konstantes grelles Licht und häufige Störungen zur Blutabnahme, zum Wechsel von intravenösen Schläuchen oder zur Verabreichung von Medikamenten können den Schlaf beeinträchtigen. Müde Patienten neigen mehr zu Verwirrung und Desorientiertheit. Manchmal ist die Verwirrtheit so ausgeprägt, dass Patienten eine Form von Delir entwickeln, das sogenannte Durchgangssyndrom (auch „postoperatives Delir“).
Falls Patienten während eines Krankenhausaufenthalts ungewöhnlich verwirrt sind, sollten die Familienangehörigen das Personal informieren, wenn sie glauben, dass es sich um kein normales Verhalten handelt. Ein Delir lässt sich normalerweise heilen, wenn seine Ursache, z. B. eine Krankheit, ein Medikament oder eine Stresssituation beseitigt wird.
In manchen Situationen können die Betroffenen so verwirrt sein, dass sie nicht verstehen, warum sie im Krankenhaus sind. Sie können aufgewühlt sein und versuchen aufzustehen, ziehen sich den Venenkatheter oder andere Schläuche heraus oder tun andere Dinge, mit denen sie sich selbst oder anderen schaden können. Möglicherweise interpretieren sie Handlungen anderer Personen als Bedrohung und reagieren darauf ihrerseits mit körperlichen Drohungen. In solchen Fällen kann die Anwesenheit eines Familienangehörigen oder eines Freundes dabei helfen, den Patienten zu beruhigen. Manchmal werden Patienten 24 Stunden am Tag von einem Mitarbeiter des Krankenhauses überwacht, um sie daran zu hindern, etwas Gefährliches zu unternehmen. In seltenen Fällen wird der Patient fixiert oder ein niedrig dosiertes Antipsychotikum verabreicht, bis die Verwirrung nachlässt.
(Siehe auch Durch den Krankenhausaufenthalt verursachte Probleme.)
Prävention von Verwirrtheit und geistigem Abbau im Krankenhaus
Das Personal und Familienangehörige können die Orientierung von Patienten durch folgende Maßnahmen aufrechterhalten:
Darauf achten, dass die Raumbeleuchtung passend ist
Einen Kalender oder eine Uhr aufhängen, die gut zu sehen sind
Patienten motivieren, aufzustehen, regelmäßig umherzulaufen und so vielen gewohnten täglichen Aktivitäten nachzugehen wie möglich
Mit den Patienten darüber sprechen, was außerhalb des Krankenhauses geschieht, um ihren Geist wach zu halten
Untersuchungen und Behandlungen erklären, damit Patienten besser verstehen, was aus welchem Grund vor sich geht
Darauf achten, dass Patienten, die Brillen oder Hörgeräte tragen, diese bei sich haben und nutzen
Darauf achten, dass Patienten ausreichend essen und trinken, denn eine Dehydratation (Flüssigkeitsmangel) kann ein Delir auslösen
Die Patienten nachts so viel wie möglich ohne Unterbrechung schlafen lassen