Der Tag in einem Krankenhaus beginnt häufig damit, dass eine Pflegefachkraft oder ein Pflegeassistent Blut abnimmt, meistens zwischen 5 und 8 Uhr morgens. Die Blutentnahme erfolgt so früh, damit das Krankenhauspersonal die Ergebnisse möglichst früh am Tag überprüfen kann.
Arztvisiten finden mindestens einmal täglich statt. Die Visiten umfassen Folgendes:
Der Arzt befragt den Patienten zu aufgetretenen Symptomen.
Führt alle notwendigen körperlichen Untersuchungen durch
Der Arzt informiert die Patienten über geplante Untersuchungen und Änderungen des Behandlungsplans.
Der Arzt überprüft den Fortschritt des Patienten.
Die Visiten finden meistens vormittags statt. Möglicherweise untersucht ein Arzt einige Patienten mehrmals am Tag, wenn ihr Zustand kritisch ist oder sich verschlechtert. In manchen Fällen kann der Arzt von einer Pflegefachkraft, einem Apotheker, einem Arzt in Ausbildung oder einer Gruppe von verschiedenen medizinischen Fachkräften begleitet werden.
Um sich auf die Visiten vorzubereiten, können die Patienten (oder deren Vertreter) Folgendes tun:
Fragen, die ihnen im Laufe des Tages einfallen, aufschreiben, damit sie nicht vergessen, was sie den Arzt bei der Visite fragen wollten
Während der Visite Notizen machen, da die Menge an Informationen überwältigend sein kann
Ein Familienmitglied oder einen Freund bitten, bei der Visite anwesend zu sein (vor allem, wenn der Patient nicht in der Lage ist, zu kommunizieren oder die Situation zu verstehen, beispielsweise aufgrund von Demenz oder einer anderen schweren Erkrankung)
Ein Familienmitglied beauftragen, andere Familienmitglieder und Freunde über die Situation zu informieren, damit der Arzt oder das Krankenhauspersonal bestimmte Informationen nicht ständig wiederholen muss
Da es in Krankenhäusern immer wieder zu Notfällen kommen kann, lässt sich der Zeitpunkt der Visite nicht immer vorhersagen. Patienten können den Arzt jedoch bitten, ihnen ein ein- bis zweistündiges Zeitfenster für die Visite zu nennen. Es ist hilfreich, ungefähr zu wissen, wann die Visite stattfindet, falls ein Familienmitglied oder Freund dabei anwesend sein soll. Chirurgen können ihre Visite sehr früh morgens durchführen (zwischen 6 und 9 Uhr), wenn bei ihnen bereits morgens eine Operation ansteht.
Andere Mitglieder des Personals kommen mehrmals täglich ins Krankenzimmer und übernehmen den Großteil der Pflege. Hierzu zählen folgende:
Pflegefachkräfte, die in der Regel die Medikamente verabreichen
Physio- und Ergotherapeuten, die regelmäßig Übungen mit den Patienten durchführen
Gesundheits- und Pflegeassistenten (auch Fachkräfte für Pflegeassistenz genannt), die beim Essen, Toilettengang und anderen Aktivitäten der Selbstversorgung helfen, wenn Patienten Hilfe benötigen
Familienmitglieder können bei der Versorgung des Patienten im Krankenhaus helfen, sollten dies jedoch nur in Absprache mit dem Krankenhauspersonal tun, damit die Versorgung so wirksam, sicher und effizient wie möglich ist.
Krankenpflegekräfte und anderes Personal bestärken die stationären Patienten darin, aufzustehen, außer der Arzt verordnet aufgrund der Erkrankung strikte Bettruhe. Eine Bettlägerigkeit über einen längeren Zeitraum kann viele Probleme verursachen, einschließlich Muskelschwäche, Blutgerinnsel und Verstopfung (siehe Probleme durch Bettlägerigkeit). Um diese Probleme vermeiden zu helfen, können Patienten mehrmals täglich im Flur auf- und abgehen und beim Essen auf einem Stuhl anstatt im Bett sitzen. Die Patienten sollten die Pflegeperson fragen, ob sie dies allein tun dürfen oder unter Aufsicht oder mithilfe des Personals.
Mahlzeiten werden in das Krankenzimmer gebracht. Nach der Verordnung eines für den medizinischen Bedarf geeigneten Ernährungsplans kann der Patient im Voraus Mahlzeiten vom Speiseplan des Krankenhauses bestellen. Wenn ein Patient Kommunikationsprobleme hat, kann ein Mitglied des Personals bei der Bestellung der Mahlzeiten helfen. Falls keine Mahlzeit bestellt wurde, wird ein vorab ausgewähltes Gericht gebracht, das dem medizinischen Bedarf des Patienten entspricht. Falls eine spezielle Ernährung (zum Beispiel eine zuckerarme Diät für einen Diabetiker) verordnet wurde, kann das bedeuten, dass der Patient manche Gerichte nicht bestellen darf. Da für bestimmte Gesundheitszustände spezielle Ernährungspläne erforderlich sind, sollten Patienten und Familienangehörige im Allgemeinen kein Essen von zu Hause oder aus einem Restaurant mitbringen, es sei denn dies wurde vom Pflegepersonal oder einem Ernährungsberater genehmigt.
Was während eines Krankenhausaufenthalts passiert
Wenn eine Untersuchung oder ein operativer Eingriff geplant ist, darf der Patient möglicherweise für eine Weile nichts essen oder trinken. Der entsprechende Zeitraum beginnt häufig um Mitternacht am Tag vor der Untersuchung oder dem Eingriff. Während dieser Zeit wird dem Patienten über einen intravenösen Zugang (Infusion), der meistens bei der Aufnahme ins Krankenhaus gelegt wird, Flüssigkeit verabreicht. Der Zeitplan für Untersuchungen und Maßnahmen kann sich plötzlich ändern, wenn ein Notfall eintritt. Dies kann für Patienten frustrierend sein, wenn sie keine Nahrung und keine Flüssigkeit zu sich nehmen dürfen.
Aus verschiedenen Gründen kann auch eine Verlegung von einem Zimmer auf ein anderes erfolgen (manchmal auf eine andere Station). Zum Beispiel kann ein Patient in einen anderen Bereich des Krankenhauses mit weniger Überwachungsgeräten verlegt werden, wenn sich sein Zustand verbessert. Falls sich der Zustand verschlechtert, kann eine Verlegung auf die Intensivpflegestation erforderlich sein, da dort spezielle unterstützende Geräte verfügbar sind.