- Überblick über Infektionen bei Neugeborenen
- Sepsis bei Neugeborenen
- Im Krankenhaus erworbene Infektionen bei Neugeborenen
- Lungenentzündung (Pneumonie) bei Neugeborenen
- Bakterielle Meningitis (Hirnhautentzündung) bei Neugeborenen
- Listeriose bei Neugeborenen
- Bindehautentzündung bei Neugeborenen
- Herpes-simplex-Virus-Infektion (HSV) bei Neugeborenen
- Infektion mit dem Hepatitis-B-Virus (HBV) bei Neugeborenen
- Zytomegalievirus-(CMV)-Infektion bei Neugeborenen
- Röteln bei Neugeborenen
- Syphilis bei Neugeborenen
- Toxoplasmose bei Neugeborenen
- Tuberkulose (TB) bei Neugeborenen
Eine Zytomegalievirus-Infektion wird durch ein Virus verursacht.
Die meisten Neugeborenen haben keine Symptome, aber je nachdem, wann sie sich infiziert haben, kann es zu Symptomen kommen.
Ärzte diagnostizieren diese Infektion, indem sie das Virus in einer Probe aus Urin, Speichel, Blut oder Gewebe identifizieren.
Eine Zytomegalievirus-Infektion kann nicht geheilt werden, aber einige antivirale Medikamente können die durch sie hervorgerufenen Probleme abmildern.
Neugeborene können neurologische Probleme, wie z. B. Hörverlust, entwickeln.
Händewaschen kann helfen, eine Ausbreitung des Virus zu verhindern.
(Siehe auch Überblick über Infektionen bei Neugeborenen und Zytomegalievirus-(CMV)-Infektion bei Erwachsenen.)
Infektionen mit dem Zytomegalievirus (CMV) sind weit verbreitet. Bluttests zeigen, dass die meisten Erwachsenen irgendwann in ihrem Leben einmal mit dem Zytomegalievirus infiziert waren. Das Virus verschwindet nie vollständig und bleibt in verschiedenen Geweben lebenslang inaktiv (schlafend = dormant). Manchmal kann das Virus reaktiviert werden.
Die meisten Menschen mit einer CMV-Infektion, auch Neugeborene, haben keine Symptome.
Wenn sich ein Baby in der Gebärmutter eine CMV-Infektion zuzieht, wird dies als angeborene CMV-Infektion bezeichnet. Wenn ein Baby die Infektion unmittelbar vor, während oder kurz nach der Geburt entwickelt, wird dies als perinatale CMV-Infektion bezeichnet. Eine CMV-Infektion ist die häufigste angeborene Virusinfektion.
Schwangere, die sich bisher noch nicht mit CMV infiziert haben, können sich die Infektion durch Kontakt mit infizierten Personen, meist kleinen Kindern, zuziehen. Bei manchen Schwangeren wird eine vorherige CMV-Infektion reaktiviert. Infizierte Schwangere können das Virus während der Schwangerschaft an ihren Fötus weitergeben, wenn der Virus die Plazenta (das Organ, das den Fötus ernährt) passiert und den Fötus infiziert.
Neugeborene können sich auch während der Passage durch den Geburtskanal, durch mit dem Virus infizierte Muttermilch oder durch eine mit Viren versetzte Bluttransfusion anstecken.
Frühgeborene tragen ein höheres Risiko für die Entwicklung von Symptomen durch eine CMV-Infektion, weil sie mit geringerer Wahrscheinlichkeit schützende Antikörper von ihrer Mutter bekommen haben.
Symptome einer CMV-Infektion bei Neugeborenen
Eine CMV-Infektion kann unterschiedliche Probleme bei Neugeborenen hervorrufen, abhängig davon, ob sie vor oder nach der Geburt infiziert wurden.
Etwa 13 % der Neugeborenen, die bereits vor der Geburt mit CMV infiziert waren, weisen Symptome auf.
Mögliche Symptome bei vor der Geburt infizierten Neugeborenen umfassen:
Niedriges Geburtsgewicht
Gelbsucht (Gelbfärbung der Haut und des Augenweiß)
Kleine blaue Flecken in der Haut
Vergrößerte Leber und Milz
Entzündung von Lungen oder Augen
Mögliche Symptome bei während oder nach der Geburt infizierten Neugeborenen umfassen:
Vergrößerte Leber und Milz
Eine hohe Anzahl weißer Blutkörperchen
Manche Neugeborenen haben all diese Symptome.
Neugeborene, die sich (beim Stillen) über die Muttermilch anstecken, haben tendenziell eine leichtere Infektion.
Diagnose einer CMV-Infektion bei Neugeborenen
PCR-(Polymerase-Kettenreaktion)-Test mit Urin, Speichel, Blut oder Gewebe
Untersuchung von Urin-, Speichel- oder Gewebeproben
Um eine CMV-Infektion vor der Geburt zu diagnostizieren, wird eine Probe des Fruchtwassers entnommen und getestet.
Zur Diagnose einer CMV-Infektion nach der Geburt werden Proben vom Urin, Speichel oder Gewebe des Neugeborenen entnommen. Die Proben werden an ein Labor geschickt, wo der Erreger, der die Infektion verursacht, identifiziert werden kann.
Ärzte führen an den Urin-, Speichel-, Blut- oder Gewebeproben auch einen PCR-Test durch. Diese Labormethode, bei der zahlreiche Kopien eines Gens produziert werden, um das Gen leichter nachweisen zu können, kann verwendet werden, um das CMV-Virus bei Neugeborenen nachzuweisen.
Andere Tests, wie Bluttests, bildgebende Verfahren des Kopfes und eine Untersuchung der Augen, werden durchgeführt, um nach Infektionen und Entzündungen zu suchen und um die Schwere der Symptome zu bestimmen. Die Ärzte können auch das Hörvermögen von infizierten Neugeborenen testen. Dieser Test ist umfangreicher als der übliche Neugeborenen-Hörtest.
Der Arzt kann das Neugeborene auch auf andere bei der Geburt vorliegende Infektionen untersuchen, deren Symptome denen einer CMV-Infektion ähneln können, wie Toxoplasmose, Röteln, Syphilis und Herpes-simplex-Virus.
Behandlung einer CMV-Infektion bei Neugeborenen
Ganciclovir oder Valganciclovir für Neugeborene mit Symptomen
Es gibt keine Heilung für eine CMV-Infektion.
Ganciclovir und Valganciclovir sind Medikamente, die Virusinfektionen bekämpfen (antivirale Medikamente), Symptome lindern oder die Schwere der Infektion mindern können.
Im ersten Lebensjahr sollte das Gehör infizierter Neugeborenen wiederholt kontrolliert werden.
Prognose bei CMV-Infektion für Neugeborene
Eine CMV-Infektion verläuft bei 5 bis 10 Prozent der Neugeborenen mit Symptomen tödlich. Die meisten Säuglinge mit Symptomen, die überleben, entwickeln einen Hörverlust.
Etwa 5 bis 15 Prozent der Neugeborenen ohne Symptome entwickeln später neurologische Probleme (meist Hörverlust). Am häufigsten entsteht unterschiedlich schwerer Hörverlust.
Vorbeugung vor einer CMV-Infektion bei Neugeborenen
Schwangere sollten darauf achten, dass sie so wenig Kontakt wie möglich mit dem Virus haben. Da eine CMV-Infektion beispielsweise bei Kindern häufig auftritt, die Kindertagesstätten besuchen, und die Infektion sich leicht ausbreitet, sollten Schwangere ihre Hände nach Kontakt mit Urin und Speichel von Kindern in der Tagespflege gründlich waschen.
Die gespendete Muttermilch kann pasteurisiert werden, um das Risiko einer CMV-Übertragung auf Neugeborene zu reduzieren, bei denen nach der Geburt ein erhöhtes Risiko für eine schwere CMV-Infektion besteht.