Consumer edition active

Kommunikationsstörungen bei Kindern

VonUdayan K. Shah, MD, MBA, Sidney Kimmel Medical College at Thomas Jefferson University
Überprüft vonAlicia R. Pekarsky, MD, State University of New York Upstate Medical University, Upstate Golisano Children's Hospital
Überprüft/überarbeitet Geändert März 2025
v34904881_de
DIE AUSGABE FÜR MEDIZINISCHE FACHKREISE ANSEHEN
Eine Kommunikationsstörung kann Probleme mit dem Hörvermögen, der Stimme, dem Sprechen, der Sprache oder einer Kombination dieser Fähigkeiten beinhalten.

Etwa 8 Prozent der Kinder sind von Kommunikationsstörungen betroffen. Eine Störung in einem Kommunikationsbereich kann einen anderen Bereich beeinflussen. Beispielsweise geht bei Schwerhörigkeit die Fähigkeit verloren, die Tonlage und den Klang der Stimme anzupassen, und dies kann zu einer Stimmstörung (Dysphonie) führen. Ein Hörverlust kann die Sprachentwicklung beeinträchtigen. Alle Kommunikationsstörungen, darunter Sprachstörungen, können sich auf die schulische Leistung und soziale Beziehungen auswirken.

Es gibt verschiedene Arten von Kommunikationsstörungen.

Schwerhörigkeit

Stimmstörungen

Viele Schulkinder haben Stimmprobleme, meist Heiserkeit. Diese Probleme resultieren normalerweise von einer langfristigen Überbeanspruchung der Stimme, einem zu lauten Sprechen oder einer Kombination aus diesen.

Viele Kinder mit Stimmproblemen haben kleine Knötchen auf den Stimmbändern, auch bekannt als Stimmlippen. Es ist nicht bekannt, inwiefern die Stimmprobleme zur Entstehung der Knötchen bzw. die Knötchen zur Entstehung der Stimmprobleme beitragen. Die Knötchen lassen sich meist durch Stimmtherapien behandeln und erfordern nur in seltenen Fällen eine Operation.

Sprachstörungen

Diese Störung erschwert die Erzeugung eines Sprachlauts. Dadurch fällt es Kindern schwer, sich auf verständliche Weise mitzuteilen. Etwa 5 Prozent der Kinder im Alter von 3 bis 17 Jahren in den Vereinigten Staaten leiden an einer Sprachstörung, die in den letzten 12 Monaten mindestens eine Woche lang andauerte.

Sprachstörungen umfassen folgende Schwierigkeiten:

  • Hypernasale Sprache oder durch die Nase sprechen: Diese Störung kann durch eine Gaumenspalte oder andere Gesichtsdefekte verursacht werden.

  • Stottern: Das Entwicklungsstottern ist die übliche Form des Stotterns und beginnt normalerweise im Alter von 2 bis 5 Jahren und tritt bei Jungen häufiger auf. Die Ursache für das Stottern ist unbekannt, allerdings tritt es familiär gehäuft auf. Erkrankungen, die das Gehirn, das Rückenmark oder die Nerven betreffen (sogenannte neurologische Erkrankungen), wie ein Schlaganfall oder eine traumatische Hirnverletzung, können zu Stottern führen.

  • Artikulationsstörungen: Kinder mit diesen Störungen haben Schwierigkeiten bei der Erzeugung von Tönen, da die Kontrolle und Koordination der Sprachmuskeln schwerfällt. Die meisten Kinder mit einer Artikulationsstörung haben keine erkennbare körperliche Ursache. Manche weisen jedoch eine neurologische Erkrankung auf, die die Koordination der Sprechmuskeln hemmt. Die beeinträchtigte Muskelkoordination kann auch zu Schwierigkeiten beim Schlucken (Dysphagie) führen, die vor den Problemen beim Sprechen auftreten. Hörschäden sowie Defekte an Zunge, Lippe oder Gaumen können die Artikulation ebenfalls beeinträchtigen.

Eine Sprachtherapie ist bei vielen Sprachstörungen hilfreich. Eine Gaumenspalte wird fast immer operativ repariert, in der Regel ist jedoch auch eine Sprachtherapie notwendig.

Sprachentwicklungsstörungen

Manche ansonsten gesunde Kinder haben Schwierigkeiten, Sprache zu verwenden, zu verstehen oder sich auszudrücken. Dies wird als spezifische Sprachentwicklungsstörung bezeichnet. Eine spezifische Sprachentwicklungsstörung kann die schulischen, sozialen und beruflichen Möglichkeiten stark einschränken. Diese Störung betrifft etwa 7 Prozent der Kinder und kommt bei Jungen häufiger vor. Sie lässt sich oft auf veränderte Gene zurückführen.

Alternativ können sich Sprachprobleme auch aufgrund anderer Erkrankungen entwickeln, zum Beispiel bei traumatischer Hirnverletzung, geistiger Behinderung, Hörverlust, Misshandlung oder Vernachlässigung, Autismus-Spektrum-Störung oder Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung.

Kinder können von einer Sprachtherapie profitieren. Bei manchen Kindern wächst sich die spezifische Sprachentwicklungsstörung von selbst aus.

Diagnose von Kommunikationsstörungen

Zur Diagnose von Sprachstörungen werden Mund, Hals, Ohren und Nase untersucht. Hörtests werden durchgeführt und das Nervensystem (Gehirn, Rückenmark und Nerven) wird untersucht. Bei Verdacht auf eine Sprachstörung untersuchen Ärzte unter Umständen den Kehlkopf mit einem Spiegel oder einem dünnen, flexiblen Betrachtungstubus (als Naso-Pharyngo-Laryngoskop bezeichnet), der durch die Nase eingeführt wird.

Sprachstörungen werden diagnostiziert, indem die Sprachfähigkeit des Kindes mit der zu erwartenden Sprachfähigkeit in dessen Alter verglichen wird.

Andere Tests können durchgeführt werden, wenn der Arzt der Meinung ist, dass das Kind eine andere Erkrankung wie eine Autismus-Spektrum-Störung haben könnte.

Eltern und Betreuungspersonen sollten bei Kindern auf Kommunikationsschwierigkeiten achten und einen Arzt aufsuchen, wenn sie ein Problem vermuten. Es sind Checklisten mit Anhaltspunkten zur Kommunikationsentwicklung von Kindern verfügbar, die Eltern und Betreuungspersonen bei der Erkennung von Problemen helfen können. Wenn Kinder z. B. bis zu ihrem 1. Geburtstag nicht mindestens zwei Wörter sagen können, haben sie möglicherweise eine Kommunikationsstörung.

Weitere Informationen

Bei dem Folgenden handelt es sich um ein englischsprachiges Hilfsmittel, das nützlich sein kann. Bitte beachten Sie, dass MSD MANUAL nicht für den Inhalt dieser Quelle verantwortlich ist.

  1. National Institute on Deafness and Other Communications Disorders