Meningokokkenkrankheiten

VonLarry M. Bush, MD, FACP, Charles E. Schmidt College of Medicine, Florida Atlantic University;
Maria T. Vazquez-Pertejo, MD, FACP, Wellington Regional Medical Center
Überprüft/überarbeitet Juli 2024
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Meningokokken (Neisseria meningitidis) sind gram-negative Diplokokken, die Meningitis und Meningokokkämie verursachen. Die meist schweren Symptome beinhalten Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Photophobie, Lethargie, Hautausschlag, multiples Organversagen, Schock und disseminierte intravasale Gerinnung. Die Verdachtsdiagnose wird klinisch gestellt und durch Kultur bestätigt. Zur Behandlung eignen sich Penicillin oder ein Cephalosporin der 3. Generation.

Meningokokken sind gramnegative aerobe Diplokokken, die zur Familie Neisseriaceae gehören. Es gibt 13 Serogruppen; 6 (Serogruppen A, B, C, W135, X und Y) verursachen die meisten Erkrankungen bei Menschen.

Weltweit beträgt die Inzidenz endemischer Meningokokkenerkrankungen 0,5–5/100.000, mit erhöhten Fallzahlen im Winter und Frühling in milderen Klimazonen (1) Lokale Ausbrüche treten am häufigsten in Afrika südlich der Sahara zwischen Gambia und Senegal im Westen und Äthiopien, Eritrea und Nordkenia im Osten auf; dieses Gebiet ist als Meningitis-Gürtel südlich der Sahara (Afrika) bekannt, der 26 Länder umfasst. Bei großen afrikanischen Epidemien (die häufig durch die Serogruppe A verursacht wurden) lagen die Infektionsraten zwischen 100 und 800/100.000 und betrafen bis zu 200.000 Menschen pro Jahr. Nach dem weit verbreiteten Einsatz des Meningokokken-A-Impfstoffs im afrikanischen Meningitis-Gürtel, wurde die Serogruppe A durch andere Meningokokken-Serogruppen ersetzt sowie durch Streptococcus pneumoniae.

In den USA liegt die jährliche Inzidenz von 0,12–1,1/100.000. In den vergangenen 20 Jahren ging die Inzidenz von Meningokokken-Erkrankungen jährlich zurück, doch seit 2021 ist sie stark angestiegen und übersteigt jetzt das Niveau vor der Pandemie (2). Die meisten Fälle treten sporadisch auf, wobei die höchsten Raten bei Kindern < 1 Jahr zu verzeichnen sind. Ausbrüche von Meningokokken-Erkrankungen sind in den Vereinigten Staaten selten, und nur etwa 1 von 20 Fällen (5%) steht im Zusammenhang mit einem Ausbruch (3). Ausbrüche treten in der Regel in halbgeschlossenen Gemeinschaften auf (z. B. in Rekrutierungslagern des Militärs, Justizvollzugsanstalten, Studentenwohnheimen, Schulen und Kindertagesstätten) und betreffen meist Patienten im Alter von 16 bis 23 Jahren. Die Serogruppen B und C verursachen 25–40% der invasiven Erkrankungen (3). Die Serogruppe Y ist für einen großen Teil des jüngsten Anstiegs der gemeldeten Fälle verantwortlich (4). Serogruppe A kommt in den USA selten vor.

Literatur

  1. 1. Parikh SR, Campbell H, Bettinger JA, et al. The everchanging epidemiology of meningococcal disease worldwide and the potential for prevention through vaccination. J Infect. 2020;81(4):483-498. doi:10.1016/j.jinf.2020.05.079

  2. 2. Centers for Disease Control and Prevention: Meningococcal Disease Surveillance and Trends. Aufgerufen am 29. Mai 2024.

  3. 3. Centers for Disease Control and Prevention: The Pink Book: Meningococcal Disease. Aufgerufen am 29. Mai 2024.

  4. 4. Centers for Disease Control and Prevention: Increase in Invasive Serogroup Y Meningococcal Disease in the United States. Aufgerufen am 29. Mai 2024.

Von Meningokokken hervorgerufene Krankheiten

Über 90% der invasiven Meningokokkeninfektionen betreffen (1)

  • Meningitis (ca. 50% der Fälle)

  • Meningokokkämie (Septikämie) (ca. 35–40% der Fälle)

(Siehe auch Bakterielle Meningitis bei Säuglingen über 3 Monate alt.)

Infektionen der Lunge, der Gelenke, der Atemwege, der Urogenitalorgane, des Rektums, der Augen, des Endokards und des Perkards können auftreten, sind aber weniger häufig.

Es wurde berichtet, dass N. meningitidis Urethritis und Zervizitis verursacht. In letzter Zeit ist die Inzidenz von Meningokokken-Urethritis bei Männern, die Sex mit Männern haben, gestiegen und tritt typischerweise nach orogenitalem Kontakt mit einem oropharyngealen Meningokokken-Träger auf. N. meningitidis kolonisiert den Nasopharynx. N. meningitidis kann auch eine Proktitis verursachen, vor allem bei Männern, die Sex mit Männern haben.

Hinweis

  1. 1. Centers for Disease Control and Prevention: The Pink Book: Meningococcal Disease. Aufgerufen am 29. Mai 2024.

Pathophysiology of Meningococcal Diseases

N. meningitidis kommt in der Regel als Kommensale in der normalen nasopharyngealen Mikrobiota vor (Trägerstatus) und hat das Potenzial, schwere und oft verheerende invasive Krankheiten zu verursachen. Trotz der dokumentierten hohen Kolonisierungsraten (5 bis 40 % der gesunden Menschen), die vorübergehend, kurz oder lang anhaltend sein können, ist der Übergang zu einer invasiven Erkrankung selten (< 1 %) (1). Eine Kombination aus genetisch bedingten Virulenzmerkmalen, die für den kolonisierten Meningokokkenstamm spezifisch sind, und prädisponierenden Suszeptibilitätsfaktoren des Wirts haben den größten Einfluss auf die Entwicklung einer invasiven Erkrankung, die hauptsächlich bei zuvor nicht infizierten Patienten auftritt.

Träger (und infizierte Patienten) können den Organismus auf Personen übertragen, die direkten Kontakt mit Atemwegssekreten haben oder große Tröpfchen von einem Träger oder Patienten einatmen. Nasen-Rachen-Frachten sind am höchsten bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die als Reservoir für die Übertragung von, N. meningitidis dienen. Die Rate asymptomatischer Träger steigt während einer Epidemie dramatisch an.

Nach Eintritt in den Körper führt N. meningitidis sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen zu einer Meningitis und schweren Bakteriämie, die zu tief greifenden vaskulären Effekten führt. Die Infektion kann schnell fulminant verlaufen. Die Gesamtmortalitätsrate liegt bei 10 bis 15 %, bei Meningitis allein bei 5 bis 18 %, kann aber bei Meningokokken-Infektionen mit septischem Schock bis zu 40 % betragen (2, 3).

Risikofaktoren

Am häufigsten infizierten sind

  • Kinder im Alter von 6 Monaten bis 3 Jahre

Zu den Hochrisikogruppen gehören

  • Jugendliche und junge Erwachsene (16–20 Jahre)

  • Militärische Rekruten

  • Hochschulstudenten im ersten Jahr, die in Wohnheimen leben

  • Reisende an Orte, an denen die Meningokokken-Erkrankung weit verbreitet ist (z. B. bestimmte Länder in Afrika und während des Hadsch in Saudi-Arabien)

  • Menschen mit funktioneller oder anatomischer Asplenie oder Komplementmängeln (C3, C5 – C9, Properdin, Faktor H oder Faktor D)

  • Personen, die mit Eculizumab oder Ravulizumab (Blocker der terminalen Komplementaktivierung) behandelt werden

  • Menschen mit HIV-Infektion

  • Männer, die Sex mit Männern haben

  • Microbiologissches Arbeiten mit N. meningitidis- Isolaten

  • Enge Kontakte von Patienten mit invasiver Meningokokkenerkrankung

Eine Infektion oder Impfung verleiht eine serogruppenspezifische Immunität.

Frühere Virusinfektion, beengte häusliche Verhältnisse, chronische Grunderkrankung und sowohl aktives als auch passives Rauchen werden mit einem erhöhten Risiko von Meningokokken-Erkrankung assoziiert.

Literatur zur Pathophysiologie

  1. 1. Caugant DA, Maiden MC. Meningococcal carriage and disease--population biology and evolution. Vaccine. 2009;27 Suppl 2(4):B64-B70. doi:10.1016/j.vaccine.2009.04.061

  2. 2. Mbaeyi SA, Bozio CH, Duffy J, et al. Meningococcal Vaccination: Recommendations of the Advisory Committee on Immunization Practices, United States, 2020. MMWR Recomm Rep. 2020;69(9):1-41. Veröffentlicht am 25. September 2020. doi:10.15585/mmwr.rr6909a1

  3. 3. MacNeil JR, Blain AE, Wang X, Cohn AC. Current Epidemiology and Trends in Meningococcal Disease-United States, 1996-2015. Clin Infect Dis. 2018;66(8):1276-1281. doi:10.1093/cid/cix993

Symptome und Anzeichen von Meningokokkenerkrankungen

Patienten mit Meningokokken-Meningitis berichten häufig über Fieber, Kopfschmerzen und Nackensteife, die sich nicht von den Symptomen einer akuten bakteriellen Meningitis durch andere Erreger unterscheiden. Weitere Symptome sind z. B. Übelkeit, Erbrechen, Lichtscheu und Lethargie. Bei der körperlichen Untersuchung finden sich häufig meningeale Symptome.

Eine Meningokokkeninfektion äußert sich häufig in einer akuten systemischen Erkrankung, die Fieber, Schüttelfrost, Myalgien und Arthralgien umfasst. Ein makulopapulöser oder hämorrhagischer petechialer Exanthem tritt oft kurz nach Ausbruch der Krankheit auf.

Fulminante Syndrome mit Nachweis von Meningokokken im Blut sind z. B. das Waterhouse-Friderichsen-Syndrom (Septikämie, ausgeprägter Schock, kutane Purpura, Nebennierenhämorrhagien), Sepsis mit multiplem Organversagen, Schock und disseminierte intravaskuläre Gerinnung. Eine eher seltene chronische Meningokokkämie führt zu rekurrierenden leichten Symptomen (meistens Gelenke und Haut).

Komplikationen bei Meningokokken-Meningitis und Meningokokken-Meningämie sind häufig und schwerwiegend. 10–20% der überlebenden Patienten haben ernste Folgeerscheinungen, wie z. B. permanenten Hörverlust, geistige Behinderung oder Verlust von Fingern oder Gliedmaßen.

Fotos von Meningokokkämie
Meningokokkämie
Meningokokkämie

Die fulminante Meningokokkämie verursacht zunächst Petechien, die konfluieren und rasch zu Ekchymosen fortschreiten.

Image courtesy of Mr. Gust via the Public Health Image Library of the Centers for Disease Control and Prevention.

Petechien und Purpura als Folge einer Meningokokkämie
Petechien und Purpura als Folge einer Meningokokkämie

Petechien und Purpura sind im Gesicht des Kindes sichtbar. Der hämorrhagische Rückfluss aus der nasogastrischen Sonde steht im Einklang mit einer disseminierten intravaskulären Koagulation, ebenfalls sekundär zu einer Meningokokkämie.

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Petechien als Folge einer Meningokokkämie (Bein)
Petechien als Folge einer Meningokokkämie (Bein)

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Petechien als Folge einer Meningokokkämie (Fuß)
Petechien als Folge einer Meningokokkämie (Fuß)

Image courtesy of Karen McKoy, MD.

Verbreiteter Hautausschlag als Folge einer Meningokokkämie
Verbreiteter Hautausschlag als Folge einer Meningokokkämie

Petechien und Purpura sekundär zur Meningokokkämie sind weit verbreitet. Die Läsionen treten häufig am Rumpf und an den unteren Extremitäten auf.

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Kutane Nekrose sekundär zu Meningokokkämie
Kutane Nekrose sekundär zu Meningokokkämie

Petechien sind in einigen Bereichen isoliert und koaleszent, in anderen Bereichen entwickeln sich Nekrosen (links). Man sieht einen großen Bereich der Nekrose (rechts).

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Diagnose von Meningokokkenerkrankungen

  • Gram-Färbung und Kultur des Liquor

  • Manchmal Nukleinsäure-basierte Tests (NAAT) wie die Polymerase-Kettenreaktion (PCR)

Neisserien sind kleine, gramnegative Diplokokken, die mittels Gram-Färbung und anderer bakteriologischer Routineverfahren leicht identifizierbar sind. Die bakteriologische Isolierung aus einer sterilen Körperflüssigkeit wie Blut, Liquor oder Synovialflüssigkeit bestätigt die Diagnose.

Die PCR-Untersuchung von Liquor, Blut und anderen normalerweise sterilen Stellen auf N. meningitidis ist sensitiver und spezifischer als eine Kultur und kann nützlich sein, wenn die Gram-Färbung des Liquors negativ ist und wenn eine vorherige Antibiotikagabe die Isolierung des Organismus verhindert.

Serologische Methoden wie z. B. die Latexagglutination und Koagulationstests erlauben einen raschen vorläufigen Nachweis von N. meningitidis in Blut, Liquor, Synovia und Urin.

Da Meningokokken und Gonokokken auf der Gram-Färbung ähnlich aussehen, sollte eine Meningokokken-Urethritis in Betracht gezogen werden, wenn der Harnröhrenausfluss gramnegative Diplokokken zeigt, der NAAT aber negativ für Gonokokken ist; in dieser Situation ist eine Kultur des Harnröhrenausflusses erforderlich, um die Neisseria-Spezies zu identifizieren, die die Infektion verursacht (siehe Krankheiten, die durch Urethritis und Zervizitis gekennzeichnet sind von den CDC (Diseases Characterized by Urethritis and Cervicitis from the CDC)).

Behandlung von Meningokokkenerkrankungen

  • Ceftriaxon

  • Dexamethason

Bis zum Erhalt der endgültigen Identifikation des ursächlichen Erregers sollten immunkompetente Erwachsene mit Verdacht auf Meningokokkeninfektion ein Cephalosporin der 3. Generation (z. B. Cefotaxim 2 g IV alle 4-6 Stunden oder Ceftriaxon 2 g IV alle 12 Stunden) oder Meropenem (2g IV alle 8 Stunden) plus Vancomycin 15–20 mg/kg IV alle 8 bis 12 Stunden erhalten. Bei immungeschwächten Patienten und Patienten > 50 Jahre sollte Listeria monocytogenes eventuell durch Zugabe von Ampicillin 2 g IV alle 4 h abgedeckt werden. Das Fluorchinolon-Antibiotikum Moxifloxacin ist eine Alternative bei Patienten, die allergisch auf Penicillin und Cephalosporine reagieren.

Sobald N. meningitidis endgültig identifiziert wurde, ist die bevorzugte Behandlung eine der folgenden:

  • Ceftriaxon 2 g IV alle 12 h

  • Penicillin 4 Mio. Einheiten IV alle 4 h

In vielen Ländern ist Penicillin G immer noch die erste Wahl bei invasiven Meningokokken-Erkrankungen. Da jedoch in vielen Ländern, einschließlich der Vereinigten Staaten, eine zunehmende Inzidenz von Isolaten mit verminderter Penicillin-Empfindlichkeit zu verzeichnen ist, wird in diesen Ländern in der Regel eine Erstbehandlung mit einem Cephalosporin der 3. Generation, wie Ceftriaxon oder Cefotaxim, durchgeführt. Auch wenn Penicillin verwendet wird, ist eine Nachbehandlung mit Ceftriaxon, Ciprofloxacin oder Rifampin notwendig, um nasopharyngeale Keime zu eliminieren. Es gibt Berichte über Isolate, die sowohl gegen Penicillin als auch gegen Cephalosporine der dritten Generation resistent sind (1, 2).

Kortikosteroide vermindern die Häufigkeit neurologischer Komplikationen bei Kindern und Erwachsenen mit Verdacht auf bakterielle Meningitis durch Haemophilus influenzae Typ b oder S. pneumoniae. Der Beweis ist weniger klar, wenn N. meningitidis die Ursache ist. Hochdosierte Kortikosteroide verschlechtern das Ergebnis bei einem Meningokokken-Schock ohne Meningitis und sollten in solchen Fällen nicht eingesetzt werden. Niedrig dosierte Kortikosteroide können jedoch bei Patienten mit unzureichender Nebennierenfunktion eingesetzt werden. Falls Kortikosteroide eingesetzt werden, sollten sie zusammen mit oder vor der 1. Dosis von Antibiotika gegeben werden. Dexamethason wird über 4 Tage bei Kindern 0,15 mg/kg IV alle 6 h, und bei Erwachsenen IV 10 mg alle 6 h verabreicht.

Meningokokken-Urethritis wird mit denselben Medikamenten behandelt wie Gonokokken-Urethritis. Das Risiko einer sexuellen Übertragung von Meningokokken-Urethritis ist unklar; eine Behandlung der Sexualpartner kann jedoch in Betracht gezogen werden (siehe Krankheiten, die durch Urethritis und Zervizitis gekennzeichnet sind, von den CDC).

Literatur zur Behandlung

  1. 1. Spiliopoulou I, Xirogianni A, Simantirakis S, Tzanakaki G. Meningococcal Antibiotic Resistance: Molecular Characterization of Isolates from Patients with Invasive Meningococcal Disease (IMD) in Greece. Antibiotics (Basel). 2023;12(7):1136. Veröffentlicht am 30. Juni 2023. doi:10.3390/antibiotics12071136

  2. 2. Willerton L, Lucidarme J, Walker A, et al. Antibiotic resistance among invasive Neisseria meningitidis isolates in England, Wales and Northern Ireland (2010/11 to 2018/19). PLoS One. 2021;16(11):e0260677. Veröffentlicht am 29. November 2021. doi:10.1371/journal.pone.0260677

Prävention von Meningokokkenerkrankungen

Antibiotikaprophylaxe

Enge Kontaktpersonen von Patienten mit Meningokokkenkrankheiten haben ein erhöhtes Erkrankungsrisiko und sollten prophylaktisch Antibiotika erhalten.

Zu den Optionen gehören Rifampin, Ceftriaxon und ein Fluorchinolon (Ciprofloxacin oder Levofloxacin).

Azithromycin wird nicht routinemäßig empfohlen, könnte aber eine Alternative für Patienten mit Kontraindikationen für die empfohlenen Medikamente sein.

Ciprofloxacin-resistente Meningokokkenerkrankungen sind selten, wurden aber in mehreren Ländern (Griechenland, England, Wales, Australien, Spanien, Argentinien, Frankreich und Indien) und in 2 amerikanischen Bundesstaaten (North Dakota und Minnesota) gemeldet. Bei der Wahl eines Antibiotikums für die Post-Expositionsprophylaxe sollten Ärzte Berichte über lokale Ciprofloxacin-resistente Meningokokken berücksichtigen (1)

Impfungen

Siehe Meningokokken-Impfstoff für weitere Informationen, einschließlich Indikationen, Kontraindikationen und Vorsichtsmaßnahmen, Dosierung und Verabreichung und unerwünschte Wirkungen. Siehe auch die Impfpläne für Kinder und Jugendliche und Erwachsene der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) und die Empfehlungen für Meningokokken-Impfstoffe des Advisory Committee on Immunization Practices (ACIP).

Alle Kinder sollten im Alter von 11 oder 12 Jahren eine vierwertige Konjugatimpfung (MenACWY-D, MenACWY-CRM oder MenACWY-TT) erhalten, mit einer Auffrischungsimpfung im Alter von 16 Jahren (siehe auch den Routine-Impfplan für Kinder). Diese Impfstoffe werden auch für Erwachsene empfohlen, die einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind.

MenB-4C oder MenB-FHbp (rekombinante monovalente Proteinimpfstoffe, die vor der Serogruppe B schützen) wird für Personen ab 10 Jahren empfohlen, die einem erhöhten Risiko für eine Meningokokken-Erkrankung der Serogruppe B ausgesetzt sind.

Combination MenABCWY vaccination is an option for people ≥ 10 years who are receiving MenACWY and MenB vaccines at the same visit (2).

Literatur zur Prävention

  1. 1. Berry I, Rubis AB, Howie RL, et al. Selection of Antibiotics as Prophylaxis for Close Contacts of Patients with Meningococcal Disease in Areas with Ciprofloxacin Resistance - United States, 2024. MMWR Morb Mortal Wkly Rep. 2024;73(5):99-103. Veröffentlicht am 8. Februar 2024. doi:10.15585/mmwr.mm7305a2

  2. 2. Collins JP, Crowe SJ, Ortega-Sanchez IR, et al. Use of the Pfizer Pentavalent Meningococcal Vaccine Among Persons Aged ≥10 Years: Recommendations of the Advisory Committee on Immunization Practices - United States, 2023. MMWR Morb Mortal Wkly Rep. 2024;73:345–350. Veröffentlicht am 18 April 2024. doi:10.15585/mmwr.mm7315a4

Wichtige Punkte

  • Über 90 % der invasiven Meningokokkeninfektionen sind mit Meningitis oder Meningokokkämie verbunden.

  • Ein asymptomatischer nasopharyngealer Trägerzustand ist häufig; zu einer Übertragung kommt es gewöhnlich durch direkten Kontakt mit respiratorischen Sekreten eines Trägers.

  • Die meisten Fälle sind in den USA sporadisch, in der Regel bei Kindern < 2 Jahren; es kann aber auch zu Ausbrüchen können, vor allem in halbgeschlossenen Gemeinschaften (z. B. Rekrutenlagern, Wohnheimen, Kitas), die oft Patienten im Alter von 16–23 Jahren betreffen.

  • Die Behandlung erfolgt mit Ceftriaxon oder Penicillin; Dexamethason wird für Patienten mit Meningitis hinzugefügt.

  • Engen Kontaktpersonen wird ein prophylaktisches Antibiotikum gegeben.

  • Alle Kinder beginnend im Alter von 11 bis 12 Jahren und selektiv jüngere Kinder mit hohem Risiko sowie andere Hochrisikopersonen werden geimpft.

Weitere Informationen

Die folgenden englischsprachigen Quellen können nützlich sein. Bitte beachten Sie, dass das MSD-Manual nicht für den Inhalt dieser Quellen verantwortlich ist.

  1. Centers for Disease Control and Prevention (CDC): Child and Adolescent Immunization Schedule by Age

  2. CDC: Adult Immunization Schedule by Age

  3. CDC: Infant Meningococcal Vaccination

  4. CDC: Public Health Response for Outbreaks

  5. CDC: STI Treatment Guidelines 2021: Diseases Characterized by Urethritis and Cervicitis

  6. Advisory Committee on Immunization Practices (ACIP): Meningococcal ACIP Vaccine Recommendations