Plattenepithelkarzinom

VonVinod E. Nambudiri, MD, MBA, EdM, Harvard Medical School
Überprüft/überarbeitet Dez. 2023
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Das spinozelluläre Karzinom ist ein maligner Tumor der epidermalen Keratinozyten, der die Dermis involviert und für gewöhnlich in sonnenexponierten Bereichen auftritt. Die lokale Zerstörung kann erheblich sein und in fortgeschrittenen Stadien kommt es zu Metastasen. Die Diagnose wird bioptisch gestellt. Die Behandlung hängt von den Tumoreigenschaften ab und umfasst die Kürettage und Elektrodesikkation, operative Exzision, Kryochirurgie sowie gelegentlich Strahlentherapie.

(Siehe auch Maligne Hauttumoren im Überblick.)

Das Plattenepithelkarzinom ist die zweithäufigste Art von Hautkrebs nach dem Basalzellkarzinom, mit etwa 1.800.000 Fällen jährlich in den USA (1). Es kann sich im normalen Gewebe entwickeln, bei bereits vorhandener aktinischer Keratose, in einem Bereich oraler Leukoplakie oder in einer Brandnarbe.

Menschen mit heller Haut sind viel anfälliger für Plattenepithelkarzinome als Menschen mit dunkler Haut.

Hinweis

  1. 1. The Skin Cancer Foundation: Skin Cancer Facts & Statistics: Nonmelanoma skin cancer. Aufgerufen am 25.09.23.

Symptome und Anzeichen von Plattenepithelkarzinom

Das klinische Bild ist sehr variabel, wobei alle nichtheilenden Läsionen in sonnenexponierten Bereichen verdächtig sind. Der Tumor kann als roter Papel oder Plaque mit einer schuppigen oder verkrusteten Oberfläche beginnen und kann knotig oder hyperkeratotisch werden, manchmal mit einer warzenartigen Oberfläche. In einigen Fällen kann der Großteil der Läsion unter dem Niveau der umgebenden Haut liegen. Schließlich ulzeriert der Tumor und dringt in das darunterliegende Gewebe ein.

Manifestationen des Plattenepithelkarzinoms
Plattenepithelkarzinom
Plattenepithelkarzinom

Dieses Foto zeigt ein hyperkeratotisches, hautfarbenes Knötchen an einer sonnenexponierten Stelle, das auf ein kutanes Plattenepithelkarzinom hinweist.

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Foto zur Verfügung gestellt von Thomas Habif, M.D.

Plattenepithelkarzinom
Plattenepithelkarzinom

Diese erythematöse, unregelmäßige Plaque an einer Extremität wurde bei der Biopsie als Plattenepithelkarzinom diagnostiziert.

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© Springer Science+Business Media

Plattenepithelkarzinom
Plattenepithelkarzinom

Das Auftreten von Plattenepithelkarzinomen ist variabel. Diese hyperpigmentierten, schuppigen Läsionen am Ohrläppchen wurden bei der Biopsie als Plattenepithelkarzinom diagnostiziert.

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DR P. MARAZZI/SCIENCE PHOTO LIBRARY

Plattenepithelkarzinom
Plattenepithelkarzinom

Dieses Plattenepithelkarzinom an der Lippe ist stark keratinisiert; nicht alle Plattenepithelkarzinome an der Lippe sind so stark keratinisiert.

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Photo courtesy of Gregory L. Wells, MD.

Fortgeschrittenes Plattenepithelkarzinom
Fortgeschrittenes Plattenepithelkarzinom

Dieses Foto zeigt ein Plattenepithelkarzinom, das sich als großes, ulzeröses Areal manifestiert und in späteren Stadien auf andere Körperteile übergreift.

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DR M.A. ANSARY/SCIENCE PHOTO LIBRARY

Fortgeschrittenes Plattenepithelkarzinom
Fortgeschrittenes Plattenepithelkarzinom

Dieses Foto zeigt ein Plattenepithelkarzinom, das sich als großes, ulzeröses Areal manifestiert und in späteren Stadien auf andere Körperteile übergreift.

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DR M.A. ANSARY/SCIENCE PHOTO LIBRARY

Diagnose von Plattenepithelkarzinom

  • Biopsie

Eine Biopsie ist unabdingbar.

Differenzialdiagnosen

Die Differenzialdiagnose variiert in Abhängigkeit vom Aussehen der Läsion.

Nicht heilenden Ulzera von Pyoderma gangraenosum und Ulcus cruris venosum unterschieden werden.

Nodulare und hyperkeratotische Läsionen sollten von Keratoakanthomen (wahrscheinlich selbst Plattenepithelkarzinome) und Verrucae vulgares differenziert werden.

Schuppende Plaques sollten von Basalzellkarzinom, aktinischer Keratose, Verruca vulgaris, seborrhoischer Keratose, Psoriasis und nunmulärer Dermatitis (Diskoides Ekzem) unterschieden werden.

Behandlung von Plattenepithelkarzinom

  • Gewöhnlich lokal destruktive Techniken

Die Behandlung des squamösen Zellkarzinoms ist ähnlich wie diejenige beim Basalzellkarzinom und umfasst Kürettage und Elektrodesikkation, chirurgische Exzision, Kryochirurgie, topische Chemotherapie (Imiquimod oder 5-Fluorouracil) und die photodynamische Therapie oder gelegentlich Strahlentherapie. Die Behandlung und Nachsorge muss wegen des höheren Metastasenrisikos im Vergleich zu einem Basalzellkarzinom genau überwacht werden.

Das spinozelluläre Karzinom der Lippe und andere Schleimhautübergänge werden exzidiert; gelegentlich ist eine Heilung schwierig.

Rezidive und große Tumore sollten aggressiv mit Mohs mikroskopisch kontrollierter Chirurgie behandelt werden, bei der die Geweberänder nach und nach entfernt werden, bis die Proben tumorfrei sind (wie durch mikroskopische Untersuchung während der Operation bestimmt), oder durch einen Teamansatz mit Operation und Strahlentherapie. Da Tumoren mit perineuraler Beteiligung aggressiv sind, sollte nach der Operation eine Strahlentherapie in Betracht gezogen werden.

Die metastatische Erkrankung spricht auf eine Strahlentherapie an, sofern die Metastasen aufgefunden werden und isoliert sind. Disseminierte Metastasen sprechen nicht gut auf eine Chemotherapie an. Bei inoperabler fortgeschrittener oder metastasierter Erkrankung sind jetzt Inhibitoren des programmierten Todesrezeptors 1 (PD-1) (z. B. Cemiplimab, Pembrolizumab) eine Option.

Prognose für Plattenepithelkarzinom

Allgemein ist die Prognose von kleinen Läsionen, die frühzeitig adäquat entfernt werden, ausgezeichnet. Regionale und Fernmetastasen von Plattenepithelkarzinomen auf sonnen-exponierter Haut sind selten, treten jedoch v. a. bei schlecht differenzierten Tumoren auf. Zu den Eigenschaften von aggressiveren Tumoren gehören

  • Größe > 2 cm im Durchmesser

  • Eindringtiefe von > 2 mm

  • Perineurale Invasion

  • Sitz in der Nähe des Ohres oder der zinnoberroten Grenze

Etwa ein Drittel der Zungen- oder Schleimhauttumoren hat bereits vor der Diagnose Metastasen gebildet (siehe Orales Plattenepithelkarzinom).

Im End-Stadium der Erkrankung, wenn umfangreiche Operationen erforderlich sein können, sind Metastasen wahrscheinlicher. Es breitet sich zunächst regional auf die umgebende Haut und Lymphknoten und letztendlich auf umliegende Organe aus. Krebserkrankungen, die in der Nähe der Ohren oder der Zinnobergrenze, in Narben oder mit perineuraler Invasion auftreten, sind eher metastasierend. Bei metastatischer Erkrankung beträgt die 5-Jahres-Überlebensrate trotz Behandlung 34%.

Prävention von Plattenepithelkarzinomen

Da Plattenepithelkarzinome mit UV-Exposition in Verbindung gebracht werden, wird eine Reihe von Maßnahmen zur Begrenzung der Exposition empfohlen.

  • Vermeidung von Sonneneinstrahlung: Suche nach Schatten, Minimierung von Outdoor-Aktivitäten zwischen 10 Uhr vormittags und 4 Uhr nachmittags (wenn die Sonnenstrahlen am stärksten sind), die Vermeidung von Sonnenbaden der Nutzung von Sonnenbänken

  • Die Verwendung von Schutzkleidung: langärmelige Hemden, Hosen und breitkrempige Hüten

  • Verwendung von Sonnenschutzmitteln: Mindestens Lichtschutzfaktor (SPF) 30 mit Breitspektrum-UVA/UVB-Schutz nach Anweisung verwendne (d. h. alle 2 Stunden sowie nach dem Schwimmen oder Schwitzen neu auftragen); Sonnenschutzmittel sollten nicht verwendet werden, um sich länger in der Sonne aufhalten zu können

Wichtige Punkte

  • Das Plattenepithelkarzinom sollte wegen seiner Häufigkeit und seinem sehr variablen Aussehen bei jeder nicht-heilenden Läsion in einem der Sonne ausgesetzten Bereich in Betracht gezogen werden.

  • Metastasen sind selten, aber wahrscheinlicher bei Krebserkrankungen der Zungen- oder Schleimhautoberfläche, die in der Nähe der Ohren, der Zinnobergrenze oder bei Narben auftreten oder bei denen eine perineurale Invasion vorliegt.

  • Die Behandlung geschieht in der Regel durch lokal destruktive Methoden, manchmal auch mit Strahlentherapie (z. B. bei großen oder rezidivierenden Tumoren, oder bei perineuraler Infiltration).

  • PD-1-Inhibitoren wie Cemiplimab und Pembrolizumab können bei Patienten mit fortgeschrittener oder metastasierter Erkrankung sinnvoll sein.