Das Basalzellkarzinom ist eine oberflächliche, langsam wachsende Papel oder ein Knötchen, das von den bestimmten epidermalen Zellen ausgeht. Basalzellkarzinome entstehen aus Keratinozyten in der Nähe der Basalschicht, die manchmal als basaloidale Keratinozyten bezeichnet werden. Metastasen sind äußerst selten. Das lokale Wachstum kann ausgesprochen destruktiv sein. Die Diagnose wird bioptisch gestellt. Die Behandlung hängt von den Tumoreigenschaften ab und umfasst die Kürettage und Elektrodesikkation, operative Exzision, Kryochirurgie, topische Chemotherapie sowie gelegentlich Strahlentherapie oder eine medikamentöse Behandlung.
(Siehe auch Maligne Hauttumoren im Überblick.)
Das Basalzellkarzinom ist mit ca. 2 Millionen Neuerkrankungen jährlich in den USA. der häufigste Hautkrebs (1). Sie tritt am häufigsten bei Menschen mit heller Haut auf, die in der Vergangenheit der Sonne ausgesetzt waren, und ist bei Menschen mit dunkler Haut sehr selten.
Basalzellkarzinome sind auch mit genetischen Syndromen verbunden und können aus einem Naevus sebaceus entstehen. Xeroderma pigmentosum stellt einen vererbten Defekt in der DNA-Reparatur dar, der zu Hautkrebs ohne Melanom und zu Melanom führen kann. Das Basalzellnaevus-Syndrom (Gorlin-Syndrom) ist eine autosomal-dominante Erkrankung, die zu multiplen Basalzellkarzinomen sowie zu Medulloblastomen, Meningeomen, Brustkrebs, Non-Hodgkin-Lymphomen und Eierstockkrebs führt. Das Bazex-Syndrom ist eine seltene Genodermatose, die zu einem frühen Ausbruch von multiplen Basalzellkarzinomen führen kann.
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Allgemeine Literatur
1. Asgari MM, Moffet HH, Ray GT, Quesenberry CP: Trends in Basal Cell Carcinoma Incidence and Identification of High-Risk Subgroups, 1998-2012. JAMA Dermatol 151(9):976-981, 2015. doi: 10.1001/jamadermatol.2015.1188
Symptome und Anzeichen von Basalzellkarzinom
Das klinische Bild und das biologische Verhalten der Basalzellkarzinome sind sehr unterschiedlich.
Meist tritt das Karzinom als glänzende Papel auf, vergrößert sich langsam und weist nach ein paar Monaten oder Jahren eine glänzende, perlartige Grenze mit deutlich sichtbaren, gewundenen Gefäßen (Telangiektasien) an der Oberfläche mit zentraler Delle oder Ulkus auf. Wiederkehrende Verkrustungen oder Blutungen sind nicht ungewöhnlich. Häufig können die Karzinome abwechselnd verkrusten und abheilen, was die Bedenken von Patienten und Ärzten hinsichtlich der Schwere der Läsion ungerechtfertigt verringern kann.
Es gibt mehrere Typen von Basalzellkarzinomen. Am häufigsten sind
Nodulär (etwa 60% der Basalzellkarzinome): Bei diesen Typen handelt es sich um kleine, glänzende, feste, fast durchscheinende bis rosafarbene Knötchen mit Teleangiektasien, meist im Gesicht oder an anderen sonnenexponierten Stellen. Ulzeration und Krusten sind häufig.
Oberflächlich (etwa 30%): Bei diesen Typen handelt es sich um rote oder rosafarbene, marginalisierte, dünne Papeln oder Plaques, die häufig am Rumpf auftreten und der Psoriasis oder einer lokalisierten Dermatitis ähneln können.
Morpheaform (5 bis 10%): Bei diesen Typen handelt es sich um flache, narbenartige, verhärtete Plaques, die fleischfarben oder hellrot sein können und vage Ränder haben.
Andere: Andere Arten sind möglich. Noduläre und oberflächliche Basalzellkarzinome können Pigment produzieren (manchmal pigmentierte Basalzellkarzinome genannt).
Dieses Foto zeigt einen oberflächlichen, langsam wachsenden, ulzerierten Knoten.
Foto zur Verfügung gestellt von Thomas Habif, M.D.
Diese Läsion erscheint gewöhnlich als ein festes, perlmuttförmiges, kuppelförmiges Knötchen, das oft mehrere telangiektatische Gefäße aufweist, die seine Grenzen überqueren.
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Dieses Foto zeigt ein oberflächliches Basalzellkarzinom auf der Stirn eines Patienten. Diese Läsion hat nur die Epidermis durchdrungen.
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Dieses Basalzellkarzinom erscheint als flache, wachsartige, schlecht abgegrenzte Plaque mit prominenter Teleangiektasie.
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Ein pigmentiertes Basalzellkarzinom ist selten. Diese Läsionen werden manchmal als pigmentierte Naevi oder maligne Melanome fehldiagnostiziert.
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Dieses Foto zeigt ein fortgeschrittenes Basalzellkarzinom auf der Wange eines Patienten.
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Diagnose von Basalzellkarzinom
Biopsie
Die Diagnose eines Basalzellkarzinoms erfolgt durch Biopsie und histologische Untersuchung
Behandlung von Basalzellkarzinom
In der Regel mit lokalen Methoden
Die Behandlung des Basalzellkarzinoms sollte durch einen Spezialisten erfolgen.
Das klinische Erscheinungsbild, die Größe, die Lokalisation und der histologische Subtyp sind ausschlaggebend für die Wahl der Behandlung: Kürettage und Elektrodesikkation, chirurgische Exzision, Kryochirurgie, topische Chemotherapie (Imiquimod oder 5-Fluorouracil) und photodynamische Therapie oder gelegentlich auch Strahlentherapie.
Rezidive oder unvollständig behandelte Karzinome, größere Karzinome, Karzinome an Hochrisiko- oder rezidivgefährdeten Lokalisationen (z. B. im Kopf- und Halsbereich) und Morphea-ähnliche Karzinome mit unscharfen Rändern werden häufig mit der mikroskopisch kontrollierten Mohs-Chirurgie behandelt, bei der die Geweberänder schrittweise entfernt werden, bis die Proben tumorfrei sind (wie durch die mikroskopische Untersuchung während der Operation festgestellt).
Wenn Patienten an einer metastasierenden oder lokal fortgeschrittenen Erkrankung leiden und nicht für eine Operation oder Strahlentherapie in Frage kommen (z. B. weil die Läsionen groß, rezidivierend oder metastasierend sind), können Vismodegib oder Sonidegib verabreicht werden (1, 2). Beide Medikamente hemmen den Hedgehog-Signalweg, ein Signalweg, der bei einigen Tumoren das Ansprechen auf Strahlen- und Chemotherapie beeinflusst und bei den meisten Patienten mit Basalzellkarzinom abnormal mutiert ist. Cemiplimab, ein Inhibitor des programmierten Todesrezeptors 1 (PD-1), ist eine Option für Patienten, die Hedgehog-Signalweg-Inhibitoren nicht vertragen (3).
Literatur zur Behandlung
1. Basset-Séguin N, Hauschild A, Kunstfeld R, et al: Vismodegib in patients with advanced basal cell carcinoma: Primary analysis of STEVIE, an international, open-label trial. Eur J Cancer 86:334-348, 2017. doi: 10.1016/j.ejca.2017.08.022
2. Lear JT, Migden MR, Lewis KD, et al: Long-term efficacy and safety of sonidegib in patients with locally advanced and metastatic basal cell carcinoma: 30-month analysis of the randomized phase 2 BOLT study. J Eur Acad Dermatol Venereol 32(3):372-381, 2018. doi: 10.1111/jdv.14542
3. Stratigos AJ, Sekulic A, Peris K, et al: Cemiplimab in locally advanced basal cell carcinoma after hedgehog inhibitor therapy: An open-label, multi-centre, single-arm, phase 2 trial. Lancet Oncol 22(6):848–857, 2021. doi: 10.1016/S1470-2045(21)00126-1
Prognose für Basalzellkarzinom
Basalzellkarzinome metastasieren äußerst selten, können jedoch in gesunde Gewebe einwachsen. Selten kommt es sogar zum Tod, weil das Karzinom in darunterliegende vitale Strukturen und Öffnungen (Augen, Ohren, Mund, Knochen, Dura mater) einwächst oder sie umschließt.
Fast 25% der Patienten mit einer Basalzellkarzinom-Anamnese entwickeln innerhalb von 5 Jahren nach dem Auftreten des ursprünglichen Karzinoms ein neues Basalzellkarzinom. Folglich sollte bei Patienten mit einer Basalzellkarzinom-Anamnese jährlich eine Hautuntersuchung durchgeführt werden.
Prävention von Basalzellkarzinom
Da das Basalzellkarzinom mit der Exposition gegenüber ultravioletten Strahlen (UV) in Verbindung gebracht wird, wird eine Reihe von Maßnahmen zur Begrenzung der Exposition empfohlen.
Vermeidung von Sonneneinstrahlung: Suche nach Schatten, Minimierung von Outdoor-Aktivitäten zwischen 10 Uhr vormittags und 4 Uhr nachmittags (wenn die Sonnenstrahlen am stärksten sind), die Vermeidung von Sonnenbaden der Nutzung von Sonnenbänken
Die Verwendung von Schutzkleidung: langärmelige Hemden, Hosen und breitkrempige Hüten
Verwendung von Sonnenschutzmitteln: Mindestens Lichtschutzfaktor (SPF) 30 mit Breitspektrum-UVA/UVB-Schutz nach Anweisung verwendne (d. h. alle 2 Stunden sowie nach dem Schwimmen oder Schwitzen neu auftragen); Sonnenschutzmittel sollten nicht verwendet werden, um sich länger in der Sonne aufhalten zu können
Wichtige Punkte
Basalzellkarzinome, die häufigsten Hautkrebsarten, treten besonders häufig auf sonnenexponierter Haut bei Menschen mit heller Haut auf.
Eine Diagnose bei typischen Läsionen (z. B. glänzende, sich langsam vergrößernde Papel, oft mit einem glänzenden, perligen Rand) und Läsionen, die leicht bluten oder abwechselnd verkrusten und abheilen, erwägen.
Überweisen Sie Patienten für die Behandlung, welche meist aus lokalen destruktiven Methoden besteht, an Spezialisten.