Zeckenparalyse

VonRobert A. Barish, MD, MBA, University of Illinois at Chicago;
Thomas Arnold, MD, Department of Emergency Medicine, LSU Health Sciences Center Shreveport
Überprüft/überarbeitet Jan. 2022
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Die Zeckenparalyse ist eine aufsteigende schlaffe Lähmung, die auftritt, wenn toxische Ixodidae (Schildzecken) für mehrere Tage festsitzen.

In Nordamerika können einige Dermacentor - und Amblyomma-Arten eine Zeckenparalyse hervorrufen, indem sie über den Speichel ein Neurotoxin abgeben. Das Toxin ist in der ersten Phase nach dem Biss, in dem das Blut gesaugt wird, nicht im Speichel der Zecke vorhanden. Das bedeutet, dass die Paralyse erst dann auftritt, wenn die Zecke schon mehrere Tage festgesessen und sich voll gesogen hat. Ein einziger Biss kann dann eine Lähmung hervorrufen, besonders dann, wenn die Zecke am Rücken, am Kopf oder in der Nähe des Stachels festsitzt.

Zu den Symptomen und Anzeichen einer Zeckenlähmung gehören Anorexie, Lethargie, Muskelschwäche, Koordinationsstörungen, Nystagmus und aufsteigende schlaffe Lähmung. Es kann zur Bulbärparalyse und Atemlähmung kommen.

Die Diagnose basiert auf klinischen Befunden. Eine Zeckenparalyse sollte bei nordamerikanischen Patienten mit akuter schlaffer Lähmung oder steigender Bulbärparalyse berücksichtigt werden; es sollte auf dem ganzen Körper nach Zecken gesucht und diese entfernt werden. Differenzialdiagnostisch muss man an ein Guillain-Barré-Syndrom, Botulismus, Myasthenia gravis, Hypokaliämie und Rückenmarktumoren denken.

Behandlung der Zeckenlähmung

  • Entfernung von Zecken

  • Unterstützende Behandlung

Die Zeckenparalyse kann tödlich sein, geht aber nach dem Entfernen der Zecke(n) schnell zurück. Die Lähmung beginnt in der Regel ein paar Stunden nach der Zeckenentfernung, aber sie kann für 24 bis 48 Stunden nach der Zeckenentfernung fortschreiten. Wenn die Atmung eingeschränkt ist, können O2-Gabe und künstliche Beatmung notwendig werden.