Zu den Mollusken (Weichtieren) zählt man Wasserschnecken (unter Einschluss der Kegelschnecken), Tintenfische und zweischalige Muscheln.
Kegelschnecken
Im indopazifischen Ozean führen Kegelschneckenbei Tauchern und Muschelsammlern nur selten zu Vergiftungen. Wenn die Schnecke unvorsichtig behandelt wird (z. B. wenn man sie reinigt oder in die Hosentasche steckt), spritzt sie ihr Gift durch einen harpunenartigen Zahn. Das Gift enthält verschiedene Neurotoxine, die Ionenkanäle und Neurotransmitterrezeptoren blockieren. Dies führt zu Lähmungserscheinungen, die in der Regel reversibel sind, selten aber auch schon zum Tode geführt haben.
Die Therapie ist vorwiegend symptomatisch. Die betroffene Extremität kann mit einem Druckverband versehen und immobilisiert werden. Auch die Heißwassermethode kann Anwendung finden, eine Tetanusprophylaxe ist durchzuführen (siehe Tabelle Tetanusprophylaxe bei Routinewundbehandlung). In seltenen schweren Vergiftungsfällen ist eine Respiratortherapie erforderlich.
Conus californicus
Conus californicus ist die einzige bekannte gefährliche Kegelschnecke in nordamerikanischen Gewässern. Sie kommt in den Gewässern des östlichen Pazifiks vor. Sie erzeugt lokale Schmerzen, Schwellung, Rötung und Taubheitsgefühl. Schockereignisse kommen nur sehr selten vor. Wie bei anderen Kegelschneckenbissen ist die Behandlung weitgehend unterstützend. Lokale Maßnahmen helfen nur wenig. Die lokale Injektion von Noradrenalin und Neostigmin wurde zwar immer wieder empfohlen, ihre Wirksamkeit ist aber nicht bewiesen. In seltenen ganz schweren Fällen eines Kontakts mit Conus californicus kann es zum Schock kommen; unter diesen Umständen wird dann eine künstliche Beatmung mit Sauerstoff- und Kreislauftherapie notwendig.
Kraken (Octopoda)
Der Biss nordamerikanischer Kraken verursacht selten schwerwiegende Verletzungen.
Blauring-Oktopusse, die vorwiegend in australischen Gewässern gefunden werden, können jedoch eine Vergiftung ähnlich der durch den Kugelfisch hervorrufen. Ihr Gift ist Tetrodotoxin, das um die Bissstelle zu einer Anästhesie, zur neuromuskulären Übertragungsstörung und schließlich zur Atemlähmung führt. Auch hier erfolgt die Behandlung unterstützend.
Kalmare
Der große (bis 1,5 m lange) aggressive Humboldt-Kalmar lebt vor der Westküste des amerikanischen Kontinents. Er hat Berichten zufolge schon Fischer und Taucher gebissen und getötet. Andere Kalmare sind kaum gefährlich.