Vergleich gängiger Verhütungsmethoden

Typ

Schwangerschaftrate im ersten Jahr der Anwendung bei perfekter Nutzung

Schwangerschaftrate im ersten Jahr der Anwendung bei typischer Nutzung

Prozentsatz der fortgesetzten Verwendung von Frauen bei 1 Jahr

Voraussetzungen für die Anwendung

Nachteile (Auswahl)

Hormonell

Orale Kontrazeptiva

0,3%

9%

67%

Pille täglich eingenommen

Gestagen-Pille: Tägliche Einnahme zur gleichen Tageszeit

Blähungen, Brustspannen, Übelkeit, Kopfschmerzen

Kombinierte Östrogen-Gestagen orale Kontrazeptiva: Erhöhtes Risiko für venöse Thromboembolien

Gestagenpräparate: Unregelmäßige Blutungen

Transdermales Pflaster (Östrogen, Gestagen)

0,3%

9%

67%

Wöchentliche Anwendung und Entfernung

Ähnlich wie bei oralen Kontrazeptiva

Lokale Reizung

Vaginalring (Östrogen, Gestagen)

0,3%

9%

67%

Monatliche Anwendung (vaginal eingeführt) und Entfernung

Ähnlich wie bei oralen Kontrazeptiva

Gestageninjektion (z. B. Medroxyprogesteronacetat-Depot)

0,2%

6%

56%

Injektion alle 3 Monate

Amenorrhö, unregelmäßige Regelblutungen, Gewichtszunahme, Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen

Subdermales Gestagenimplantat

0,05%

0,05%

84%

Implantation alle 3 Jahre (einige Belege sprechen für eine Unterdrückung der Ovulation bis zu 5 Jahren)

Amenorrhö, unregelmäßige Blutungen, Kopfschmerzen, Gewichtszunahme

Intrauterinpessare mit Freigabe von Levonorgestrel

0,4% (3-Jahres-Intrauterinpessar: 13,5 mg), 0,2% (5-Jahres-Intrauterinpessar: 19,5 mg) oder 0,2–0,6% (8-Jahres-Intrauterinpessar: 52 mg)

Identisch wie bei idealer Anwendung

78–80%

Einsetzen alle 3, 5 oder 8 Jahre (je nach Typ)

Spontaner Abgang, Uterusperforation (selten)

Unregelmäßige Blutungen, Amenorrhö

Perikoital

Kondom, extern (männlich)*

2%

18%

43%

Wird bei jedem Geschlechtsverkehr verwendet

Allergische Reaktion

Kondom, innerlich (für Frauen)*

5%

21%

41%

Wird bei jedem Geschlechtsverkehr verwendet

Allergische Reaktion

Diaphragma mit Spermiziden

6%

12%

57%

Wird bei jedem Geschlechtsverkehr verwendet

Kann bis zu 2 Stunden vor dem Geschlechtsverkehr eingeführt werden

Sollte ≥ 6 Stunden (und ≤ 24 Stunden) nach dem Geschlechtsverkehr an Ort und Stelle belassen werden

Gelegentlich vaginale Reizung

Erhöhte Inzidenz von Harnwegsinfektionen

Zervixkappe mit Spermiziden

10–13%

18% (höher bei Bei Frauen, die geboren haben)

N/A

Wird bei jedem Geschlechtsverkehr verwendet

Kann 15 Minuten bis 40 Stunden vor dem Geschlechtsverkehr eingeführt werden

Sollte ≥ 6 Stunden (und ≤ 48 Stunden) nach dem Geschlechtsverkehr in der Vagina verbleiben

Ggf. vaginale Reizung oder Ulzeration bei Verbleib > 48 Stunden

Kontrazeptives pH-Regulator-Gel

7%

14%

Anwendung innerhalb von 1 Stunde vor jedem Geschlechtsverkehr

Vulvovaginales Brennen, Juckreiz, Harnwegs- und Hefepilzinfektionen

Verhütungsschwamm

(enthält Spermizide, die verzögert freigesetzt werden)

9% bei Nullipara

20% bei Frauen, die geboren haben

12% bei Nullipara

24% Frauen, die geboren haben

36%

Wird bei jedem Geschlechtsverkehr verwendet

Kann ≤ 24 Stunden vor dem Geschlechtsverkehr eingesetzt werden

Muss ≥ 6 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr eingesetzt bleiben (sollte insgesamt ≤ 30 Stunden nach der Insertion eingesetzt bleiben)

Allergische Reaktion, vaginale Trockenheit oder Reizung

Spermizid allein

18%

28%

Muss mindestens 10 bis 30 Minuten und nicht mehr als 1 Stunde vor jedem Geschlechtsverkehr in die Vagina eingeführt werden

Weil die Wirksamkeit begrenzt ist, wird oft mit anderen Barrieremethoden verwendet

Vaginales Brennen, Reizung, Hautausschlag, Zunahme von Harnwegsinfektionen

Andere

Kupfer-IUP (intrauterines Kupfer-Kontrazeptivum, siehe IUP)

0,6%

Identisch wie bei idealer Anwendung

78–80%

Einfügung alle 10 Jahre

Spontaner Abgang, Uterusperforation (selten)

Erhöhter Menstruationsblutverlust, Beckenschmerzen

Natürliche Methoden (periodische Enthaltsamkeit)

4% oder höher, je nach Methode

24%

47%

Übung, Anstrengung und mehrere Schritte sind für die effektiveren Methoden erforderlich

Systemische oder signifikante lokale Nebenwirkungen sind unwahrscheinlich

Coitus interruptus

4%

22%

46%

Wird bei jedem Geschlechtsverkehr verwendet

Mitwirkung des Partners ist erforderlich

Permanente Kontrazeption (Sterilisation)

Tubensterilisation

0,5%

Identisch wie bei idealer Anwendung

100%

Eingriff ist erforderlich (wird meist in einem Operationssaal)

Normalerweise dauerhaft

Vasektomie

0,15%

Identisch wie bei idealer Anwendung

100%

Eingriff (wird in der Praxis durchgeführt) und eine Lokalanästhetikum sind erforderlich

Normalerweise dauerhaft

* Kondome, besonders solche aus Latex oder synthetische Kondome, schützen beide Partner vor sexuell übertragbaren Infektionen.

N/A = keine Angabe.

Daten basieren auf Shoupe D: The Contraception Handbook: Evidence Based Practice Recommendations and Rationales, ed. 3. New York, Humana Press, 2020. doi:10.1007/978-3-030-46391-5