Quellen zum Thema
Metastasen der Leber sind häufiger als primärer Leberkrebs. Sie sind manchmal die erste Manifestation eines Karzinoms in Gastrointestinaltrakt, Brust, Lunge oder Bauchspeicheldrüse.
Symptome und Anzeichen von metastasierendem Leberkrebs
Frühe Metastasen in der Leber können asymptomatisch sein. Unspezifische Symptome von Krebs (z. B. Gewichtsverlust, Appetitverlust, Fieber) treten häufig als erstes auf. Die Leber kann vergrößert, hart und druckschmerzhaft sein; eine massive Hepatomegalie mit leicht palpablen Knoten zeigt eine fortgeschrittene Krankheit an. Geräusche über der Leber und ein pleuratypischer Schmerz mit einem Reibegeräusch sind ungewöhnlich, aber charakteristisch. Gelegentlich besteht eine Splenomegalie, v. a. wenn das primäre Karzinom im Pankreas liegt. Eine gleichzeitige peritoneale Tumoraussaat kann zur Aszitesbildung führen, eine Gelbsucht besteht in der Regel nicht oder ist initial nur gering ausgeprägt, wenn der Tumor nicht zur biliären Obstruktion geführt hat.
In Terminalstadien sind eine fortschreitende Gelbsucht und eine hepatische Enzephalopathie Vorzeichen des nahenden Todes.
Diagnose von metastasierendem Leberkrebs
Ultraschall, Computertomographie oder MRT mit Kontrastmittel
Manchmal Biopsie
Photo courtesy of Patrick O’Kane, MD.
Der Verdacht auf Lebermetastasen stellt sich bei Patienten mit Gewichtsverlust und Hepatomegalie oder bei Patienten mit Primärtumoren, die häufig in die Leber streuen. Wenn der Verdacht auf Metastasen besteht, werden häufig Labortests durchgeführt, obwohl die Ergebnisse in der Regel nicht spezifisch für die Diagnose sind. Die Werte für die Transaminasen variieren. Alkalische Phosphatase, Gamma-GT und manchmal Laktatdehydrogenase steigen früher oder in größerem Ausmaß an als die übrigen Leberwerte. Bildgebende Verfahren haben eine gute Sensitivität und Spezifität. Ultraschall ist in der Regel hilfreich, aber CT mit Kontrastmittel oder MRT mit Kontrastmittel ist oft genauer.
Eine mithilfe von bildgebenden Verfahren geführte Leberbiopsie ergibt die endgültige Diagnose. Sie wird durchgeführt, wenn andere Befunde unklar sind oder wenn die Histologie (z. B. Herkunft der Lebermetastase) eine Information für die spätere Therapie liefern könnte.
Behandlung von metastasierendem Leberkrebs
Gelegentlich Resektion
Manchmal systemische Chemotherapie; manchmal leberintraarterielle Chemotherapie
Gelegentlich Strahlentherapie zur Linderung
Zunehmende Bedeutung der Transplantation (kolorektale Metastasen)
Die Behandlung hängt vom Ausmaß der Metastasierung ab.
Bei solitären oder einzelnen Metastasen auf dem Boden eines kolorektalen Karzinoms kann eine chirurgische Resektion das Überleben verlängern.
Abhängig von den Charakteristika des Primärtumors kann eine Chemotherapie eine Verkleinerung des Tumors und eine Verlängerung des Überlebens bewirken, ist aber nicht kurativ. Eine intraarterielle Chemotherapie hat manchmal mit weniger oder geringeren systemischen Nebenwirkungen denselben Effekt.
Die Bestrahlung der Leber kann gelegentlich schwere Schmerzen lindern, die auf dem Boden einer fortgeschrittenen Metastasierung entstehen, aber sie ist nicht lebensverlängernd. Eine massive Tumorausbreitung ist sicher tödlich und erfordert palliative Maßnahmen für den Patienten und Unterstützung der Familie behandelt (siehe Der sterbende Patient).
Die Lebertransplantation spielt bei sorgfältig ausgewählten Patienten mit Darmkrebsmetastasen in der Leber eine immer wichtigere Rolle.
Hämatologische Krebserkrankungen und die Leber
Die Leber wird häufig bei fortgeschrittener Leukämie und verwandten Blutkrankheiten befallen. Eine Leberbiopsie ist nicht notwendig. Beim hepatischen Lymphom, v. a. beim Hodgkin-Lymphom, bestimmt das Ausmaß der Leberbeteiligung das Staging und die Behandlung, wenngleich die Leberbeteiligung manchmal schwierig zu erfassen ist. Hepatomegalie und abnorme Labortests können eine systemische Reaktion auf das Hodgkin-Lymphom widerspiegeln, anstatt eine tatsächliche Ausbreitung auf die Leber, und die Biopsie zeigt oft unspezifische fokale mononukleäre Infiltrate oder Granulome von unklarer Bedeutung. Die Behandlung richtet sich nach dem vorliegenden hämatologischen Malignom.