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Benigne Lebertumoren

VonDanielle Tholey, MD, Sidney Kimmel Medical College at Thomas Jefferson University
Reviewed ByMinhhuyen Nguyen, MD, Fox Chase Cancer Center, Temple University
Überprüft/überarbeitet Geändert März 2025
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Gutartige Lebertumoren kommen relativ häufig vor. Die meisten sind asymptomatisch, einige führen zur Ausbildung einer Hepatomegalie, zu Schmerzen im rechten Oberbauch oder einer intraperitonealen Blutung. Die meisten werden zufällig bei Ultraschall- oder anderen bildgebenden Untersuchungen entdeckt (siehe Bildgebende Untersuchungen der Leber und Gallenblase). Die Lebertests liegen meist im Normbereich oder weichen nur geringfügig ab. Für die Diagnose sind bildgebende Verfahren oft ausreichend, eine Biopsien kann jedoch zusätzlich notwendig werden. Eine Behandlung ist nur unter bestimmten Umständen notwendig.

Hepatozelluläres Adenom

Unter den gutartigen Tumoren ist es besonders wichtig das hepatozelluläre Adenom als solches zu erkennen. Es tritt vorzugsweise bei Frauen im gebärfähigen Alter auf, und zwar besonders bei der Einnahme von oralen Kontrazeptiva, möglicherweise über einen Östrogeneffekt (1).

Die meisten Adenome sind asymptomatisch, lediglich sehr große können Beschwerden im rechten Oberbauch hervorrufen. Größere Adenome (typischerweise > 5 cm) können sich durch Peritonitis und Schock aufgrund von Ruptur und intraperitonealer Blutung manifestieren. Selten werden Adenome maligne (1).

Ein diagnostischer Verdacht ergibt sich aufgrund von Ultraschalluntersuchung oder Computertomographie, manchmal ist jedoch eine Biopsie zur Sicherung der Diagnose ist erforderlich. Gadoxetat-verstärkte MRT, die eine funktionelle Bildgebung des hepatobiliären Systems ermöglicht, ist sensitiver als CT und kann Subtypen von Adenomen unterscheiden, die ein erhöhtes Risiko haben, zu Malignität zu fortschreiten (2). Die Erkennung des Beta-Catenin-Subtyps ist besonders wichtig, da dieser ein etwa 10%iges Risiko für eine maligne Transformation hat und reseziert werden sollte (1).

Kontrazeptiva-assoziierte Adenome können sich bei Absetzen der Kontrazeptiva zurückbilden. Wenn das Adenom nicht zurückgeht oder wenn es subkapsulär liegt, > 5 cm groß ist oder bei einem männlichen Patienten festgestellt wird, wird häufig eine chirurgische Resektion empfohlen (1).

Literatur zum hepatozellulären Adenom

  1. 1. Frenette C, Mendiratta-Lala M, Salgia R, Wong RJ, Sauer BG, Pillai A . ACG Clinical Guideline: Focal Liver Lesions. Am J Gastroenterol. 2024;119(7):1235-1271. doi:10.14309/ajg.0000000000002857. doi:10.14309/ajg.0000000000002857

  2. 2. Bieze M , van den Esschert JW , Nio CY, et al: Diagnostic accuracy of MRI in differentiating hepatocellular adenoma from focal nodular hyperplasia: Prospective study of the additional value of gadoxetate disodium. AJR Am J Roentgenol. 199:26– 34, 2012. doi: 10.2214/AJR.11.7750

Fokale noduläre Hyperplasie

Diese benigne Leberraumforderung ist die zweithäufigste solide Leberläsion (1). Die Diagnose basiert normalerweise auf MRT oder CT mit hepatobiliärem Kontrast; das klassische Erscheinungsbild ist eine Läsion mit einer zentralen Narbe. Zur Bestätigung kann jedoch eine Biopsie erforderlich sein. Eine Behandlung ist selten erforderlich, es sei denn, es treten Symptome auf.

Literatur zur fokalen nodulären Hyperplasie

  1. 1. Vilgrain V, Uzan F, Brancatelli G, Federle MP, Zappa M, Menu Y. Prevalence of hepatic hemangioma in patients with focal nodular hyperplasia: MR imaging analysis. Radiology. 2003;229(1):75-79. doi:10.1148/radiol.2291021284

Hämangiome

Hämangiome sind in der Regel klein und asymptomatisch; sie treten bei bis zu 20 % der Erwachsenen auf und häufiger bei Frauen (1). Symptome sind eher wahrscheinlich, wenn die Hämangiome > 4 cm sind; Zu den Symptomen gehören Unwohlsein, Völlegefühl, und, weniger häufig, Appetitlosigkeit, Übelkeit, frühes Sättigungsgefühl und Schmerzen infolge von Einblutungen oder Thrombosen. Diese Tumoren haben oft einen charakteristisches gefäßreiches Aussehen. Hämangiome werden meist zufällig bei einer Ultraschalluntersuchung, Computertomographie oder MRT entdeckt. Computertomogramme zeigen typischerweise eine gut abgegrenzte, hypodense Läsion. Im Ultraschall imponiert sie oft echoreich. Wenn Kontrastmittel verwendet werden, zeigt sich zuerst eine periphere Kontraanreicherung, gefolgt von einer zentripetalen Auffüllung ("Irisblendenphänomen"). Eine Biopsie ist in der Regel nicht erforderlich, und eine Behandlung ist in der Regel nicht indiziert. Wenn die Symptome belastend werden oder sich ein Hämangiom schnell vergrößert, kann eine Resektion in Betracht gezogen werden.

Bei Säuglingen bilden sich Hämangiome oft spontan zurück. Große hepatische Hämangiome verursachen jedoch gelegentlich einen arteriovenösen Shunt, der ausreicht, um eine Herzinsuffizienz und manchmal eine Verbrauchskoagulopathie zu verursachen. Die Behandlung kann Betablocker, systemische Kortikosteroide und andere immunmodulatorische Therapien, die medizinische Behandlung von Herzinsuffizienz bei Bedarf, chirurgische Entfernung, selektive Embolisation der Leberarterie und selten Lebertransplantation umfassen (2).

Literatur zum Hämangiom

  1. 1. Frenette C, Mendiratta-Lala M, Salgia R, Wong RJ, Sauer BG, Pillai A . ACG Clinical Guideline: Focal Liver Lesions. Am J Gastroenterol. 2024;119(7):1235-1271. doi:10.14309/ajg.0000000000002857. doi:10.14309/ajg.0000000000002857

  2. 2. Northup PG, Garcia-Pagan JC, Garcia-Tsao G, et al. Vascular Liver Disorders, Portal Vein Thrombosis, and Procedural Bleeding in Patients With Liver Disease: 2020 Practice Guidance by the American Association for the Study of Liver Diseases. Hepatology. 2021;73(1):366-413. doi:10.1002/hep.31646

Andere gutartige Tumore

Lipome (in der Regel asymptomatisch) und lokalisierte faserige Tumore (z. B. Fibrome) kommen selten in der Leber vor.

Gutartige Gallengangsadenome sind selten, belanglos, und in der Regel zufällig entdeckt. Sie werden manchmal mit Metastasen verwechselt.