Das Erythema nodosum ist eine spezifische Form der Pannikulitis und geht mit druckdolenten, roten oder violetten palpablen subkutanen Knötchen auf den Schienbeinen sowie gelegentlich an anderen Stellen einher. Es tritt meist im Rahmen einer systemischen Erkrankung auf, überwiegend Streptokokkeninfektionen, Sarkoidose und chronisch-entzündliche Darmerkrankung. Die Diagnose erfolgt anhand des klinischen Bildes und manchmal einer Biopsie. Die Behandlung richtet sich nach der Ursache.
Erythema nodosum betrifft vor allem Menschen zwischen 20–40 Jahren, kann aber in jedem Alter auftreten. Frauen sind häufiger betroffen.
Ätiologie des Erythema nodosum
Die Ätiologie des Erythema nodosum ist unbekannt, wobei eine immunologische Reaktion vermutet wird, da Erythema nodosum oft im Rahmen anderer Erkrankungen vorkommt.
Die häufigsten Begleiterkrankungen sind
Streptokokkeninfektion (insbesondere bei Kindern)
Weitere mögliche Auslöser sind
Andere bakterielle Infektionen (z. B. Yersinia, Salmonella, Mykoplasmen, Chlamydien, Lepra, Lymphogranuloma venereum, Tuberkulose)
Pilzinfektionen (z. B. Kerion, Kokzidioidomykose, Blastomykose, Histoplasmose)
Virale Infektionen (z. B. Epstein-Barr, Hepatitis B)
Medikamenteneinnahme (z. B. Sulfonamide, Jodide, Bromide, orale Kontrazeptiva)
Hämatologische und solide Tumoren
Schwangerschaft
Bis zu einem Drittel der Fälle von Erythema nodosum sind idiopathisch.
Erythema induratum, eine ähnliche Erkrankung, manifestiert sich mit Läsionen an den Waden und betrifft klassischerweise Patienten mit Tuberkulose.
Symptome und Beschwerden des Erythema nodosum
Erythema nodosum ist eine Unterart der Pannikulitis, die sich als gerötete, weiche Knötchen oder Plaques, vor allem in der prätibialen Region, manifestiert, und der Fieber, Unwohlsein und Gelenkschmerzen vorausgehen; sie kann auch gemeinsam mit diesen Symptomen auftreten. Die Läsionen können eventuell leichter durch Palpation als durch Inspektion festgestellt werden und sie können sich über Wochen in Bereiche entwickeln, die blauen Flecken ähneln.
Diagnose des Erythema nodosum
Klinische Bewertung
Exzisionsbiopsie
Die Diagnose des Erythema nodosum wird in der Regel aufgrund des klinischen Erscheinungsbildes gestellt und kann bei Bedarf durch Exzisionsbiopsie eines Knötchens bestätigt werden. Bei der Diagnose eines Erythema nodosum sollte sofort nach den Ursachen gesucht werden. Die Evaluation kann Biopsie, Hauttestung (Tuberkulintest und Allergietestung), antinukleäre Antikörper, ein komplettes Blutbild, eine Röntgen-Aufnahme des Thorax sowie serielle Antistreptolysin-O-Titer oder einen Rachenabstrich umfassen. Die Erythrozytensedimentationsrate ist oft hoch.
Behandlung des Erythema nodosum
Unterstützende Behandlung
Entzündungshemmende Medikamente (selten Kortikosteroide)
Erythema nodosum klingt fast immer spontan wieder ab. Die Behandlung erfolgt mit Bettruhe, Hochlagerung, kalten Umschlägen und nichtsteroidale Antiphlogistika. Kaliumiodid 300–500 mg p.o. 3-mal täglich kann eingesetzt werden, um die Entzündung zu hemmen. Systemische Kortikosteroide sind zwar wirksam, sollten aber nur als Ultima Ratio gegeben werden, da sie eine okkulte Infektion verschlechtern können.
Wenn eine zugrundeliegende Erkrankung festgestellt wird, sollte sie behandelt werden.
Wichtige Punkte
Die häufigsten Ursachen für ein Erythema nodosum sind Streptokokkeninfektionen (insbesondere bei Kindern), Sarkoidose und entzündliche Darmerkrankungen.
Die Diagnose des Erythema nodosum erfolgt in erster Linie anhand des klinischen Erscheinungsbildes, aber ein Knötchen kann zur Bestätigung durch Biopsie exzisiert werden, sofern dies notwendig ist.
Behandeln Sie das Erythema nodosum unterstützend und verwenden Sie je nach Bedarf nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente oder Kaliumjodid, bis die Erkrankung spontan abklingt.