Quallen gehören zu einer Gruppe namens Cnidaria. Zu anderen Cnidaria zählen:
Seeanemonen
Korallen
Hydrozoen (wie die Portugiesische Galeere)
(Siehe auch Einführung in Bisse und Stiche.)
Nesseltiere können stärkere Vergiftungen verursachen als andere Meerestiere.
Cnidaria haben Stechzellen (Nesselkapseln) auf ihren Tentakeln. Ein einziger Tentakel kann Tausende davon aufweisen. Die Gefährlichkeit des Stichs hängt von der Tierart ab. Der Stich der meisten Arten verursacht eine schmerzende, juckende Stelle, die sich zu Blasen entwickeln kann, die mit Eiter gefüllt sind und dann platzen. Weitere mögliche Symptome sind Schwäche, Übelkeit, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, und -krämpfe, tränende Augen, eine Triefnase, vermehrte Schweißabsonderung und Brustschmerzen, die beim Atmen zunehmen. Stiche von der Portugiesischen Galeere (in Nordamerika) und der Würfelqualle (in Australien im Indischen und Süd-Pazifik) haben schon zum Tod geführt.
Behandlung von Quallenstichen
Gift abwaschen und die Tentakel von der Haut entfernen
Warme oder kalte feuchte Umschläge zur Schmerzlinderung
Der erste Schritt bei der Behandlung einer Verletzung, die von einer Qualle in den nordamerikanischen Gewässern verursacht wurde, ist es, sie mit Meerwasser abzuspülen, um das Gift von der Haut abzuwaschen. Etwaige Teilchen eines Tentakels sollten mit einer Pinzette oder mit dem Fingern entfernt werden, wobei bei letzterem zwei Paar Handschuhe getragen werden sollten.
Die Art der Spülung richtet sich nach der Art des Stichs:
Bei Quallenstichen in nichttropischen Gewässern und bei Korallenstichen kann Meerwasser zur Spülung verwendet werden.
Bei Quallenstichen in tropischen Gewässern kann eine Essigspülung mit anschließender Meerwasserspülung verwendet werden. Süßwasser sollte nicht verwendet werden.
Bei Stichen durch die portugiesische Galeere kann eine Meerwasserspülung verwendet werden. Zum Spülen von Verletzungen durch eine Portugiesische Galeere sollte kein Essig verwendet werden, weil das dazu führen kann, dass zusätzlich Gift aus Nesselkapseln freigesetzt wird, mit denen noch nicht gestochen wurde („nicht abgefeuerte” Nesselkapseln).
Für die gefährlichere Würfelqualle hingegen muss Essig verwendet werden, damit die zusätzlichen „Schüsse“ der Nesselkapseln gestoppt werden. Anschließend sollte Meerwasser zur Spülung verwendet werden, da Süßwasser dazu führen kann, dass weiteres Gift freigesetzt wird.
Foto mit freundlicher Genehmigung von Dr. med. Robert S. Porter.
Bei allen Arten von Stichen können nach dem Entfernen der Tentakeln Bäder oder Umschläge mit heißem oder warmem Wasser oder Kältepackungen, je nachdem, was der Betroffene bevorzugt, helfen, die Schmerzen zu lindern.
Beim leichtesten Anzeichen von Atembeschwerden oder Bewusstseinsstörungen (auch Bewusstlosigkeit) sollte sofort ärztliche Hilfe hinzugezogen werden.
Badeausschlag durch Nesseltiere im Meer
Ein Badeausschlag ist ein stechender, juckender Ausschlag, der bei Badenden an manchen Stellen im Atlantik (wie etwa Florida, in der Karibik und auf Long Island) auftritt. Er wird durch eine allergische Reaktion auf Stiche von Larven der Seeanemone oder der Fingerhutqualle verursacht. Der Ausschlag bildet sich dort, wo der Badeanzug auf der Haut anliegt. Menschen, bei denen ein Verdacht vorliegt, dass sie diesen Larven ausgesetzt waren, sollten duschen, nachdem sie ihren Badeanzug ausgezogen haben. Die Stellen können mit einer Hydrokortisonlösung und soweit notwendig mit einem Antihistaminikum zum Einnehmen behandelt werden. Falls die Reaktion schwerer ist, müssen die Betroffenen gegebenenfalls ärztliche Hilfe einholen.