Änderungen im Verhalten und der Persönlichkeit

VonMichael B. First, MD, Columbia University
Überprüft/überarbeitet Okt. 2024
DIE AUSGABE FÜR MEDIZINISCHE FACHKREISE ANSEHEN

Gesunde Menschen unterscheiden sich erheblich in ihrer Gesamtpersönlichkeit, ihrem Gemütszustand und ihrem Verhalten. Dies kann selbst bei einer einzelnen Person abhängig von den Umständen von Tag zu Tag variieren. Jedoch deutet eine plötzliche, starke Persönlichkeits- und/oder Verhaltensänderung insbesondere dann auf eine mögliche psychische Erkrankung hin, wenn sie nicht mit einem offensichtlichen Ereignis verbunden ist (wie zum Beispiel der Einnahme von Medikamenten oder dem Verlust eines Angehörigen).

(Siehe auch Übersicht über psychische Erkrankungen)

Plötzlich auftretende Persönlichkeits- und Verhaltensänderungen können grob danach kategorisiert werden, dass sie eine der folgenden Symptomarten umfassen:

  • Verwirrtheit oder Delir

  • Wahnvorstellungen

  • Desorganisierte Sprache und desorganisiertes Verhalten

  • Halluzinationen

  • Stimmungsextreme (wie Depressionen oder Manien)

Diese Kategorien sind keine spezifischen psychischen Krankheiten. Sie sind nur eine Möglichkeit, wie Ärzte verschiedene Arten von Gedanken, Sprachauffälligkeiten und Verhaltensweisen, die von der Norm abweichen, kategorisieren können. Diese Veränderungen der Persönlichkeit und des Verhaltens können durch allgemeinmedizinische Leiden oder psychische Gesundheitsprobleme verursacht werden.

Personen können mehr als 1 Form von Veränderung aufweisen. Menschen, die aufgrund einer Arzneimittelwechselwirkung verwirrt werden, haben manchmal Halluzinationen, und Menschen mit extremen Stimmungsschwankungen können Wahnvorstellungen haben.

Verwirrung und Delirium

Verwirrtheit und Delirium beziehen sich auf eine Bewusstseinsstörung. Dies bedeutet, dass Personen sich ihrer Umgebung weniger bewusst sind. Abhängig von der Ursache, können sie übermäßig aufgeregt und angriffslustig oder benommen und lustlos sein. Manche schwanken zwischen erhöhter und geringer Bewusstseinsklarheit. Ihr Denken scheint getrübt und langsam oder unangebracht zu sein. Sie haben Probleme, sich auf einfache Fragen zu konzentrieren, und reagieren nur langsam. Die Sprache ist verwaschen. Oft wissen die Personen nicht, welcher Tag es ist, oder können nicht sagen, wo sie sind. Manche können nicht ihren Namen angeben.

Ein Delirium ist oft die Folge eines schwerwiegenden, neu entstandenen allgemeinmedizinischen Problems oder einer Reaktion auf ein Medikament, insbesondere bei älteren Erwachsenen. Menschen mit Delir bedürfen sofortiger medizinischer Hilfe. Wird die Ursache des Deliriums schnell ermittelt und behoben, kann es oft geheilt werden.

Wahnvorstellungen

Wahnvorstellungen sind starre, falsche Ansichten, an denen die Betroffenen trotz gegenteiliger Beweise festhalten. Manche Wahnvorstellungen basieren auf der Fehlinterpretation tatsächlicher Wahrnehmungen und Erfahrungen. Zum Beispiel können sich Betroffene verfolgt fühlen und glauben, dass sie auf der Straße verfolgt werden oder dass ein gewöhnlicher Unfall gezielte Sabotage ist. Andere denken, dass Liedtexte oder Zeitungsartikel Botschaften enthalten, die speziell auf sie bezogen sind (sogenannter Beziehungswahn).

Manche Vorstellungen können plausibel erscheinen und schwer als Wahnvorstellungen zu identifizieren sein, weil sie im realen Leben vorkommen können oder vorgekommen sind. Zum Beispiel werden Personen zuweilen von öffentlichen Ermittlern verfolgt oder ihre Arbeit wird von Kollegen sabotiert. In solchen Fällen kann eine Ansicht an dem Maß, wie stark eine Person trotz gegenteiliger Beweise daran festhält, als Wahnvorstellung entlarvt werden.

Andere Wahnvorstellungen sind leichter zu identifizieren. Zum Beispiel kommt bei religiösen Wahnvorstellungen oder Größenwahn hinzu, dass sich Personen für heilig oder für den Präsidenten eines Landes halten. Einige Wahnvorstellungen sind ziemlich bizarr. Zum Beispiel glauben manche Menschen, dass ihre Organe vollständig durch Maschinenteile ersetzt wurden oder dass ihr Kopf ein Funkgerät enthält, das Nachrichten von der Regierung empfängt.

Desorganisierte Sprache

Desorganisierte Sprache nennt man Äußerungen, die nicht den erwarteten logischen Zusammenhang zwischen Gedanken oder zwischen Fragen und Antworten erkennen lassen. Zum Beispiel springen Personen von einem Thema zum nächsten, ohne jemals einen Gedanken zu Ende zu bringen. Die Themen können entfernt verwandt oder gänzlich unverwandt sein. In anderen Fällen antworten Personen auf einfache Fragen mit langen, ausschweifenden Antworten, die voller irrelevanter Details sind. Antworten können unlogisch oder vollständig zusammenhangslos sein. Diese Art von Sprache unterscheidet sich von den Schwierigkeiten, Sprache auszudrücken oder zu verstehen (Aphasie) oder Worte zu bilden (Dysarthrie), die durch eine Störung im Gehirn, zum Beispiel durch einen Schlaganfall, verursacht werden.

Gelegentliche Versprecher oder absichtliche ausweichende, unhöfliche oder humorvolle Sprache werden nicht als desorganisierte Sprache angesehen.

Desorganisiertes Verhalten

Desorganisiertes Verhalten bezieht sich auf das Ausführen ziemlich ungewöhnlicher Handlungen (wie sich in der Öffentlichkeit entkleiden oder masturbieren oder ohne erkennbaren Grund schreien oder fluchen). Menschen mit desorganisiertem Verhalten haben typischerweise Probleme, normale alltägliche Aktivitäten auszuführen (wie normale Körperpflege oder Einkaufen).

Halluzinationen

Unter Halluzinationen versteht man Geräusche, Bilder, Gerüche, Geschmäcker oder Empfindungen, die man sich einbildet. Das heißt, Menschen nehmen scheinbar mit ihren Sinnen Dinge wahr, die nicht von einem äußeren Reiz verursacht werden. Jeder Sinn kann betroffen sein. Die häufigsten Halluzinationen beziehen sich auf das Hören von Geräuschen (auditorische Halluzinationen), wobei es sich für gewöhnlich um Stimmen handelt. Die Stimmen machen oft abfällige Bemerkungen über die Person oder befehlen der Person, etwas zu tun.

Nicht alle Halluzinationen werden von einer psychischen Erkrankung verursacht. Psychedelische Drogen wie LSD, Meskalin und Psilocybin werden als Halluzinogene bezeichnet, weil sie visuelle Halluzinationen verursachen können. Bei manchen Arten von Halluzinationen ist eine neurologische Störung als Ursache wahrscheinlicher. Zum Beispiel riechen Personen vor einem Anfall etwas, obwohl keine Geruchsquelle vorhanden ist (olfaktorische Halluzination).

Stimmungsschwankungen

Extreme Stimmungsschwankungen sind u. a. Wutausbrüche, Phasen extremer Hochstimmung (Manie) oder Depression, und umgekehrt ein konstanter Ausdruck von wenig oder keinen Gefühlen (Teilnahmslosigkeit oder Apathie).

Ursachen für Verhaltens- und Persönlichkeitsveränderungen

Es wird zwar manchmal angenommen, dass Veränderungen der Persönlichkeit, des Denkens oder des Verhaltens grundsätzlich auf einer psychischen Erkrankung beruhen, es kann jedoch viele mögliche Ursachen geben. Alle Ursachen hängen letztendlich mit dem Gehirn zusammen, aber sie können sinnvollerweise in 4 Kategorien eingeteilt werden:

  • Psychische Störungen

  • Substanzgebrauch (einschließlich Drogenvergiftung oder Entzug) und Nebenwirkungen von Medikamenten

  • Störungen, die hauptsächlich das Gehirn betreffen

  • Systemische Störungen des ganzen Körpers, die auch das Gehirn betreffen

Psychische Erkrankungen

Psychische Erkrankungen sind unter anderem:

Medikamente und illegale Drogen/Freizeitdrogen

Substanzen oder Medikamente können sich auf die Persönlichkeit oder das Verhalten auswirken, wenn sie Folgendes verursachen:

In seltenen Fällen können Antibiotika und bestimmte Medikamente gegen Bluthochdruck eine Veränderung der Persönlichkeit oder des Verhaltens bewirken.

Störungen, die hauptsächlich das Gehirn betreffen

Diese (neurologischen) Störungen des Gehirns können die Persönlichkeit, die Stimmung und das Verhalten beeinträchtigen. Hierzu gehören:

Störungen des gesamten Körpers mit Auswirkungen auf das Gehirn

Den ganzen Körper betreffende (systemische) Störungen, die auch das Gehirn betreffen

Seltener verursachen die Lyme-Krankheit, Sarkoidose, Syphilis oder ein Vitaminmangel Persönlichkeits- und Verhaltensänderungen.

Beurteilung von Verhaltens- und Persönlichkeitsveränderungen

Bei der Erstbeurteilung versuchen Ärzte festzustellen, ob die Symptome auf einer psychischen oder allgemeinmedizinischen Störung beruhen.

Die folgenden Informationen können bei der Entscheidung helfen, wann eine Bewertung durch einen Arzt nötig ist und auf das vorbereiten, was während der Bewertung zu erwarten ist.

Warnsignale

Bei Personen mit Persönlichkeits- oder Verhaltensänderungen sind bestimmte Symptome oder Faktoren Grund zur Sorge. Zu diesen Warnsignalen zählen:

  • Plötzlich auftretende Symptome

  • Versuch oder Drohung, sich selbst oder andere zu verletzen

  • Verwirrtheit oder Delir

  • Fieber

  • Starke Kopfschmerzen

  • Symptome, die auf eine Fehlfunktion des Gehirns deuten wie zum Beispiel Lauf-, Gleichgewichts-, Sprach- oder Sehstörungen

  • Eine Kopfverletzung innerhalb der letzten Wochen

Wann ein Arzt zu konsultieren ist:

Menschen mit Warnsignalen sollten so bald wie möglich eine medizinische Fachkraft aufsuchen. Die Polizei muss u. U. gerufen werden, wenn Personen gewalttätig sind.

Was der Arzt unternimmt:

Ärzte stellen zunächst immer Fragen zu den Symptomen und zur medizinischen und psychischen Vorgeschichte des Patienten. Ärzte führen dann eine körperliche Untersuchung durch, einschließlich einer neurologischen Untersuchung mit einem Test des Geisteszustands (bei dem unter anderem folgende Fähigkeiten überprüft werden: Konzentrationsfähigkeit, Gedächtnis, Gemütszustand und abstraktes Denken, exekutives Denken und Sprachfähigkeit, und andere). Was er bei der Anamnese und der Untersuchung vorfindet, enthüllt oft die Ursache für die Veränderungen und gibt Hinweise darauf, welche Tests notwendig sind (siehe Tabelle mit Einige Ursachen und Merkmale von Persönlichkeits- und Verhaltensveränderungen).

Fragen befassen sich unter anderem damit, wann die Symptome begonnen haben. Viele psychische Erkrankungen beginnen im Teenageralter oder im Alter von 20 Jahren. Beginnt eine psychischen Erkrankung in den mittleren Lebensjahren, insbesondere dann, wenn es keinen offensichtlichen Auslöser (wie den Verlust eines Angehörigen) gibt, ist es wahrscheinlicher, dass die Ursache allgemeinmedizinischen Ursprungs ist. Eine allgemeinmedizinische Störung ist auch dann wahrscheinlicher, wenn sich psychische Symptome bei Personen mit chronischen psychischen Erkrankungen in oder nach den mittleren Lebensjahren signifikant verändern. Falls die Veränderungen bei einer Person unabhängig vom Alter vor kurzem und plötzlich anfingen, fragt der Arzt nach Leiden, die solche Veränderungen auslösen können. Zum Beispiel wird gefragt, ob die Person vor Kurzem angefangen oder aufgehört hat, ein verschreibungspflichtiges Medikament oder eine Freizeitdroge oder illegale Drogen einzunehmen.

Ärzte fragen auch nach anderen Symptomen, die auf Ursachen hinweisen können wie

  • Herzklopfen: Möglicherweise eine Schilddrüsenüberfunktion oder die Einnahme eines Medikaments oder der Entzug davon

  • Zittern: Parkinson-Krankheit oder Entzug eines Medikaments

  • Schwierigkeiten beim Laufen oder Sprechen: Multiple Sklerose, Parkinson-Krankheit, Schlaganfall oder Vergiftung durch ein Opioid oder Beruhigungsmittel

  • Kopfschmerzen: Infektion des Gehirns, Hirntumor oder Gehirnblutung

  • Taubheitsgefühl oder Kribbeln: Schlaganfall, Multiple Sklerose oder Vitaminmangel

Betroffene werden auch gefragt, ob bei ihnen in der Vergangenheit eine psychische Störung oder Anfallkrankheit diagnostiziert wurde oder sie wegen dieser Störungen behandelt wurden. Wenn sie behandelt wurden, fragt der Arzt, ob sie die Medikamente abgesetzt oder deren Dosis vermindert haben. Da Menschen mit psychischen Erkrankungen auch körperlich erkranken können, nehmen Ärzte jedoch nicht automatisch an, dass jedes neue abnorme Verhalten durch eine psychische Gesundheitsstörung verursacht wird.

Ärzte befragen die Personen zu etwaigen allgemeinmedizinischen Erkrankungen (z. B. Diabetes) und zu ihrem Lebensstil (z. B. Familienstand, berufliche Situation, Bildungshintergrund, Alkohol-, Tabak- und Drogenkonsum sowie Wohnsituation). Zudem fragen sie danach, ob in der Familie körperliche Krankheiten vorliegen, die zu psychischen Symptomen führen können (z. B. multiple Sklerose).

Während der körperlichen Untersuchung suchen Ärzte nach Anzeichen für eine allgemeinmedizinische Erkrankung, die Veränderungen im Geisteszustand verursachen kann, insbesondere nach:

  • Fieber und/oder Herzrasen (Hinweis auf eine Infektion, Alkoholentzug oder den Konsum von Amphetaminen oder Kokain in hohen Dosen)

  • Verwirrtheit oder Delirium (Hinweis auf Arzneimittelvergiftung oder Entzug)

  • Anomalien während der neurologischen Untersuchung, wie Schwierigkeiten beim Aussprechen von Wörtern oder beim Verstehen, was gesagt wird (möglicher Hinweis auf eine Störung des Gehirns)

Verwirrtheit und Delirium sind wahrscheinlicher die Folge einer allgemeinmedizinischen Erkrankung. Menschen mit psychischen Erkrankungen sind selten verwirrt oder im Delirium. Dennoch verursachen viele körperliche Störungen, die Verhaltensveränderungen hervorrufen, keine Verwirrtheit oder Delirium, aber andere Symptome, die wie eine psychische Erkrankung wirken.

Der Arzt beugt den Kopf der Person nach vorn. Falls dies schwer oder schmerzvoll ist, könnte Meningitis (Hirnhautentzündung) die Ursache sein. Ärzte untersuchen die Beine und den Bauch nach Schwellungen, welche von Nieren- oder Leberversagen herrühren können. Wenn die Haut oder das Augenweiß gelb aussehen, könnte die Ursache Leberversagen sein.

Ärzte können auch den Augenhintergrund mit einem tragbaren Instrument untersuchen, das wie eine kleine Taschenlampe aussieht (Ophthalmoskop). Entdecken die Ärzte an einer Stelle des Sehnervs eine Schwellung (Stauungspapille), kann der Druck im Schädel erhöht sein, und Tumoren oder Blutungen im Gehirn können die psychischen Probleme verursacht haben.

Tabelle
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Tests

Typische Screening-Tests sind unter anderem:

  • Messung des Sauerstoffgehalts im Blut mithilfe eines Sensors, der an die Fingerspitze des Betroffenen geklemmt wird (sogenannte Pulsoximetrie)

  • Bluttests, um den Blutzuckerspiegel (Glukosegehalt) zu messen

  • Bluttests, um den Alkoholgehalt und die Konzentrationen bestimmter Medikamente zu messen, die eine Person eingenommen hat (z. B. von Antiepileptika)

  • Urintests zur Überprüfung auf illegale Drogen und Freizeitdrogen

  • Großes Blutbild (CBC)

  • Manchmal Bluttests, um den Elektrolytspiegel zu messen und die Nieren- oder Leberfunktion zu beurteilen

Bei den meisten Personen, die bekanntlich an einer psychischen Erkrankung leiden, ist es nicht notwendig, weitere Tests vorzunehmen, wenn sich lediglich ihre typischen Symptome verschlimmern, sofern sie wach und bei klarem Verstand sind und eine körperliche Untersuchung keine auffälligen Befunde ergibt.

Andere Tests werden hauptsächlich anhand der Symptome und Untersuchungsergebnisse durchgeführt (siehe Tabelle Einige Ursachen und Merkmale von Persönlichkeits- und Verhaltensänderungen). Tests können Folgendes umfassen:

  • Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) des Gehirns: Falls Symptome psychischer Störungen gerade erst aufgetreten sind oder die Personen im Delirium sind, Kopfschmerzen haben, vor Kurzem eine Kopfverletzung erlitten haben oder bei ihnen eine Anomalie bei der neurologischen Untersuchung festgestellt wurde

  • Eine Spinalpunktion (Lumbalpunktion): Wenn Personen Symptome von Meningitis (Hirnhautentzündung) haben oder die Ergebnisse des CT bei Personen mit Fieber, Kopfschmerzen oder Delirium normal sind

  • Bluttests zur Beurteilung der Schilddrüsenfunktion: Wenn Personen Symptome einer Schilddrüsenstörung aufweisen oder über 40 Jahre alt sind und Persönlichkeits- oder Verhaltensstörungen aufweisen, die gerade erst angefangen haben (besonders Personen mit einer Vorgeschichte von Schilddrüsenkrankheiten in der Familie und bei Frauen)

  • Röntgenuntersuchung des Brustkorbs: Wenn Personen Fieber haben oder Auswurf oder Blut husten

  • Bluttests zur Überprüfung auf eine Infektion (Kulturen zur Überprüfung auf Bakterien im Blut oder Tests auf eine Virusinfektion): Wenn Personen sehr krank sind und Fieber haben

Behandlung von Verhaltens- und Persönlichkeitsveränderungen

Die zugrundeliegende Erkrankung wird nach Möglichkeit geheilt oder behandelt. Was auch immer die Ursache ist – Personen, die für sich selbst oder andere eine Gefahr darstellen, müssen in der Regel in ein Krankenhaus eingewiesen und behandelt werden, auch gegen ihren Willen. Viele Staaten oder Länder verlangen, dass solche Entscheidungen von jemandem getroffen werden, der speziell eingesetzt wird, um Entscheidungen zur Gesundheit für psychisch kranke Personen zu treffen (sogenannte stellvertretende Entscheidungsträger). Wenn der Betroffene keinen Entscheidungsträger eingesetzt hat, dürfen die Ärzte die nächsten Angehörigen kontaktieren, oder ein Gericht darf einen Notfall-Vormund bestimmen.

Personen, die keine Gefahr für sich selbst oder andere darstellen, können eine Bewertung und Behandlung verweigern, trotz der Schwierigkeiten, die dies für sie und ihre Familien verursachen kann.

Wichtigste Punkte

  • Nicht alle Persönlichkeits- und Verhaltensveränderungen beruhen auf psychischen Erkrankungen.

  • Andere Ursachen sind u. a. Substanzen (Vergiftung mit oder Entzug von illegalen oder Freizeitdrogen), Nebenwirkungen von Medikamenten, Erkrankungen, die hauptsächlich das Gehirn betreffen und den ganzen Körper betreffende Störungen, die das Gehirn beeinträchtigen.

  • Ärzte sind besonders besorgt bei Personen mit Symptomen, die für eine Funktionsstörung des Gehirns sprechen, wie Verwirrtheit, Delirium, Fieber und/oder Kopfschmerzen, und bei Personen, die kürzlich eine Kopfverletzung erlitten haben, sowie bei Personen, die sich selbst oder anderen schaden wollen.

  • Typischerweise führen die Ärzte Bluttests durch, um den Gehalt an Sauerstoff, Blutzucker (Glukose) und von bestimmten Medikamenten (wie zum Beispiel Antiepileptika) festzustellen, die die Person einnimmt, sowie andere Tests, die auf den Symptomen und Ergebnissen der Untersuchungen basieren.