Anämie als Folge chronischer Erkrankungen

(Anämie als Folge chronischer Entzündung)

VonGloria F. Gerber, MD, Johns Hopkins School of Medicine, Division of Hematology
Überprüft/überarbeitet Apr. 2024
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Bei einer Anämie als Folge chronischer Erkrankungen/Entzündungen verlangsamt eine Entzündung, die auf eine zugrundeliegende Erkrankung zurückzuführen ist, die Bildung roter Blutkörperchen, da weniger Eisen verfügbar ist.

(Siehe auch Überblick über Anämie.)

Eine entzündliche Anämie kann bei Personen mit einer chronischen Erkrankung (zum Beispiel Herzinsuffizienz oder chronischer Nierenerkrankung), einer systemischen Autoimmunerkrankung, einer Infektion oder Krebs auftreten. Weltweit ist eine Anämie als Folge chronischer Erkrankungen die zweithäufigste Art der Anämie.

Chronische Erkrankungen führen oft zu einer Anämie, besonders bei älteren Menschen. Meistens sind Erkrankungen wie Infektionen, Autoimmunerkrankungen (insbesondere rheumatoide Arthritis), Nierenerkrankungen und Krebs die Ursachen für eine Anämie als Folge chronischer Erkrankungen. Chronische Erkrankungen können auf drei Weisen eine Anämie verursachen:

  • Probleme mit der Verwendung von Eisen durch den Körper

  • Hemmung der Bildung roter Blutkörperchen im Knochenmark

  • Verringerung der Lebensdauer roter Blutkörperchen

Da diese Hemmung der Bildung der roten Blutkörperchen in der Regel nicht sehr stark ist, entwickelt sich die Anämie langsam und zeigt sich erst nach einiger Zeit.

Es gibt Probleme mit der körpereigenen Verwendung von Eisen, weshalb das Knochenmark gelagertes Eisen zur Bildung neuer roter Blutkörperchen nicht nutzen kann.

Weil sich eine Anämie als Folge chronischer Erkrankungen langsam entwickelt und meist leicht bis mittelschwer ist, verursacht sie gewöhnlich nur wenige oder gar keine Symptome. Wenn doch Symptome (z. B. Erschöpfung, Schwäche oder Blässe) auftreten, können sie eine Auswirkung der Erkrankung, die die Anämie verursacht, sein anstatt ein Symptom der Anämie.

Diagnose einer Anämie als Folge chronischer Erkrankungen

  • Bluttests

Es gibt keine speziellen Laboruntersuchungen zur Diagnose einer Anämie als Folge chronischer Erkrankungen. Deshalb wird der Arzt versuchen, andere mögliche Ursachen der Anämie auszuschließen. Die Diagnose kann sich auf eine Untersuchung der Eisenkonzentration begründen. Bei Patienten mit Anämie als Folge chronischer Erkrankungen unbekannter Ursache können Bluttests zur Diagnose der die Anämie verursachenden Erkrankung durchgeführt werden.

Behandlung einer Anämie als Folge chronischer Erkrankungen

  • Behandlung der die Anämie verursachenden Erkrankung

  • Manchmal Medikamente zur Anregung der Bildung roter Blutkörperchen

Da es keine speziellen Maßnahmen zur Behandlung dieser Anämie gibt, wird die eigentliche Krankheit behandelt. In bestimmten Fällen, z. B. bei einer chronischen Nierenerkrankung, können die Medikamente Erythropoetin oder Darbepoetin, die das Knochenmark zur Bildung roter Blutkörperchen anregen, verabreicht werden. Eisenpräparate werden für gewöhnlich verabreicht, wenn Erythropoetin oder Darbepoetin verwendet werden. So soll sichergestellt werden, dass der Körper auf diese Medikamente richtig reagiert. Medikamente, die die Bildung roter Blutkörperchen anregen (durch die Stimulierung von Erythropoetin, dem Signal, das diese Bildung auslöst), sind nur dann besonders hilfreich, wenn der Patient einen ausreichenden Eisenvorrat hat. Ein Eisenmangel kann gleichzeitig mit einer Anämie als Folge chronischer Erkrankungen/Entzündungen bestehen. In diesen Fällen ist die Anwendung von Eisenpräparaten ebenfalls angezeigt.

Sollte der seltene Fall einer schweren Anämie eintreten, können Bluttransfusionen helfen.