Skleritis

VonZeba A. Syed, MD, Wills Eye Hospital
Überprüft/überarbeitet Apr. 2023
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Kurzinformationen

Bei einer Skleritis handelt es sich um eine schwere, zerstörerische Entzündung der Sklera (der harten weißen Faserschicht, die das Auge bedeckt), welche die Sehfähigkeit bedrohen kann.

  • Gelegentlich tritt eine Skleritis bei Personen auf, die an entzündlichen Erkrankungen leiden, die den ganzen Körper betreffen.

  • Hauptsymptom ist ein tiefer Schmerz im Auge.

  • Zur Bestätigung der Diagnose werden manchmal bildgebende Verfahren durchgeführt.

  • Die Behandlung umfasst in der Regel zunächst Kortikosteroide.

Eine Skleritis ist unter Frauen zwischen 30 und 50 Jahren am meisten verbreitet. Bei einem Drittel von ihnen sind beide Augen betroffen. Eine Skleritis kann eine Begleiterkrankung bei rheumatoider Arthritis, systemischem Lupus erythematodes oder einer anderen Autoimmunerkrankung (eine Fehlfunktion des körpereigenen Immunsystems, bei der der Körper das eigene Gewebe angreift) sein. Bei rund der Hälfte der Betroffenen ist die Ursache der Skleritis unbekannt. (Siehe auch Überblick über Erkrankungen der Bindehaut und Sklera.)

Blick ins Innere des Auges

Symptome der Skleritis

Zu den Symptomen einer Skleritis zählen Augenschmerzen (in der Regel ein tiefer, bohrender Schmerz), die oft andauernd und schwerwiegend genug sind, um Schlafstörungen und Appetitlosigkeit zu verursachen. Weitere Symptome sind erhöhte Berührungs- und Lichtempfindlichkeit sowie verstärkter Tränenfluss. Eine Rötung mit lilafarbenem Ton kann an einem Teil des Auges oder dem ganzen Auge auftreten.

In seltenen Fällen kann eine sehr schwere Entzündung ein Loch im Augapfel verursachen (Perforation) und zum Verlust des Auges führen. Solch eine schwere Entzündung wird als nekrotisierende Skleritis bezeichnet. Menschen mit nekrotisierender Skleritis leiden häufig seit vielen Jahren an Autoimmunerkrankungen (z. B. rheumatoider Arthritis, Granulomatose mit Polyangiitis, Polyarteriitis nodosa und rezidivierender Polychondritis) in anderen Organen des Körpers.

Diagnose der Skleritis

  • Beurteilung der Symptome und des Erscheinungsbilds durch den Arzt

  • Manchmal bildgebende Diagnostikverfahren

Die Skleritis wird vom Arzt anhand ihrer Symptome und ihres Aussehens bei der Untersuchung mit der Spaltlampe diagnostiziert. Manchmal befindet sich der entzündete Bereich im hinteren Teil des Auges (posteriore Skleritis), und zur Bestätigung der Diagnose einer posterioren Skleritis ist eine Untersuchung mit Ultraschall oder Computertomografie (CT) erforderlich.

Behandlung der Skleritis

  • Kortikosteroide

  • Mitunter Immunsuppressiva

  • Gelegentlich chirurgischer Eingriff

Eine Skleritis behandeln Ärzte in der Regel mit oral einzunehmenden Kortikosteroiden (z. B. Prednison). In sehr seltenen Fällen werden nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente oral eingenommen und stellen bei leichten Formen der Erkrankung eine ausreichende Behandlung dar. Falls der Betroffene an einer Autoimmunerkrankung leidet oder nicht auf Kortikosteroide anspricht, sind möglicherweise Medikamente erforderlich, die das Immunsystem unterdrücken (Immunsuppressiva), wie beispielsweise Methotrexat, Cyclophosphamid oder Rituximab.

Bei Personen, bei denen das Risiko einer Perforation besteht, ist eventuell ein chirurgischer Eingriff erforderlich.

Diagnose einer Skleritis

Bei etwa 14 Prozent der Patienten mit Skleritis verschlechtert sich das Sehvermögen deutlich innerhalb von einem Jahr, und bei 30 Prozent innerhalb von drei Jahren.