Eine Urethrastriktur ist eine Narbenbildung, die die das vorderen Harnröhrenlumen behindert.
Eine Urethrastriktur ist entweder
Erworben
Alles, was das Harnröhrenepithel oder den Corpus spongiosum schädigt, kann eine erworben Striktur verursachen (1).
Häufige Ursachen sind
Trauma
Sexuell übertragbare Infektionen wie Gonorrhö
Unbekannte Ursachen (idiopathische Strikturen)
Trauma, die häufigste Ursache, kann durch Spreizung verursachte Verletzungen oder gelegentlich eine iatrogene Verletzung (z. B. nach traumatischer Endoskopie oder Katheterisierung) hervorgerufen werden.
Weniger häufige Ursachen sind
Urethritis (meist chronisch oder unbehandelt)
Malignität (Harnröhrenkrebs)
Allgemeiner Hinweis
1. Wessells H, Angemermeier KW, Elliott S, et al: Male urethral stricture: American Urological Association guideline. J Urol 197(1):182-190, 2017. doi: 10.1016/j.juro.2016.07.087
Symptome und Anzeichen von Strikturen der Harnröhre
Es kann sein, dass sich die Symptome erst entwickeln, wenn der Harnröhrenlumen erheblich zurückgegangen ist. Strikturen können einen doppelten Harnstrahl, obstruktive Miktionssymptome (z. B. schwachen Harnstrahl, Harnverhalt, unvollständige Entleerung) oder rezidivierende Harnwegsinfekte (einschließlich Prostatitis) verursachen.
Ein Harnröhrendivertikel kann sich entwickeln, manchmal von einer Abszessbildung und, selten, einer Fistel mit Extravasation von Urin ins Skrotum und Perineum begleitet.
Diagnose der Harnröhrenstriktur
Retrograde Urethrographie oder Zystoskopie
Urethrastriktur wird in der Regel vermutet, wenn die Katheterisierung der Harnröhre schwierig ist. Sie sollte auch bei Männern mit schrittweisem Auftreten von obstruktiven Symptome oder rezidivierenden Harnwegsinfekten in Betracht gezogen werden, insbesondere, wenn sie Risikofaktoren aufweisen oder jung sind.
Die Diagnose der Urethrastriktur wird in der Regel durch retrograde Urethrographie oder Zytoskopie bestätigt.
Behandlung der Harnröhrenstriktur
Dilatation oder innere Urethrotomie
Selbstkatheterisierung
Offene Urethroplastik
Die Behandlung wird durch die Form der Urethrastriktur bestimmt. Oft wird eine Dilatation oder Endoskopie (innere Urethrotomie) durchgeführt. Jedoch sollte bei bestimmten Formen von Strikturen (z. B. komplizierte Strikturen, wie sehr langanhaltende oder rezidivierende Strikturen oder Strikturen, die trotz anfänglicher Behandlungen fortbestehen), eine Dilatation und Endoskopie vermieden werden. Eine tägliche Selbstkatheterisierung kann indiziert sein.
Es kann eine offene Urethroplastik indiziert sein, wenn die Striktur lokalisiert ist und wiederkehrende Probleme verursacht. Bei diesem Eingriff wird häufig ein Mundschleimhauttransplantat oder ein nicht haartragendes Hauttransplantat verwendet.