Ursachen von Dysurie

Grund

Verdächtige Befunde

Diagnostisches Vorgehen

Infektiöse Erkrankungen*

Zervizitis

Oft zervikaler Ausfluss

Zurückliegender ungeschützter Geschlechtsverkehr

Tests auf sexuell übertragbare Infektionen

Zystitis

Typischerweise Harnfrequenz und Dringlichkeit

Manchmal blutiger oder übelriechender Urin

Blasenempfindlichkeit

Klinische Untersuchung mit oder ohne Urinanalyse sei denn, es sind Warnhinweise† vorhanden

Empfindlich, geschwollene Nebenhoden

Klinische Untersuchung

Prostatitis

Vergrößerte, empfindliche Prostata

Oft in der Vergangenheit obstruktive Symptome

Klinische Untersuchung

Urethritis

Normalerweise sichtbarer Ausfluss

Zurückliegender ungeschützter Geschlechtsverkehr

STI-Tests

Vulvovaginitis

Vaginaler Ausfluss

Erythema von Labia und Introitus

Klinische Untersuchung, Urinanalyse und Kultur, um Harnwegsinfektion

Eventuelle Katheterisierung, um eine Kontamination der Probe auszuschließen

Entzündliche Erkrankungen

Kontakt mit irritierenden Substanzen oder Allergenen (z. B. Spermizide, Gleitmittel, Latexkondom), Fremdkörper in der Blase, Parasiten, Calculi, Chemotherapie (Cyclophosphamide) und Bestrahlung

Externe Entzündung

Anamnese

Familienanamnese

Klinische Untersuchung

Urinanalyse

Bildgebung der Harnwege und des Beckens

Interstitielle Zystitis

Chronische Symptome

Keine anderen, häufigen Ursachen gefunden

Blasenspiegelung

Spondylarthropathien (z. B. reaktive Arthritis, Behçet-Syndrom)

Zurückliegende gastrointestinale Beschwerden oder Gelenkbeschwerden oder beides

Manchmal Haut- und Schleimhautläsionen

Klinische Untersuchung

STI-Tests

Andere Krankheiten

Atrophische Vaginitis

Postmenopausal (einschließlich Östrogenmängel aufgrund von Medikamenten, Operationen oder Bestrahlung)

Oft Dyspareunie

Atrophie oder Erythema der vaginalen Falten

Vaginaler Ausfluss

Klinische Untersuchung

Tumoren (meist Blasen- oder Prostatakrebs oder Harnröhrenkrebs)

Lange bestehende Symptome

Gewöhnlich Hämaturie ohne Pyurie oder Infektion

Zystoskopie, Urinzytologie

Eventuell Prostata-Biopsie oder Blasenbiopsie

* Zu den häufigen Erreger gehören nichtsexuell übertragbare Bakterien (meist Escherichia coli, Staphylococcus saphrophyticus, Enterococcus, Klebsiella, and Proteus) und sexuell übertragbare Erreger (z. B. Neisseria gonorrhoeae, Chlamydia trachomatis, Ureaplasma urealyticum, Trichomonas vaginalis, Herpes-simplex-Virus).

†Warnhinweise sind Fieber, Schmerzen oder Druckempfindlichkeit der Flanken, kürzlich zurückliegende instrumentelle Eingriffe am Urogenitaltrakts, immungeschwächte Patienten, bekannte, wiederkehrende Episoden urologische(r) Anomalien und männlicher Sex.

GI = gastrointestinal; UTI = Infektion der Harnwege.

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