Plan für routinemäßige pränatale Untersuchungen

Untersuchung oder Test

Erstbesuch (in der Regel im ersten Trimenon)

Bei jedem Besuch

Zweites Trimester

Drittes Trimenon

Beta-Human-Chorion-Gonadotropin im Urin oder Serum zur Bestätigung der Schwangerschaft (falls noch nicht geschehen und falls die Schwangerschaft durch den Beckenultraschall noch nicht bestätigt wurde)

X

Allgemeine körperliche Untersuchung

Vollständige allgemeine körperliche Untersuchung

Beurteilung des fetalen Wachstums durch Überprüfung der Fundushöhe (ab 12 Wochen bei Einlingsschwangerschaften, wenn der Fundus oberhalb der Symphyse palpiert werden kann)

In der 20. Woche einer Einlingsschwangerschaft sollte die Fundushöhe in Höhe des Nabels liegen.

Unterleibsuntersuchung zur Feststellung der Lage des Fetus und des geschätzten Gewichts (ab ca. 36 Wochen)

Gynäkologische Untersuchung

Vollständige vaginale Untersuchung

Digitale Zervixuntersuchung (falls indiziert, ab > 36 Wochen)

Papanicolaou (Pap) -Test (wenn die Patientin für ein Zervixkarzinom-Screening fällig ist)

X

Gewicht

X

X

Blutdruck

X

X

Urin-Teststreifen für Protein

X

X

Messung der fetalen Herzfrequenz (in der Regel mit einem tragbaren Dopplergerät)

X

X

Komplettes Blutbild

X

Wiederholung nach 24 bis 28 Wochen

Blutgruppe und Screening auf Alloantikörper

X

Wiederholung bei Patientinnen mit Rh-negativer Blutgruppe nach 28 Wochen*

Röteln- und Varizellen-Immunität

X†

Hepatitis C

X

Hepatitis B

X

Wiederholung bei Hochrisikopatientinnen nach 24 bis 28 Wochen

Humanes Immundefizienzvirus (HIV)

X

Wiederholung bei Hochrisikopatientinnen nach 28 bis 36 Wochen

Syphilis

X

Wiederholung bei Hochrisikopatientinnen nach 28 bis 36 Wochen

Gonorrhö und Chlamydien

X

Wiederholung bei Hochrisikopatientinnen nach 28 bis 36 Wochen

Tuberkulose (wenn gefährdet)

X

Urinkultur

X

Abstrich von Vagina und Rektum zum Nachweis einer Besiedlung mit beta-hämolysierenden Streptokokken der Gruppe B (GBS)

Mit 36 bis 37 Wochen‡

Nüchternplasmaglukose oder Zufallsplasmaglukose

Oraler Glukosetoleranztest zum Screening auf Gestationsdiabetes nach 24 bis 28 Wochen

HbA1C

Nur bei Patientinnen mit erhöhtem Risiko für nicht diagnostizierten Typ-2-Diabetes

Beckenultraschall

Häufig im ersten Trimenon durchgeführt, wenn dies zur Schätzung des Schwangerschaftsalters erforderlich ist

Anatomische Untersuchung in der 18. bis 22. Schwangerschaftswoche

Beratung über Tests auf genetische und anatomische Anomalien; falls gewünscht, werden genetische Trägertests bei den Eltern vor der Schwangerschaft oder im ersten Trimenon durchgeführt, und nichtinvasive (Bluttests und/oder Ultraschall) und/oder diagnostische Tests (Chorionzottenbiopsie oder Fruchtwasseruntersuchung) werden im ersten und/oder zweiten Trimenon durchgeführt

X

Untersuchung auf Neuralrohrdefekte, falls gewünscht

Ultraschall

Mütterliches Serum-Alpha-Fetoprotein (MSAFP), in der 16. bis 18. Schwangerschaftswoche

Screening auf Angstzustände und Depressionen (bei Bedarf auch häufiger)

X

X

Screening auf Gewalt in Paarbeziehungen (bei Bedarf häufiger)

X

* Um eine Alloimmunisierung zu verhindern, sollten schwangere Patientinnen mit einer Rh-negativen Blutgruppe entweder nach 28 Wochen oder nach 28 und 34 Wochen eine Anti-D-Immunglobulin-Injektion erhalten.

† Röteln- und Varizellen-Titer werden gemessen, es sei denn, Frauen können eine Impfung oder eine frühere Infektion dokumentieren, wodurch die Immunität bestätigt wird.

‡ Nicht erforderlich bei Patientinnen mit GBS-Bakteriurie zu einem früheren Zeitpunkt in der aktuellen Schwangerschaft oder bei Patientinnen, die bereits ein Neugeborenes mit invasiver GBS-Erkrankung zur Welt gebracht haben (für diese Patientinnen wird bereits eine intrapartale Antibiotikaprophylaxe empfohlen, sodass ein vaginal-rektaler Abstrich im dritten Trimenon nicht erforderlich ist).

GBB = Gesamtblutbild