Varikosis

VonJames D. Douketis, MD, McMaster University
Überprüft/überarbeitet Dez. 2023
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Variköse Venen sind dilatierte oberflächliche Venen an den unteren Extremitäten. In der Regel ist keine Ursache offensichtlich. Variköse Venen sind typischerweise asymptomatisch, können aber das Gefühl der Schwellung, des Drucks, des Schmerzes oder der Hyperästhesie in den Beinen hervorrufen. Die Diagnose wird aufgrund der körperlichen Untersuchung gestellt. Die Behandlung kann aus Kompression, Wundversorgung, Sklerotherapie und Chirurgie bestehen.

Varizen können allein oder in Verbindung mit einer chronischen Veneninsuffizienz auftreten und sich auch nach einer tiefen Venenthrombose entwickeln.

Ätiologie der Varikosis

Die Ätiologie ist üblicherweise nicht bekannt, aber eine Varikosis kann durch eine primäre Insuffizienz der Venenklappen mit Reflux oder durch eine primäre Dilatation der Venenwand aufgrund einer strukturellen Nachgiebigkeit entstehen. Bei manchen Menschen entsteht die Varikosis durch die chronisch venöse Insuffizienz und den venösen Hochdruck.

Die meisten Menschen haben keine offensichtlichen Risikofaktoren. Variköse Venen treten häufig familiär gehäuft auf, was für eine genetische Komponente spricht. Variköse Venen sind häufiger bei Frauen, da Östrogen die venösen Strukturen verändert oder durch die Schwangerschaft der venöse Druck im Becken- und Beinbereich erhöht ist oder beides.

Selten ist eine Varikosis ein Symptom des Klippel-Trénaunay-Weber-Syndroms, das sich durch kongenitale arteriovenöse Fisteln und diffuse kutane kapilläre Angiome auszeichnet.

Symptome und Anzeichen von Varikosis

Variköse Venen können zunächst gespannt und tastbar, müssen aber nicht unbedingt sichtbar sein. Später können sie sich zunehmend vergrößern, vorwölben und sichtbar werden; sie können ein Gefühl der Fülle, Müdigkeit, Druck und oberflächlichen Schmerz oder Hyperästhesie in den Beinen hervorrufen. Variköse Venen werden meist sichtbar, wenn der Patient steht.

Aus nicht bekannten Gründen sind eine Stauungsdermatitis und venöse Stauungsulzera selten. Wenn Hautveränderungen (z. B. Verhärtung, Pigmentation und Ekzem) auftreten, betreffen sie typischerweise die mediale Knöchelregion. Ulzera können sich nach geringsten Verletzungen der betroffenen Regionen entwickeln. Die Ulzera sind in der Regel klein, oberflächlich und schmerzhaft.

Variköse Venen thrombosieren gelegentlich, was zu Schmerzen führt. Oberflächliche variköse Venen können dünne venöse Hautblasen hervorrufen, die nach einem minimalen Trauma platzen und bluten können. Sehr selten ist eine solche Blutung fatal, wenn sie unbemerkt während des Schlafes entsteht.

Tipps und Risiken

  • Varikosis führt selten zu einer Stauungsdermatitis oder zu Stauungsulzera, eine Ulzeration kann sich aber durch kleinere Verletzungen in den betroffenen Gebieten entwickeln.

Diagnose der Varikosis

  • Klinische Bewertung

  • Manchmal Doppler-Sonographie

Die Diagnose wird in der Regel durch die körperliche Untersuchung gestellt. Der Trendelenburg-Test (Vergleich der venösen Füllung vor und nach dem Lösen eines abgebundenen Oberschenkels) wird nicht mehr häufig verwendet um den retrograden Blutfluss vorbei an inkompetenten V. saphena zu identifizieren.

Die Duplex-Sonographie ist ein genauer Test, es ist aber nicht klar, ob sie routinemäßig notwendig ist.

Behandlung der Varikosis

  • Kompressionsstrümpfe

  • Manchmal minimalinvasive Therapie (z. B. Sklerotherapie, thermische Ablation) oder Operation

Die Behandlung zielt darauf ab, die Symptome zu lindern, das Aussehen der Beine zu verbessern und in einigen Fällen Komplikationen von varikösen Venen zu verhindern.

Die Behandlung umfasst Kompressionsstrümpfe und die lokale Wundversorgung, wenn notwendig.

Eine minimalinvasive Therapie (Sklerosierung) und chirurgische Eingriffe sind zur Prävention von wiederkehrenden Varizenthrombosen und bei Hautveränderungen erforderlich; diese Verfahren werden auch häufig aus kosmetischen Gründen angewandt.

Viele Venen jedoch rekanalisieren. Die Sklerosierungstherapie verwendet bestimmte Substanzen (z. B. Natriumtetradecylsulfat), um eine thrombophlebitische Reaktion hervorzurufen, die zur Fibrosierung und dem Verschluss der Vene führt.

Chirurgische Eingriffe umfassen die Ligatur oder das sog. Stripping (Herausziehen) der V. saphena magna und manchmal der V. saphena parva. Diese Verfahren führen zu guten kurzfristigen Symptomverbesserungen, ihre Langzeitwirksamkeit ist aber gering (d.h. es treten oft wiederkehrende variköse Venen auf).

Thermische Ablation mit der Verwendung von Laser oder Radiofrequenz-Ablation ist eine andere minimal invasive Methode für die Behandlung von Krampfadern.

Unabhängig von der Behandlung entwickeln sich neue variköse Venen und die Behandlung muss häufig mehrfach wiederholt werden.

Wichtige Punkte

  • Varizen sind bei Frauen häufiger anzutreffen als bei Männern.

  • Zu den Symptomen können Völlegefühl, Müdigkeit, Druck, Blutungen und Schmerzen oder Hyperästhesie in den Beinen gehören; Stauungsdermatitis und venöse Stauungsulzera sind selten.

  • Die Behandlung kann Kompressionsstrümpfe, Sklerotherapie, minimalinvasive Eingriffe oder thermische Ablation umfassen

  • Unabhängig von der Behandlung rezidivieren Krampfadern oft.