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Bewertung des Patienten mit nasalen und pharyngealen Symptomen

VonMarvin P. Fried, MD, Montefiore Medical Center, The University Hospital of Albert Einstein College of Medicine
Reviewed ByLawrence R. Lustig, MD, Columbia University Medical Center and New York Presbyterian Hospital
Überprüft/überarbeitet Geändert März 2025
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Quellen zum Thema

In Nase und Rachen (d. h. Nasopharynx, Oropharynx und Hypopharynx) können Entzündungen, Infektionen, Verletzungen, Tumoren und andere Störungen auftreten.

Nasale und pharyngeale Anatomie

Rachen

Am hinteren Ende des weichen Gaumens hängt in der Mitte das Zäpfchen (Uvula) herunter, dessen Größe stark schwanken kann. Ein langes Gaumenzäpfchen und ein schlaffes oder üppiges Gaumensegel können zum Schnarchen führen und gelegentlich zu einer obstruktiven Schlafapnoe beitragen.

Mandeln (Tonsillen und Adenoide) bestehen aus lymphoepithelialem Gewebe, das den hinteren Pharynx in Form des lymphatischen bzw. Waldeyer-Rachenrings umgibt, und spielen bei der Infektionsabwehr eine Rolle.

Der Kehlkopf wird besprochen in Larynx-Störungen.

Nase

Über die gefäßreiche Schleimhautauskleidung der Nasenhöhle wird die Atemluft angewärmt und befeuchtet. An den Seitenwänden der Höhle befinden sich jeweils drei Nasenmuscheln (Conchae nasales), die als knöcherne Schalen die Oberfläche vergrößern und so einen effektiveren Wärme- und Feuchtigkeitsaustausch ermöglichen. Von außen kommende Partikel verfangen sich im Nasenschleim. In den mittleren Nasengang (Meatus nasalis medius) zwischen mittlerer und unterer Nasenmuschel öffnen sich beidseits die Kieferhöhle (Sinus maxillaris) und ein Großteil der Siebbeinzellen (Sinus ethmoidalis bzw. Cellulae ethmoidales). Polypen können sich zwischen den Nasenmuscheln entwickeln, häufig in Verbindung mit chronischer Sinusitis, Asthma, Allergien, der Aspirineinnahme und Mukoviszidose.

Nebenhöhlen

Die Nasennebenhöhlen (Sinus paranasales) sind mit Schleimhaut ausgekleidete knöcherne Hohlräume und stehen mit dem Nasopharynx in Verbindung. Es gibt vier Arten, die nach ihrer Lage im Schädel benannt sind:

  • Oberkiefer

  • Frontal

  • Ethmoid

  • Keilbein

die alle in Gesichts- und Schädelknochen lokalisiert sind (siehe Abbildung Nasennebenhöhlen). Die physiologische Rolle der Nasennebenhöhlen kann darin bestehen, das Gewicht des Schädels zu verringern und die Stimmresonanz zu verbessern. Sie haben möglicherweise auch immunologische Funktionen, die mit der Produktion von Stickstoffmonoxid zusammenhängen, das die lokale Abwehr gegen Krankheitserreger verstärkt und die Sauerstoffaufnahme in den Atemwegen verbessert (1).

Nasennebenhöhlen

Literatur zur Anatomie

  1. 1. Keir J. Why do we have paranasal sinuses?. J Laryngol Otol. 2009;123(1):4-8. doi:10.1017/S0022215108003976

Untersuchung von Nase und Pharynx

Die Untersuchung von Nase und Rachen ist Teil jeder allgemeinen otorhinolaryngologischen Untersuchung.

Anamnese

Als allgemeine Information sind Angaben zum Alkohol- und Tabakkonsum (beides wichtige Risikofaktoren für Kopf- und Halstumoren) oder zu unspezifischen Allgemeinsymptomen wie Fieber und Gewichtsverlust zu erfragen.

Zu den oropharyngealen Symptomen gehören

  • Mund- und Rachenschmerzen

  • Mund- und Rachenulzera

  • Schwierigkeiten beim Schlucken oder Sprechen

Zu den Symptomen der Nase und der Nasennebenhöhlen gehören

  • Stauung (mit Angabe von Vorhandensein und Dauer)

  • Niesen

  • Nasenausfluss (anterior oder posterior/postnasaler Tropf)

  • Verlust von Geruch und/oder Geschmack

  • Blutungen aus der Nase

Körperliche Untersuchung

Viele HNO-Ärzte benutzen eine Lichtquelle mit Kopfhalterung. Da sich der Lichtstrahl so allerdings nicht genau in der Blickachse ausrichten lässt, sind Schatten an Engstellen (z. B. der Nasenhöhle) kaum zu vermeiden. Die Ausleuchtung ist besser, wenn der am Kopf montierte Spiegel konvex ist; der Arzt blickt durch ein Loch in der Mitte des Spiegels, sodass die Ausleuchtung immer in der Achse liegt. Der Kopfspiegel reflektiert das Licht aus einer Quelle, die sich leicht seitlich versetzt hinter dem Patienten befindet; ein effektiver Einsatz setzt einige Übung voraus.

Die Nase wird mit einem Nasenspekulum untersucht, das mit geöffneten Blättern in anteroposteriorer (oder leicht schräger) Richtung in die Nasenhöhle eingeführt wird, ohne gegen das Septum zu drücken. Der Arzt achtet auf Krustenbildung, Ausfluss, Septumdeviation oder Perforation, ob die Schleimhäute, insbesondere die Nasenmuscheln, erythematös, aufgeschwemmt oder geschwollen sind, und ob Polypen vorhanden sind. Die Haut über den Stirn- und Kieferhöhlen wird auf Anzeichen einer Nebenhöhlenentzündung (Erythem und Druckschmerzhaftigkeit) untersucht.

Bei Bedarf können Nasopharynx und Hypopharynx mit einem flexiblen Nasopharyngoskop untersucht werden. Ein Lokalanästhetikum (z. B. Lidocain 4%) wird in Nase und Rachen gesprüht, und in die Nase wird zusätzlich ein abschwellendes Mittel gesprüht (z. B. Phenylephrin 0,5%). Nach einigen Minuten wird das Nasopharyngoskop sanft durch die Nasenlöcher vorgeschoben, und Nasenhöhle, Hypopharynx und Larynx werden inspiziert. Eine nasale endoskopische Untersuchung kann auch mit einem starren Endoskop durchgeführt werden, das hochauflösende Ansichten innerhalb der Nase ermöglicht, jedoch eine geschickte Handhabung erfordert, um dem Patienten kein Unbehagen zu bereiten.

Alternativ kann ein Spiegel verwendet werden, um den Pharynx zu visualisieren. Für diese Untersuchung ist eine örtliche Betäubung des Rachens erforderlich. Der Spiegel sollte vor dem Gebrauch erwärmt werden, um Beschlagen zu vermeiden. Für den Nasopharynx wird ein kleiner Spiegel verwendet. Man hält ihn nach oben angewinkelt direkt unter die Uvula und drückt die Zunge mit einem Spatel herunter. Für Hypopharynx und Larynx wird ein größerer Spiegel benutzt. Um ihn in einem Winkel nach unten unter den weichen Gaumen schieben zu können, wird die Zunge mit einem Stück Gaze zurückgehalten.

Die Halsuntersuchung besteht aus Inspektion und Palpation. Falls eine Raumforderung tastbar ist, prüft der Arzt, ob sie druckempfindlich, fluktuierend, fest oder steinhart, und ob sie verschieblich oder fixiert (verbacken) ist. Durch Infektionen verursachte Raumforderungen sind druckschmerzhaft und verschieblich, während Tumoren in der Regel nicht schmerzhaft, hart und fixiert sind. Besondere Aufmerksamkeit ist auf die Halslymphknoten, Schilddrüse und Ohrspeicheldrüsen zu lenken.

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