Die Uterusinversion ist ein seltener geburtshilflicher Notfall, bei dem sich der Uteruskörper von innen nach außen dreht und in die Vagina oder über den Introitus hinausragt, was zu Blutungen oder Schock oder sogar zum Tod der Mutter führen kann. Die Behandlung besteht in einer sofortigen Verkleinerung des Uterus, um ihn in seine normale anatomische Position zurückzubringen.
Die häufigste Ursache der Uterusinversion ist ein übermäßiger Zug auf die Nabelschnur, beim Versuch, die Plazenta zu entbinden. Die folgenden Bedingungen können dazu beitragen:
Massiver Druck auf den Fundus während der Geburt der Plazenta
Uterusatonie
Placenta accreta (anomal anhaftende Plazenta)
Diagnose der Uterusinversion
Klinische Untersuchung
Die Diagnose einer Uterusinversion wird klinisch gestellt. Bei den Patientinnen kann es zu Nachblutungen und Blutdruckabfall kommen. Bei der abdominalen Untersuchung ist der Fundus möglicherweise nicht tastbar oder liegt tiefer als erwartet. Der invertierte Fundus ist am oder hinter dem Introitus vaginalis sichtbar.
Behandlung der Uterusinversion
Manuelle Reposition des Uterus in die normale Position
Intravenöse Infusionen oder Transfusionen von Blutprodukten, falls bei Hypovolämie oder Blutungen erforderlich
Eine Uterusinversion ist ein Notfall, und der Arzt sollte bei Bedarf zusätzliches Personal mit Erfahrung in geburtshilflichen Notfällen sowie Anästhesisten oder OP-Personal anfordern. Intravenöse Infusionen sollten bei Bedarf verabreicht werden, um den hämodynamischen Status zu unterstützen. Bei einer postpartalen Blutung sollten ein vollständiges Blutbild und Gerinnungstests durchgeführt und gegebenenfalls eine Transfusion von Blutprodukten verabreicht werden.
Die Behandlung besteht in einer sofortigen manuellen Reposition, indem die Innenseite des Fundus nach oben gedrückt wird, bis der Uterus in seine normale Position zurückgekehrt ist. Wenn die Plazenta noch anhaftet, sollte der Uterus zurückverlagert werden, bevor die Plazenta entfernt wird.
Wegen der dabei auftretenden Beschwerden werden manchmal eine IV Analgesie und Sedativa oder Allgemeinanästhesie benötigt. Ebenso können Terbutalin 0,25 mg IV oder Nitrogycerin 50 mcg IV erforderlich werden.
Dabei wird der Uterus von abdominal und vaginal so manipuliert, dass er in seine normale Position zurückkehrt. Sobald der Uterus angelegt ist, sollten Frauen ein uterotisches Medikament (z. B. Oxytocin-Infusion) erhalten, um die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Inversion und Blutung zu verringern.
Wenn die Versuche, den Uterus zu reponieren, erfolglos bleiben, kann eine Laparotomie notwendig sein, um sowohl vaginale als auch abdominale Manipulationen zu ermöglichen, um den Uterus in seine normale anatomische Position zurückzubringen.