Das Levator-Syndrom ist ein episodischer rektaler Schmerz, der durch einen Krampf des M. levator ani verursacht wird. Die Diagnose wird klinisch gestellt. Die Behandlung umfasst Analgetika und Sitzbäder und manchmal physikalische Therapie.
(Siehe auch Abklärung von Anorektalkrankheiten.)
Die Proctalgia fugax (flüchtiger Schmerz im Rektum) und die Kokzydynie (Schmerz in der Kokzydialregion) sind Varianten des Levator-Syndroms.
Symptome und Anzeichen des Levator-Syndroms
Rektalspasmen verursachen Schmerzen, die typischerweise unabhängig von der Defäkation auftreten und in der Regel weniger als 20 min anhalten. Der Schmerzcharakter kann kurz und intensiv oder auch vage und hoch im Rektum empfunden werden. Er kann spontan oder im Sitzen auftreten und kann den Patienten im Schlaf aufwecken. Der Patient kann das Gefühl haben, dass der Schmerz durch Abgang von Luft oder durch Stuhlgang gelindert wird.
In schweren Fällen besteht ein mehrere Stunden anhaltender und häufig rezidivierender Schmerz.
Der Patient hat möglicherweise eine Leidensgeschichte von zahlreichen wirkungslosen Operationen.
Diagnose des Levator-Syndroms
Klinische Bewertung
Die Untersuchung sollte andere schmerzhafte Befunde im Rektum ausschließen (z. B. thrombosierte Hämorrhoiden, Fissuren und Abszesse). Oft erscheint die körperliche Untersuchung normal, obwohl eine gewisse Druckschmerzhaftigkeit und Verhärtung des Levatormuskels, meist auf der linken Seite, bestehen kann. Einzelne Fälle werden durch Beschwerden im Rücken oder Prostatakrankheiten hervorgerufen. Andere Ursachen für pelvine Schmerzen (z. B. Krebs) müssen ausgeschlossen werden. In den meisten Fällen kann eine eindeutige Ursache für das Levator-Syndrom nicht identifiziert werden.
Behandlung des Levator-Syndroms
Analgetika, Sitzbäder
Gelegentlich elektrogalvanische Stimulation
Die Behandlung eines Levator-Syndroms besteht darin, den Patienten über die grundsätzlich gutartige Natur dieser Beschwerden aufzuklären.
Eine akute Schmerzepisode kann durch Luftabgang oder Stuhlgang, durch ein Sitzbad oder milde Analgetika gelindert werden. Bei intensiveren Symptomen kann eine physikalische Therapie wirksam sein.
Skelettmuskelrelaxanzien oder Analsphinktermassage können unter lokaler oder regionaler Anästhesie versucht werden, aber ihr Erfolg ist zweifelhaft.