Unter einer ischämischen Cholangiopathie versteht man eine fokale Schädigung des Gallengangepithels aufgrund eines unzureichenden Blutflusses von der hepatischen Arterie in den peribiliären Arterienplexus.
(Siehe auch Überblick über Gefäßerkrankungen der Leber.)
Ätiologie der ischämischen Cholangiopathie
Häufige Ursachen für die Entwicklung einer ischämischen Cholangiopathie sind
Gefäßverletzung während orthotoper Lebertransplantation oder laparoskopischer Cholezystektomie
Transplantatabstoßungsschädigung
Chemoembolisation
Strahlentherapie
Thrombose als Folge von Hyperkoagulabilitätsstörungen
Es resultiert eine Gallengangsverletzung (ischämische Nekrose) mit konsekutiver Cholestase, Cholangitis oder Gallengangsstrikturen (oft mehrere). Eine ischämische Cholangiopathie tritt meist bei Personen auf, die eine Lebertransplantation hatten.
Symptome und Anzeichen einer ischämischen Cholangiopathie
Symptome (z. B. Juckreiz, dunkler Urin, heller Stuhl) und Laborergebnisse sowie bildgebende Studien können auf eine Cholestase hinweisen.
Diagnose der ischämischen Cholangiopathie
Magnetresonanz-Cholangiopankreatikographie, endoskopische retrograde Cholangiopankreatikografie (ERCP) oder beides
Die Diagnose kann vermutet werden, wenn bei Risikopatienten, vor allem nach einer Lebertransplantation, eine Cholestase auftritt. Die Ultraschalluntersuchung ist unter den bildgebenden Verfahren die erste Wahl für die Diagnose einer Cholestase, aber bei den meisten Patienten wird zusätzlich eine Magnetresonanz-Cholangiopankreatikographie, endoskopische retrograde Cholangiopankreatikografie oder beides benötigt, um andere Ursachen wie Cholelithiasis oder Gallengangskarzinom auszuschließen (siehe Bildgebende Untersuchungen der Leber und Gallenblase).
Behandlung der ischämischen Cholangiopathie
Bei Abstoßung, die Behandlung der Abstoßung und eventuell eine Retransplantation.
Gallengangsstrikturen, Ballondilatation und Stentimplantation.
Die Behandlung richtet sich nach der jeweiligen Ursache. Nach einer Lebertransplantation beinhaltet die Therapie die Behandlung der Abstoßung und eventuell eine Retransplantation. Gallengangsstrikturen erfordern oft eine endoskopische Ballondilatation und/oder Stentimplantation.