Sympathische Ophthalmie

VonKara C. LaMattina, MD, Boston University School of Medicine
Überprüft/überarbeitet Mai 2024
Aussicht hier klicken.

Die sympathische Ophthalmie ist eine Entzündung der Uvea nach einem Trauma oder einer Operation am anderen Auge.

Die sympathische Ophthalmie ist eine seltene granulomatöse Uveitis, die nach einer penetriverenden Verletzung oder Operation des anderen Auges auftritt. Es wurde geschätzt, dass eine sympathische Ophthalmie bei 0,2 bis 0,5% der Menschen nach penetrierenden Augenverletzungen und bei etwa 0,1% der Patienten nach intraokularen Operationen auftritt (1). Als ursächlich wird eine Autoimmunreaktion gegen melaninhaltige Zellen in der Uvea angesehen. Dies ist derselbe Mechanismus, der auch bei der Vogt-Koyanagi-Harada-Krankheit vermutet wird. Eine Uveitis tritt in den meisten Fällen innerhalb von 2 bis 12 Wochen nach einem Trauma oder einer Operation auf. Vereinzelte Fälle von sympathischer Ophthalmie können bereits 1 Woche oder bis zu 30 Jahre nach dem ursprünglichen Trauma oder der Operation auftreten.

Die Symptome der granulomatösen Uveitis können einzelne oder alle Segmente des Auges betreffen. Typische Symptome sind Mouches volantes und Visusreduktion. Seröse Ablösungen und Aderhautentzündungen sind häufig.

Die Diagnose wird klinisch gestellt.

(Siehe auch Übersicht über Unterernährung.)

Hinweis

  1. 1. Marak GE, Jr: Recent advances in sympathetic ophthalmia. Surv Ophthalmol 24(3):141-156, 1979. doi: 10.1016/0039-6257(79)90018-3

Behandlung der sympathischen Ophthalmie

  • Orale Kortikosteroide und andere Immunsuppressiva

  • Bei schweren Verletzungen möglicherweise frühe prophylaktische Enukleation

Die Behandlung erfordert in der Regel orale Kortikosteroide (z. B. Prednison, 1 mg/kg p.o. 1-mal täglich), gefolgt von der langfristigen Verwendung nicht-kortikosteriodaler Immunsuppressiva. Um das Risiko der Entwicklung einer sympathischen Ophthalmie im anderen Auge zu minimieren, sollte innerhalb von 2 Wochen nach einem eingetretenen Visusverlust die prophylaktische Enukleation des schwerverletzten Auges in Erwägung gezogen werden, jedoch nur, wenn das verletzte Auge kein Visuspotenzial aufweist.

Literatur zur Therapie

  1. 1. Agarwal M, Radosavljevic A, Tyagi M, et al: Sympathetic ophthalmia — An overview. Ocul Immunol Inflamm 31(4):793-809, 2023. doi: 10.1080/09273948.2022.2058554