Parazentese ist das Einführen einer Nadel in die Bauchhöhle zum Ablassen von Flüssigkeit.
Normalerweise enthält die Bauchhöhle nur wenig Flüssigkeit. Unter bestimmten Umständen aber kann sich Flüssigkeit im Bauch ansammeln (Aszites), z. B. bei einer Lebererkrankung, Herzinsuffizienz, bei einem Magen- oder Darmdurchbruch, Krebs oder bei einem Milzriss.
Ein Arzt kann die Parazentese zur Stützung der Diagnose (z. B., um eine Probe der Flüssigkeit zur Analyse zu erhalten) oder als Bestandteil der Behandlung (z. B. zum Ablassen überschüssiger Flüssigkeit) nutzen.
Vor einer Parazentese wird eine körperliche Untersuchung durchgeführt, manchmal zusammen mit einer Ultraschalluntersuchung, um zu bestätigen, dass die Bauchhöhle exzessive Flüssigkeit enthält. Danach wird ein Bereich der Haut, normalerweise unmittelbar unter dem Nabel, mit einer antiseptischen Lösung abgewaschen und mit einer geringen Menge Anästhetikum betäubt. Dann sticht ein Arzt eine Nadel mit einer Spritze durch Haut und Muskeln der Bauchdecke in den Bereich der Flüssigkeitsansammlung. Mithilfe der Nadel wird eine kleine Menge an Flüssigkeit für die Laboruntersuchung entnommen oder es wird ein dünner Schlauch verwendet, um mehrere Liter Flüssigkeit zu entnehmen und so die Schwellung (Dehnung) des Bauches zu verringern.
Zu den Komplikationen der Parazentese zählen ein Austreten von Flüssigkeit durch das von der Nadel verursachte Loch, Blutungen sowie in seltenen Fällen eine Perforation des Verdauungstrakts.