Cannabis ist eine andere Bezeichnung für Marihuana. Der Hauptwirkstoff ist Tetrahydrocannabinol (THC). Synthetische Cannabinoide werden künstlich hergestellt und sind THC ähnlich. Sie werden in der Regel auf getrocknete Pflanzen gesprüht und geraucht oder als verdampfte Flüssigkeit in E-Zigaretten eingeatmet. Es gibt verschiedene chemische Familien synthetischer Cannabinoide und es wird regelmäßig von neuen Verbindungen berichtet. Diese synthetischen Drogen werden allgemein als „Spice“ und „K2“ bezeichnet.
(Siehe auch Substanzmissbrauch und Abhängigkeit.)
Symptome des Konsums von synthetischem Marihuana
Die verschiedenen Cannabinoide haben unterschiedliche Wirkungen und viele ihrer kurz- und langfristigen Auswirkungen sind unbekannt. Es gibt jedoch drei Hauptkategorien:
Psychisch: Verwirrtheit, Unruhe, Halluzinationen und Psychose (Realitätsverlust), die irreversibel sein können
Herz-Kreislauf-System: Bluthochdruck, schneller Herzschlag (Tachykardie) und Herzinfarkt
Neurologisch: Verschwommenes Sehen, starkes Schwitzen und Krampfanfälle
Weitere Auswirkungen sind Erbrechen, eine hohe Körpertemperatur (Hyperthermie), ein Abbau der Muskeln und Niereninsuffizienz.
Diagnose einer Vergiftung durch synthetisches Marihuana
Untersuchung durch den Arzt
Die Diagnose stützt sich in der Regel auf die Aussagen der Betroffenen oder deren Freunden. Routine-Urinuntersuchungen zeigen synthetische Cannabinoide nicht an, obgleich spezielle Tests zur Erkennung von synthetischen Cannabinoiden im Blut, Urin oder Haar durchgeführt werden.
Finden sich Anzeichen einer schweren, akuten Vergiftung, sind häufig Tests auf Komplikationen erforderlich. Mithilfe von Bluttests wird für gewöhnlich ein Blutbild erstellt und die Elektrolyten und die Nierenfunktion werden überprüft. Eine Elektrokardiografie (EKG) wird aufgezeichnet, um den Herzrhythmus zu untersuchen. Weiterhin kann der Urin auf Myoglobin untersucht werden, das auf einen Muskelabbau schließen lässt.
Behandlung einer Vergiftung durch synthetisches Marihuana
Beobachtung und Überwachung, bis die Person nüchtern ist
i.v. Beruhigungsmittel
i.v. Flüssigkeiten
Typische Behandlungen, darunter i.v. Beruhigungsmittel (Benzodiazepine), Flüssigkeit und eine unterstützende Versorgung, sind in der Regel angebracht. Personen mit einer gefährlich hohen Körpertemperatur (Hyperthermie), einer dauerhaft hohen Herzfrequenz oder Unruhe sowie hohen Kreatininwerten im Serum (was auf mögliche Nierenprobleme hindeutet), sollten ins Krankenhaus eingewiesen werden und auf einen Abbau der Muskeln (Rhabdomyolyse) sowie Herz- und Nierenschädigungen hin überwacht werden.
Weitere Informationen
Die folgenden Quellen in englischer Sprache können nützlich sein. Bitte beachten Sie, dass das MANUAL nicht für den Inhalt dieser Quellen verantwortlich ist.
National Institute on Drug Abuse (NIDA): Informationen zu synthetischen Cannabinoiden von der Bundesbehörde, die wissenschaftliche Forschungsarbeiten über Drogenkonsum und dessen Folgen unterstützt und Informationen über häufig verwendete Substanzen, Forschungsprioritäten und Fortschritte, klinische Ressourcen sowie Zuschüsse und Finanzierungsmöglichkeiten bereitstellt.
Substance Abuse and Mental Health Services Administration (SAMHSA): US-amerikanische Gesundheitsbehörde, die öffentliche Gesundheitsinitiativen zur Verbesserung des Gesundheitsverhaltens und Bereitstellung von Ressourcen leitet, einschließlich Suchportale für Behandlungszentren, gebührenfreie Hotlines, Schulungstools für Praktizierende, Statistiken und Publikationen über eine Vielzahl von substanzbezogenen Themen.