Wenn der Urin nur zögerlich zu fließen beginnt, man pressen muss, der Harnstrahl schwach ist und es am Ende noch eine Zeit lang nachtröpfelt, ist meist die Harnröhre verengt. Bei Männern werden diese Symptome am häufigsten durch eine vergrößerte Prostata verursacht, seltener durch eine verengte Harnröhre (Striktur). Ähnliche Symptome bei einem Jungen können bedeuten, dass er mit einer ungewöhnlich engen Harnröhre geboren wurde oder dass seine Harnröhrenöffnung äußerst eng ist. Diese Symptome sind bei Frauen seltener, aber die Öffnung der Harnröhre kann auch bei Frauen ungewöhnlich eng sein.
Der Arzt untersucht die Prostata, indem er einen Finger in den After einführt (Rektaluntersuchung unter Verwendung von Handschuh und Gleitmittel). Wenn die Prostata vergrößert ist, kann im Rahmen eines Bluttests der PSA-Spiegel (Prostata-spezifisches Antigen) überprüft werden. Manchmal erfolgt auch eine Ultraschalluntersuchung der Prostata. Wenn eine Harnröhrenstriktur vermutet wird, kann der Arzt einen flexiblen Katheter mit optischem System (Zystoskopie) in die Blase einführen.
Eine vergrößerte Prostata kann mittels Medikamenten oder chirurgischem Eingriff behandelt werden. Die Behandlung einer Harnröhrenstriktur bei Männern kann mithilfe eines Katheters erfolgen, der durch die Harnröhre in die Blase eingeführt wird und die Harnröhre erweitert. Es kann auch erforderlich sein, ein Röhrchen (Stent) in die Harnröhre einzusetzen, um diese offen zu halten. Ein Arzt kann die Harnröhre wieder aufbauen oder andere chirurgische Eingriffe wählen.
(Siehe Übersicht der Symptome der Harnwege.)