Die Schwangerschaft ist eine aufregende Zeit, die für die werdende Mutter viele Veränderungen in der Gesundheit mit sich bringt. Diese Aufregung kann auch ein gewisses Maß an Stress mit sich bringen. Werdende Mütter und Eltern müssen auf Veränderungen im Gesundheitszustand der Mutter und des Kindes achten.
Eine Komplikation, zu der viele werdende Eltern Fragen haben, ist die Präeklampsie. Als Präeklampsie bezeichnet man ein erstmaliges Auftreten oder eine Verschlimmerung von Bluthochdruck zusammen mit einer vermehrten Eiweißausscheidung im Urin nach der 20. Schwangerschaftswoche.
Eine Präeklampsie kann zu einer Ablösung der Plazenta und/oder einer Frühgeburt führen. Somit besteht ein höheres Risiko, dass sich beim Kind nach der Geburt Komplikationen einstellen. Bei einer Präeklampsie können plötzlich Krampfanfälle (Eklampsie) auftreten. Ohne rasche Behandlung verlaufen Eklampsien in der Regel tödlich. Es ist wichtig, dass die Patientinnen darauf vorbereitet sind, mit ihren Ärzten über Präeklampsie zu sprechen und die Anzeichen einer Präeklampsie zu kennen. Hier finden Sie Antworten auf einige der häufigsten Fragen von Patientinnen zu Präeklampsie.
1. Was ist der Unterschied zwischen Präeklampsie und Bluthochdruck?
Der Unterschied zwischen Präeklampsie und chronischer Hypertonie (Bluthochdruck) liegt letztendlich im Zeitpunkt. Nach der 20. Schwangerschaftswoche wird neu auftretender Bluthochdruck, der mit Eiweiß im Urin einhergeht, als Präeklampsie eingestuft. Vor der 20. Woche würde bei einer Frau mit hohen Blutdruckwerten eine chronische Hypertonie (Bluthochdruck, der nicht mit der Schwangerschaft zusammenhängt) diagnostiziert werden.
Frauen mit chronischer Hypertonie, unabhängig davon, ob sie vor oder während der Schwangerschaft diagnostiziert wurden, haben ein höheres Risiko, eine Präeklampsie zu entwickeln. Bei Frauen mit chronischer Hypertonie vor der Schwangerschaft, die einen sich verschlechternden Bluthochdruck entwickeln, wird eine sogenannte Präeklampsie diagnostiziert, die eine chronische Hypertonie überlagert.
2. Bei wem besteht das Risiko einer Präeklampsie?
Eine Präeklampsie kann bei jeder schwangeren Frau auftreten. Selbst werdende Mütter, die keine früheren gesundheitlichen Probleme haben, können gefährdet sein. Dennoch tritt Präeklampsie häufiger bei Frauen mit bestimmten Erkrankungen oder Merkmalen auf, einschließlich Bluthochdruck vor der Schwangerschaft.
Andere Risikofaktoren sind Präeklampsie in einer früheren Schwangerschaft, Diabetes vor der Schwangerschaft (Typ-1- oder Typ-2-Diabetes) oder während der Schwangerschaft (Schwangerschaftsdiabetes), Adipositas, fortgeschrittenes Alter der Mutter (über 35 Jahre) oder junges Alter der Mutter (unter 18 Jahre) und Verwandte, die eine Präeklampsie hatten. Frauen, die durch eine In-vitro-Fertilisation schwanger geworden sind, oder Frauen mit Autoimmunerkrankungen können ebenfalls ein erhöhtes Risiko haben.
3. Was sind die Anzeichen und Symptome einer Präeklampsie?
Die Beobachtung häufiger Anzeichen einer Präeklampsie ist entscheidend für eine gesunde Schwangerschaft, Geburt und den Zeitraum nach der Geburt. Das klassische Symptom, auf das man nach 20 Wochen achten sollte, sind Kopfschmerzen, die nicht verschwinden. Veränderungen im Sehvermögen wie verschwommenes Sehen, blinkende Lichter, Flecken oder erhöhte Lichtempfindlichkeit können ebenfalls ein Zeichen sein. Einige werdende Mütter leiden während der gesamten Schwangerschaft unter Übelkeit. Jedoch könnten auftretende Übelkeit oder Erbrechen nach der 20. Woche ein Anzeichen für eine Präeklampsie sein. Weitere Dinge, auf die Sie achten sollten, sind Schmerzen im oberen rechten Quadranten des Rumpfes und Schwellungen im Gesicht, an Händen, Fingern, Hals und/oder Füßen.
Eine schwangere Frau sollte ihren Arzt aufsuchen, wenn sie an neuen Kopfschmerzen leidet, die auch mit Paracetamol nicht verschwinden oder abklingen, oder wenn plötzlich Schwellungen an den Händen oder im Gesicht auftreten. Wenden Sie sich im Zweifelsfall an den Arzt. Es ist wichtig, festzustellen, ob ein gesundheitliches Problem vorliegt.
4. Kann Präeklampsie jemals durch Weißkittel-Hypertonie verursacht werden?
„Weißkittel-Hypertonie“ ist ein gängiger Begriff für Menschen, die zwar in der Arztpraxis, nicht jedoch im Alltag unter hohem Blutdruck leiden. Frauen, die während der Blutdruckmessung bei Arztterminen typischerweise Angstzustände haben, sollten dies mit ihrem Arzt besprechen. Wenn jedoch ein Blutdruckwert zu hoch ist, wird die Messung normalerweise wiederholt. Wenn der Wert weiterhin hoch ist, bedeutet dies in der Regel, dass ein Problem vorliegen könnte, das beobachtet und untersucht werden muss, um festzustellen, ob eine Behandlung erforderlich ist. Alle anhaltend hohen Blutdruckwerte müssen behandelt und ernst genommen werden, insbesondere während der Schwangerschaft.
5. Wie wird eine Präeklampsie behandelt?
Die Behandlung der Präeklampsie entspricht nicht der Behandlung von chronischem Bluthochdruck. Frauen mit schwerer Präeklampsie oder Eklampsie werden häufig auf einer Spezialstation oder in einigen Fällen auf einer Intensivstation aufgenommen. Ab der 37. Woche ist die Entbindung die häufigste „Behandlung“ der Präeklampsie.
6. Kann eine Präeklampsie verhindert werden?
Wenn es um die Prävention und Behandlung von Präeklampsie geht, gibt es einige häufige Mythen, die aufgeklärt werden sollten. Salzarme Ernährung und Bettruhe können eine Präeklampsie weder verhindern noch behandeln. Das gilt auch für die Verringerung von körperlichem und geistigem Stress (obwohl dies natürlich zu jeder Zeit und insbesondere während der Schwangerschaft sinnvoll ist).
Einigen Frauen mit hohem Risiko kann der Arzt eine niedrige tägliche Aspirindosis während des ersten Trimesters verschreiben. Studien haben gezeigt, dass dies das Risiko einer Präeklampsie verringert. Darüber hinaus ist es wichtig, vor der Schwangerschaft Maßnahmen zu ergreifen, um so gesund wie möglich zu sein und chronische Erkrankungen unter Kontrolle zu bekommen.
7. Müssen sich Frauen mit Präeklampsie einem Kaiserschnitt unterziehen?
Viele Frauen mit Präeklampsie können eine normale vaginale Entbindung haben. Eine Präeklampsie bedeutet nicht, dass eine Frau per Kaiserschnitt entbunden werden muss. Bei der Entscheidung über den empfohlenen Geburtsvorgang wird eine Vielzahl von Faktoren abgewogen. Letztendlich hängt es vom Schweregrad der Präeklampsie, der Stabilität der Mutter und dem Zustand des Babys ab.
8. Wie sieht die Nachbeobachtung der Präeklampsie nach der Geburt aus?
Nach der Entbindung sollten Frauen, die eine Präeklampsie hatten, ihren Arzt mindestens alle 1 bis 2 Wochen zur Blutdruckmessung aufsuchen. Es ist auch wichtig zu beachten, dass eine Präeklampsie postpartal auftreten kann. Wenn eine Frau während des postpartalen Zeitraums Symptome einer Präeklampsie entwickelt, sollte sie ihren Arzt aufsuchen.
Weitere Informationen zu Präeklampsie finden Sie unter „Thema“ in „The Manuals“ oder in den Quick Facts zum Thema.